Der Spieltag am 19. Februar stand unter einigen, für Mannschaftsführer weniger erfreulichen, Umständen. Asklepios meinte es garnicht gut mit uns. Husten, Heiserkeit und allerlei damit einhergehenden Unpässlichkeiten wirkten sich an diesem Tag auf die Meldelisten aus. Peu a peu wurde mit Bedauern gepasst und die letzten Krankmeldungen erfolgten, wie könnte es anders sein, am Samstag, wenige Stunden vor Spielbeginn.

Was für ein Glück, dass mittlerweile die Bezirklasse Ost A ihr Ligaprogramm beendet hatte und so auf diesen personellen Fundus zurückgegriiffen wurde. Der Berichterstatter hatte eigentlich geplant, an diesem Tag mal hier und mal da reinzuschauen und so stressfrei dem Treiben seiner Mannschaftskameraden zuzuschauen. Doch daraus wurde nicht. Kurzerhand wurde ich zum Einsatz bei LSV IV in der Verbandsliga verdonnert, woran man sieht, wie sehr die Mannschaften an diesem Sonntag quasi "auf dem Zahnfleisch" gingen.

Über den Vergleich von LSV IV gegen den Abstiegsmitbewerber SV Lauenburg (und dem gesicherten Klassenerhalt) hatte LSV IV-Captain Frank Wirries an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet. Mein Einsatz war relativ kurz. Bemerkenswert eigentlich nur, dass ich als Weißer nach1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 h6 4. d4 edx 5. Sd4x Lc5 6. Lc7x Kc7x 7. Dh5+ g6 8. Dc5x das Ding nicht nach Hause fuhr, sondern zum remis versemmelte.

Immerhin, so konnte ich doch noch meinen Rundgang machen. Im Nebenraum stand es bereits nach einer Stunde (Bezirksliga Ost A) 4:0 für LSV VI gegen SK Norderstedt III. Dieser Vorteil war allerdings weniger das Ergebnis ausgefeilter Spielkunst, als Norderstedter Personalnöten geschuldet. Offenbar hatten unsere Gäste mit ähnliche Problemen zu kämpfen, wie eingangs geschildert. Viermal +/- an den ersten 4 Brettern. Und die untere Hälfte? Da taten sich die Unseren durchaus schwer. Ohne die wachsame Kontrolle von MF Lukas Nagy (auch ihn hatte die Grippe erwischt) mühte man sich redlich um den entscheidenen halben Sieg-Punkt. Knut Kloess sah sich heftigen Attaken von Uwe Jeske ausgesetzt, die dann auch letal für ihn endeten. Dann aber zauberte Brahim Silini aus einer eher schlechten Stellung gegen Karl-Heinz Lange noch einen sieg, während die Partien von Philipp Stülcken gegen Rüdiger Schäfer und Alexandra Mundt gegen Dr. Christian Bordasch remis endeten. 6:2 also und so konnte ich mich auf zu unserem Ausweichdomizil am Mönkhofer Weg ("Wilhelmine-Possehl-Heim") machen.

Stuelck   Mundt

In diesem war LSV V als Tabellenführer gegen den SV Bad Schwartau II zu Gange. Ferner spielte hier (Kreisklasse Ost A) das Viererteam von LSV IX gegen SV Bad Oldesloe III. Mannschaftsführer Mattis Jannsen hatte mit einem Erwachsenen (Michael Weiss) und drei 11 jährigen Kindern (Dima Dykukha, Joa Max Bornholdt und Mattis Jannsen) ein ehrgeiziges Team zusammengestellt. Bereits nach weniger als 2 Stunden Spielzeit waren die Bretter wieder abgeräumt und mit einem 3:1-Sieg wieder 2 Punkte eingefahren. Dass es einem wohl (zu) leicht gemacht wurde, sollen die beiden Partien von Dima Dykukha und Joa-Max Bornholdt zeigen, aber Fehler muss man auch erstmal erkennen und zum eigenen Vorteil nutzen.

 

Dykukha   Bornh

Weitaus enger das Match zwischen LSV V und SV Bad Schwartau II. Die Schwartauer Gäste hatten ein durchaus ansprechendes Team zu uns geschickt, welches insbesondere in der oberen Mannschaftshälfte leicht favorisiert war. Als ich den Spielsaal betrat, waren einige Spiele bereits beendet und es stand 1,5:1,5. Rouven-Peer Trede war gegen Rene Radßat erfolgreich und zwischen Manfred Brändle und Jens Hollatz war es remis. Hingegen konnte Johhannes Reinhardt an Brett 2 Idriz Blaka bezwingen. Und der Rest? Aus meiner Sicht unklar an Brett 1 (Hartmut Gabor-Oliver Hausherr), Verlust für Wolfgang Schwerdtfeger gegen Jaro Pöschmann, ebenso schwierig für Elke Böttcher gegen Volker Schindel. Gewinn für Michael Ohff gegen Pascal Schindel und nochmal unklar von Joachim Rieckhoff gegen ein Schwartauer Jugendtalent namens Frido Sallandt. So jedenfalls mein Eindruck. Dieser bestätigte sich dann auch an den Brettern 4 (W. Scherdtfeger) und 7 (M. Ohff) zum 2,5:2,5.

Blaka  Elke  Schwerdt

Hektisch ging es in Zeitnot an Brett 1 zu. Hier hatte H. Gabor ein bis zwei gute Möglichkeiten ausgelassen und wurde durch Mattsetztung von D/K überrascht. Mittlerweile hatte J. Rieckhoff einige positionelle Fehler seines Gegners zum Mattangriff mit Schwerfiguren über die h-Linie nutzen können und so stand es 3.5:3,5.

In der Partie zwischen E. Böttcher und V. Schindel verlor überraschenderweise der Schwartauer plötzlich völlig den Faden. Nachdem Elke ihre schwierige Position nur mühselig halten konnte, eröffneten sich ihr mit der unvermuteten Eroberung des b-Bauerns plötzlich unerwartete Gegenchancen gegen den schwarzen König und dessen ungesicherter Grundlinie. Diese Chance ließ sie sich nicht mehr nehmen und holte den entscheidenden Punkt zum 4,5:3,5. Durchatmen war angesagt. "Fortes fortuna adiuvat" Die knappe Tabellenführung von 1 Punkt vor den Segebergern Schachfreunden konnte gehalten werden.

Ein erfolgreicher LSV-Sonntag, trotz aller Probleme. Von 12 möglichen Punkten konnten 11 erobert werden.