Am 20.11. traf sich unsere neu formierte Mannschaft LSV X um ihr erstes richtiges Heimspiel in der Kreisklasse A Ost auszutragen. Am 1. Spieltag mussten wir ja auswärts ran, um uns mit den Vereinskollegen von LSV IX in der Sophienstraße zu messen. Bekanntlich konnten wir durch ein 2:2 unseren ersten Ligapunkt einfahren. Nun aber zu dem Spiel, das Grund für diesen Bericht ist. Wir erwarteten die wesentlich DWZ-stärkere Mannschaft von Bad Oldesloe III. Wie mir die Mannschaftsführerin jedoch am Vortag bekannt gab, konnten sie nicht mit ihrer stärksten Truppe antreten. Es blieb also abzuwarten, ob wir eine Chance auf Punkte haben sollten.
An Brett 4 hatte Hans Naujoks es mit Ruben Engels zu tun. Neben einem gewissen Altersvorsprung hatte Hans auch einen DWZ-Vorsprung von über 200 Punkten. Konnte hier Erfahrung gegen jugendliche Unbekümmertheit siegen? Zunächst konnte keiner einen klaren Vorteil erringen. Hans nahm sich im Mittelspiel jedoch enorm viel Zeit um nach einem optimalen Zug zu suchen. Schließlich fand er einen sehr guten Springerzug, der ihm erhebliche Vorteile auf dem Brett bringen sollte. Sein Gegner erkannte schnell seine missliche Lage und haderte mit der Stellung. Hans spielte seine bessere Stellung ruhig zu Ende und setzte seinen Gegner verdient matt.
An Brett 2 hatte Andrea Schnell mit Weiß Mohammad Tabakh zum Gegner. Dieser hatte fast 150 Punkte mehr auf dem Konto und Andreas Gewinnchancen konnten als eher klein bezeichnet werden. Nun kam es aber, dass der Gegner im Überschwang eines vermeintlich leichten Spiels gegen unsere Dame vom LSV X seine Dame als Opfer darbrachte. Leider ist mir nicht bekannt, ob es sich um einen „Einsteller“ oder um ein erkämpftes Opfer handelte. Aber gehen wir mal von letzterem aus. Auf jeden Fall gab Andrea diesen schönen Vorteil nicht mehr aus der Hand und ihr wohl überlegtes Spiel mündete schlussendlich in ein schönes Matt.
An Brett 3 konnte sich Michael Holst mit seinem um 1146 Punkte stärkeren Gegner Manfred Tilp auseinandersetzen. Nun, Michael hat noch keine DWZ. Aber in seinem ersten Spiel hat er schon seine sehr gute schachliche Qualität unter Beweis gestellt. Beide sind solide aus der Eröffnung gekommen und auf beiden Seiten konnten keine Vorteile erzielt werden. Michael analysierte seine Partie im Anschluss direkt und erkannte, dass er im 14. Zug eine Leichtfigur hätte einbüßen können. Sein Gegner erkannte diesen Vorteil jedoch nicht. Da Michael es schaffte, während seiner Partie auch die Bretter unserer anderen MitspielerInnen zu beobachten, war ihm klar, dass zum Mannschaftserfolg auch ein Remis reichen sollte, und so einigten sich die beiden auf die gerechte Punkteteilung.
Am Brett 1 war für mich der größte Erfolg, die längste Partie gespielt zu haben. Trotz eines Minusbauern konnte ich mich lange gegen meinen Gegner Edris Hami behaupten. Leider lag dieses hauptsächlich an meiner langsamen Spielweise. Nun gut, der Gegner war mir überlegen, obwohl auch er nicht fehlerfrei spielte. Aber ein voller Punkt für den Gegner war nicht ausschlaggebend, denn wir konnten uns über unseren ersten Sieg freuen.