Das 4:4 in der vorletzten Saisonrunde bei der zweiten Mannschaft der Segeberger Schachfreunde fühlte sich eher wie eine Niederlage an. Und das, obwohl wir nur 7 Teilnehmer vor Ort hatten. Die Ausgangslage war so, dass ein Viererfeld von je 9 Punkten hinter dem Spitzenreiter SK Kaltenkirchen hofften, noch weiter nach vorne zu kommen. Mit Platz 2 hatten dabei die Schachfreunde aus Bad Segeberg in dem Feld die Spitzenposition inne.

Das Team, das sich dann aber uns in der Segeberger Spielstätte (Jugend Akademie) präsentierte war (jedenfalls in der unteren Mannschaftshälfte) rein DWZ-mäßig betrachtet als durchaus schlagbar einzuschätzen. Doch DWZ-Zahlen machen keine Punkte. Ein schönes Beispiel dafür konnte ich gleich gegen den Jugendlichen Jan Luca Griebenow gleich selbst abliefern.

Nach 15 Zügen hatte ich folgende Stellung erreicht: 

Ein Blick nach rechts, wo sich an Brett 8 Elke Böttcher gerade einer Mehrfigur erfreute. Alles lief gut. Mein Gegner würde auch bald aufgeben, dachte ich. Doch weit gefehlt. Präzise nutze er meinen nun folgenden Schlendrian aus und nach weiteren 20 Zügen ergab sich (wenn ich mich recht erinnere) das folgende (traurige) Schlussbild: 

Es ist kaum zu glauben. Ab da mussten wir wenigsten um das Mannschaftsremis kämpfen, was dann auch glücklicherweise gelang. Elke machte bald den Sack zu und auch Hartmut Gabor konnte an Brett 1 sich dank eines Freibauerns im Endspiel durchsetzen. Punkt 3 durch Horst-Michael Radünz, der bereits in der Eröffnungsphase gegen Rudolf Piekacz starken Druck auf dessen poröse Königstellung ausüben konnte und Horst das zum Figurengewinn nutzen konnte. Usere dritte Niederlage (die kampflose an Brett 2 eingerechnet) musste diesmal Jörg Bohner gegen Andreas Ferch erleiden. Jörg blieb seinem Stil treu und versuchte es gleich mit einem scharfen Gambit (1. d4 d5 2. e4 dex 3. f3 ef3x 4. Sf3x  glaube ich). Das kann gut gehen, muss aber nicht. Letztlich ging die Partie in ein Endspiel mit 2 Minusbauern für Jörg über.

Die dann noch verbliebenen Punkteteilungen zwischen Anton Kroschel gegen Yannick Fleischmann und Wolfgang Schwerdtfeger gegen Yannik Schwert gingen in Ordnung (Remisbreite nie überschritten usw.).

4:4 also. Ein Ergebnis, welches das Tabellenbild wenig veränderte. Glückwunsch nach Kaltenkirchen, die den Aufstieg sicher haben. Für uns ist immer noch ein Treppchenplatz drin. Theoretisch sogar die "Vizemeisterschaft". Dann allerdings müsste der Schwarzenbeker SK II gegen den Tabellenvorletzten SV Bad Schwartau II Federn lassen. Doch ernsthaft rechnen wir damit nicht.