LSV IV ohne Verlustpartie !

Bei unserer Mannschaft hat sich die Aufstellung erst relativ spät geklärt, so ist das eben, wenn man in einem großen Verein spielt und nur die vierte Mannschaft ist. Herzlichen Dank an Jürgen Erich, der spontan und gerne zu einem Einsatz bei uns bereit war.

Lauenburg war sehr früh da, ich rieb mir verwundert die Augen, aber bei längeren Strecken kann man ja nie wissen. Die Lauenburger Aufstellung war so, wie man es erwarten konnte. Mit dieser Aufstellung hatten sie bereits entscheidende Duelle gegen Raisdorf und Friedrichsort gewonnen, ich wünschte mir aber für heute, dass sie die Punkte in Lübeck lassen, damit wir etwas Abstand zum Tabellenende gewinnen.

Und so herrschte erst einmal lange Zeit gespannte Stille. Jürgen Erich stand sehr aktiv, bei Tilo Rietschel gab es mit Schwarz ein Gambit, das ebenfalls Aktivität versprach. Bei anderen wie z. B. mir ging es gemächlicher zu.

Nach ca. 3 Stunden konnte Jürgen den vollen Punkt einfahren und uns in Führung bringen. Ich hatte gegen Timo Bücker früh die Qualität gewonnen, aber dafür hatte er ein sehr ansehnliches Läuferpaar. Ich habe meinen bestimmt vorhandenen Vorteil nicht nutzen können, nach 3,5 Stunden wollte ich meine Mehrqualität wieder zurückgeben, dabei wären auch die Freibauern auf beiden Seiten verschwunden, also nahm ich sein Remisangebot sofort an.

Ein Rundgang gab mir ein sehr gutes Gefühl. Mehrqualitäten schienen heute ein Thema zu sein, auch Tilo und Ulrich Böttcher verfügten über diesen Vorteil.

Max hatte ein Läuferpaar gegen ein Springerpaar vorzuweisen, auch nicht schlecht. Heiko hatte einen Mehrbauern im Turmendspiel und um Thomas machte ich mir eh keine Sorgen. Bei Tom blickte ich nicht durch, sah aber ausgeglichen aus.

Es wurden dann Punkteteilungen bei Heiko (jaja, die Turmendspiele), Thomas und Max vereinbart. Alles war gut, unser Vorsprung hielt noch (3:2).

Dann erhöhte Ulrich unseren Vorsprung. Hier gab es eine französische Partie, die zeigte, was passieren kann, wenn Weiß zu passiv agiert. Ulrich kam später in große Zeitnot, was man der Partie und vor allem auch der Notation ansieht. Ich hatte sehr, sehr große Mühe, die Schrift zu entziffern. Aber auch die Zeitnot änderte an dem Ausgang der Partei nichts mehr, die Mehrqualität hat sich hier durchgesetzt.

Tilo hat seine Mehrqualität auch zurückgegeben, aber in einem richtigen Moment und er hatte im Bauernendspiel die Opposition, sein Gegner war am Zug und die Partei gelaufen. Damit führten wir 5:2, es konnte nichts mehr anbrennen.

Tom übte noch ein Endspiel mit jeweils 5 Bauern, einem Springer auf seiner und einem Läufer auf der anderen Seite. Ich glaube, die meisten gaben nicht mehr viel auf seine Stellung, als er anstatt zu halten plötzlich aktiv wurde. Aber er lag richtig, jedenfalls hat er die Partie nicht verloren.

In folgender Stellung hat er remis angeboten.

Die Reaktion seines Gegners verriet, wieviel Respekt ältere Spieler vor den sehr jungen haben: Ist das eine theoretische Remis-Stellung?

Nachdem die Erheiterung auf allen Seiten abgeklungen war, nahm er das Remisangebot zum Endstand von 5,5: 2,5 an.

Besonders gelungen an dem heutigen Tag fand ich erstens, dass wir ohne Verlust blieben und dass sowohl ältere als auch sehr junge Spieler zum Erfolg beigetragen haben, nachdem uns am letzten Punktspiel Tilo und Tom den Tag retten mussten. So kann es weitergehen.