Kiel die Zweite!

Mit guten Erinnerungen an unseren ersten Kielausflug begann der Tag. Dann morgens doch leichte Verspätungen, leider auch bei mir, ein wenig Hektik kam auf, war jedoch unbegründet

Wir kamen alle pünktlich in Raisdorf an und auch bei denen waren alle 8 an Bord. Allerdings nicht die 8, mit denen ich gerechnet hatte, aber was heißt das schon. Auch hier in Raisdorf ticken die Uhren noch, aber das hielt ich anfangs noch für ein gutes Omen.

Ich greife dem Ergebnis vor, aber im Verlauf erinnerte mich der heutige Kampf doch ziemlich an den in der Eulenspiegelstadt.

An Brett 1 musste Ulrich Böttcher Material geben, seine Dame gegen Turm und Springer, aber der Vorteil lag damit klar auf Seiten des Raisdorfers. Warum er später die Partei verlor, habe ich nicht genau mitbekommen, das war aber eine sehr freudige Überraschung.

An Brett 7 hatte Jens von Anfang an eine druckvolle Stellung aufgebaut. Sein Gegner verbrauchte viel Zeit, aber vergebens, Jens fuhr einen schönen Punkt für uns ein.

Jörg an Brett 8 stand auch ansehnlich, aber es kam zum Turmendspiel. Auch da hatte er meiner Ansicht nach den aktiveren Turm, aber irgendwie kam da nur ein Remis bei raus.

Bei Rouven an Brett 6 hatte seine Gegnerin einen wundervollen Angriff aufs Brett gezaubert, ich habe für ihn eigentlich keine Chance mehr gesehen. Aber er überlebte den Angriff und das auch noch mit einer Figur mehr! Am Schluss musste er noch genau rechnen, aber das hat er gemacht und so auf das Tempo genau sich seine Dame geholt, bevor das auch der Gegenseite gelungen wäre. 

 

In meiner Partei habe ich ein Remisangebot abgelehnt, da ich glaubte, eine schöne Druckstellung zu haben. Aber nach einer passiven Fortsetzung verlor ich erst einen Bauern, aber schlimmer noch mehr und mehr den Faden und Bedenkzeit.

Langer Rede, kurzer Sinn, ich habe auf Zeit verloren (das ist mir Ewigkeiten nicht passiert!), aber da war meine Stellung auch schon völlig platt.

Warum die Partien an Brett 2 (Horst Mentlein) und 3 (Mikhail Schneider) an Raisdorf gegangen sind, ist mir auch nicht ganz klar. Zumindest Brett 3 soll (zwischenzeitlich) klar besser für uns gewesen sein.

Nun ja, so stand es 3,5:3,5 und Stephan Lübeck an Brett 4 spielte noch. Er hatte die Qualität für einen Bauern gegeben, aber so richtig besser stand er damit nicht. Bei knapper werdender Zeit fand er einen Weg, den Bauern gegen die Qualität wieder zurück zu geben und verband das mit einem Remisangebot. Mit etwas Verzögerung wurde die Partei dann auch remis.

Nach diesem verrückten Verlauf ist das 4:4 eher ein gewonnener Punkt als ein verlorener. Wir setzen unsere Serie der Unentschieden fort (+1,=4,-2), aber so richtig kommen wir damit aus der Abstiegszone auch nicht weg.

So bleibt es in der Verbandsliga B wohl spannend bis zum Schluss, denn hier Ergebnisse vorherzusagen gleicht russischem Roulette, man kann sich auch auf nichts mehr verlassen.