Das zweite Auswärtsspiel der Saison führte uns nach Eutin, und auch dort wollten wir möglichst beide Punkte mitnehmen. Auch ein krankheitsbedingter Ausfall (Abmeldung am Sonntag, gegen 7h!) plus erzwungener Umbau der vorderen Bretter sollte nichts daran ändern.
Los ging es mit nach ca. 2h mit dem Remis-Angebot des Berichterstatters
(Brett 4), das der Eutiner nach kurzer Überlegung annahm – nach einem forcierten Läuferzug auf ein passives Feld mochte er die bestenfalls ausgeglichene Stellung nicht mehr weiterspielen.
Den nächsten „Halben“ steuerte Vyatcheslav Berdichevskiy (Brett 1) bei. Nach ruhigem Eröffnungsverlauf einigten sich die Kontrahenten im gleich stehenden Mittelspiel im 25.Zug auf eine Punkteteilung.
Den ersten vollen Punkt verbuchte Artur Kevorkov (Brett 2), der im 25.Zug ein Remisangebot seines Gegners ablehnte, nachdem dieser 3 Züge zuvor mit einem Bauernopfer Angriffschancen generieren wollte. Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Auch der Versuch des Eutiners, mit einem Turmopfer [und gleichzeitigem Angriff auf Arturs Dame!] zumindest ein Dauerschach zu erreichen, gelang nicht: Artur ließ seine Dame einfach stehen und drohte dem Anziehenden nach einem Bauernzug auf die 2.Reihe selbst ein einzügiges Matt. Die Beseitigung dieses [ungedeckten] Be2 genügte Artur, um nach einem Zwischenschach den einstehenden Turm zu kassieren, ohne das Dauerschach zuzulassen. Super gelöst. 2:1.
Andreas Teska (Brett 6) bemühte sich – ebenso wie sein Widersacher – nach Kräften, aus der Eröffnung einen spürbaren Vorteil herauszupressen, der sich für ihn allerdings – wenn man so will – lediglich durch den Besitz des Läuferpaars belegen ließe.
Als beide (!) für die letzten 26 Züge weniger als 8 Min. zur Verfügung hatten, zogen sie mit der vereinbarten Punkteteilung „den Spatz in der Hand“ vor. Zudem stand Stephan Lübeck (Brett 8) kurz vor dem Sieg im Dame-Läufer-Endspiel, was die Einigung an Brett 6 aus Lübecker Sicht durchaus sinnvoll machte. So kam es – der Eutiner fand sich letztlich in einer Zugzwangstellung wieder und musste die Waffen strecken. Stand:3,5:1,5.
Nach ca. 3,5 Stunden Spielzeit konnten die Gastgeber auf 2,5:3,5 verkürzen:
Jörg Bohner (Brett 7) versuchte, unter Bauernopfer mit seinen Schwerfiguren einen Angriff zu inszenieren, was ihn einen großen Teil seiner Bedenkzeit kostete. [Sein Gegner befand sich in ebenso großer Zeitnot.] Nach einem Fingerfehler musste er kurz vor der Zeitkontrolle die Waffen Strecken.
Einen ähnlichen schwerblütigen Kampf lieferte sich Heiko Rickert (Brett 5) mit seinem Kontrahenten, der allerdings mit einem Läuferopfer (gegen 2 Bauern) den Bogen überspannte und dabei mit seinem „Mittel-König“ in große Schwierigkeiten geriet. Trotz horrender Zeitnot gelang es Heiko, den schwarzen König mit ein paar genauen Zügen zur Strecke zur bringen und so den Mannschaftssieg zu sichern.
In der letzten, etwa 4 Stunden dauernden Partie hatte Max Dörp (Brett 3) im Mittelspiel bange Minuten zu überstehen. Sein König wagte sich – um einen Bauern zu decken – zu weit nach vorn und hätte eigentlich vor kaum lösbaren Schwierigkeiten gestanden. Sein Gegner „ließ jedoch aus“, Max konnte seine Stellung stabilisieren und seinen Gegner nach und nach überspielen.
Endstand: 5,5:2,5.
Am 4.Februar erwarten wir TuRa Harksheide.