Der österreichische Sänger Jogl Brunner, der früher Teil des erfolgreichen Schlager-Duos Brunner + Brunner war, hat einen Song aus der Zeit, als er noch mit seinem Bruder auf der Bühne stand, aktualisiert und an sein eigenes Alter angepasst: https://www.youtube.com/watch?v=8q18RHNIpPM Dieses Lied passt sehr gut zum aktuellen Erscheinungsbild der ersten Lübecker Mannschaft, die beiden Ausnahmen am vergangenen Sonntag an den Brettern 7+8 bestätigen diese Regel nur (und Michael K. ist auch bald soweit). Ich kann mich an Zeiten erinnern, als LSV I als junge Mannschaft wahrgenommen wurde und das vollkommen zu Recht. Das ist allerdings schon 30 Jahre her und viele Spieler von damals sitzen heute immer noch an den Brettern...

Andererseits geht das anderen Mannschaften bzw. Vereinen nicht anders und man muss ehrlicherweise auch zugeben, dass die alten Männer immer noch besser oder zumindest härter spielen als die vielen talentierten Jugendlichen in unseren unteren Mannschaften. Dieser Zustand wird sich in absehbarer Zeit ändern, aber bis dahin müssen wir weiter versuchen, mit den vorhandenen Mitteln die Oberliga zu halten. In der vorherigen Runde gegen Königsspringer Hamburg sah es nicht so aus, als wenn uns das gelingt, aber am vergangenen Sonntag haben wir mit einem knappen, aber verdienten 4,5-3,5 gegen die ebenfalls etwas in die Jahre gekommenen Schachfreunde aus Hamburg die Oberhand behalten. Eins ist allerdings klar: Die Pizza beim Italiener nach dem Kampf war mit Abstand das Beste an diesem Sonntag.

Hier der Kampfverlauf im Telegramm-Stil: Kalli am ersten Brett lehnt ein Remis-Angebot ab und überzieht seine Stellung. Michael K. an 2 schafft es nicht, den etwas anrüchigen Aufbau von Jean-Paul Ritscher (auch ein Vertreter der Generation Ü50) zu widerlegen und ist am Ende froh über das Remis. Harald steht am dritten Brett nach 12 Zügen auf Verlust und schafft es irgendwie, seinen Gegner zu verwirren und ebenfalls ein Remis zu erzielen. Michael E. spielt an Brett 4 das Londoner System, was sein Gegner mit einem (wie ich finde) sehr aggressiven Aufbau kontert, womit er am Ende auch Erfolg hat. Am sechsten Brett steht Dirk nach dem dritten Zug fast auf Gewinn, wenn man dem Kapitän der deutschen Fernschach-Nationalmannschaft glauben darf: https://de.chessbase.com/post/fernschach-das-ideale-schach-oder. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber soweit ich das beurteilen kann, hatte er immer Vorteil und deshalb auch verdient gewonnen. An 7+8 spielten die Youngster gegeneinander mit dem besseren Ende für Joa, Tom Linus hat am Ende Remis vereinbart, weil er davon ausging, dass ich meine drei Mehrbauern verwerten würde. Hier die Übungsaufgabe für die Nachwuchsspieler: Wie hätte Schwarz mit seinem 31ten Zug dafür sorgen können, dass die Pizza deutlich früher serviert wird? Die alten Männer brauchen nicht darüber nachzudenken und nehmen lieber so wie ich den sicheren Weg ins Endspiel.