Siebter Spieltag der Saison 2019/20 und der Spitzenreiter der Bezirksliga Ost A musste nach Ahrensburg. Es galt für LSV VII hier beim TSV Ahrensburg die Hoffnung auf einen Aufstieg in die Verbandsliga weiter zu nähren.
Im Vorfeld dieses 1. März gab es in mehreren LSV-Mannschaften krankheitsbedingte Ausfälle. Auch LSV VII war davon betroffen, aber nur in der Person des Mannschaftsführers. Also blieb Konstantin Schultz im Bett und da (erstmals in dieser Saison) alle Spieler gesund und fit waren, begleitete ich das Team als npc („non playing captain“).
Nach Aufnahme des Wettkampfs legte ich zunächst einen 1-stündigen Vorfrühlingsspaziergang ein und als ich zurück kam und die bis dato entstandenen Stellungen prüfte, sah es doch sehr ordentlich aus.
An Brett 1 (Skandinavisch) hatte Knut Kloerss bereits ein Schwerfigurenendspiel auf dem Brett, das ich trotz minimaler Positionsvorteile für Knut als remis abschätzte.
Hans Arnold (Katalanisch) hatte an Brett 2 Raumvorteile, die später zum Qualitätsgewinn führten.
Auch besseres Spiel bei Rainer Noreisch (Brett 3) aus der englischen Eröffnung. Sein stark auf d6 positionierter Springer machte Hoffnung auf mehr.
Bei Justus Sommer an Brett 4 ging es schon im Damengambit (halbslawisch) hoch her. Justus hatte einen Bauern weniger. Verloren/geopfert? Jedenfalls bemühte er sich um Rückgewinn des Materials und an diesem Brett sah ich die Gastgeber leicht in Front.
Wie an Brett 1 war auch bei Rouven Trede (Brett 5) Skandinavisch bestaunen. Schwer einzuschätzen. Einerseits hatte er zwar einen Minusbauern, andererseits drohte, ein bis e7 vorgerückter Bauer dem Gegner reichlich Ungemach.
Recht wild ging es an Brett 6 bei Mohammed Alkasir zu. Bird stand hier zur Debatte und Mohammed hatte 1. f4 mit dem Gambit 1....e5 beantwortet. In Folge kam Schwarz zu einem heftigen Angriff auf das weiße Königshaus.
Wolfgang Clemens (Brett 7) hatte es (meine ich) auch mit Katalanisch zu tun und hier zeichnete sich schon klar ein Punkt für uns ab. Ein Freibauernpaar auf e5/d6 sollte hier früher oder später zum Materialgewinn führen.
Den ersten Punkt allerdings holte an Brett 8 an diesem Sonntag Elke Böttcher, die es mit einem 8-jährigen Nachwuchstalent der Ahrensburger Schachfreunde zu tun hatte. Es war der einzige Sizilianer mit der soliden Taimanov-Variante (4. Sc6) im Raum. Hier war man, ähnlich wie am Spitzenbrett, in einem Schwerfigurenspiel im Gange. Allerdings verfügte Elke bereits über einen Mehrbauern und die gegnerische Stellung wackelte bereits bedenklich. Nach etwa 90 Minuten führten wir hier 1:0.
Diese Führung wurde durch Wolfgang ausgebaut. Wie vermutet, konnte ein Bauer umgewandelt werden und mit der Mehrfigur war es dann auch nicht mehr besonders schwer.
Es sah also alles gut aus. Aber dann…
...dann kippte die Begegnung. Justus war gezwungen, seine Königstellung noch weiter zu öffnen und als die gegnerischen Schwerfiguren hier eindringen konnten, war nichts mehr zu machen.
Zwischendurch hatte Knut remisiert und es stand nur noch 2,5:1,5 und irgendwann später der Ausgleich. Der Freibauer von Rouven hatte sich bedauerlicherweise verflüchtigt. Dann ging auch noch die Qualle weg und damit auch der Punkt.
Beim Stand von 2:2 wurde zwar noch längere Zeit gekämpft, doch gewinnverheißende Stellungen waren nicht mehr in Sicht - remis.
Die Mehrqualle an Brett 2 ließ sich nicht stellungsmäßig verbessern und auch die so gefährlich aussehende Attacke von Mohammed wurde gestoppt. Kein Durchkommen – remis.
Remis schließlich auch bei Rainer an Brett 2 mit Springer gegen Läufer und gleicher Bauernzahl.
Am Ende also statt eines knappen Sieges ein 4:4. Da konnte auch der npc nicht mehr helfen. Keine tragedy – bei weitem nicht. Es sollte nicht vergessen werden, dass es sich bei LSV VII um den Aufsteiger der Vorsaison handelt. Also alles gut.
Neuer Spitzenreiter in dieser Liga nun die zweite Mannschaft der Segeberger Schachfreunde, die, sollten sie aufsteigen, ihrer abstiegsgefährdeten „Ersten“ im Fall des Falles „das Leben“ retten könnte.
Allerdings, der Vorsprung vor LSV VI beträgt gerade 2 Brettpunkte und am 29. März treffen beide Mannschaften in Bad Segeberg aufeinander.
Für LSV VII geht es am gleichen Tag (Heimspiel) gegen den Tabellenfünften SV Bargteheide II weiter.