Eigentlich war an dieser Stelle eine Beschreibung des Kampfes zwischen LSV VII und dem SK Kaltenkirchen in der Bezirksliga A Ost vorgesehen, doch am Sonntag früh erreichte mich die Nachricht unseres Mannschaftsführers Konstantin Schultz, dass die Gäste diese Runde kampflos abgeben. Zwar war wohl noch am Samstagabend ein Verschiebungswunsch bei ihm eingegangen, doch dieser wurde dann erst Sonntag früh zur Kenntnis genommen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle unsere Spieler informiert, vorbereitet und auf dem Weg in die Sophienstraße. Somit kam eine Verlegung für uns nicht mehr in Frage.

Gleichwohl wartete man die vorgeschriebene Zeitstunde ab und das kampflose Resultat wurde dann per E-Mail an die Turnierleiterin übermittelt. Durch diese Umstände hatte man Gelegenheit, bei 2 Derbys zu kiebitzen. In beiden Fällen waren es Mannschaften des LSV und des SV Bad Schwartau, die aufeinander trafen.

Zunächst im Klubheim in der Kreisklasse A Ost der Vergleich zwischen LSV XI und SV Bad Schwartau V, die sich beide im guten Mittelfeld bewegen.

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An Brett 4 zwischen Hauke Paulsen und Luca Eckert übte man sich in einem Nimzo-Inder. Keine Seite ging größere Risiken ein und folgerichtig endete die Partie Remis. Dann ging der Punkt an Brett 2 an die Gäste. In einer spanischen Partie zwischen Khosro Safaie und Felix Pulter konnte Schwarz in ein günstiges Endspiel abwickeln und als bei Khosro noch die Qualität verloren ging, war die Sache bald entschieden.

Länger dauerte es bei den verbleibenden Partien. An 3 zwischen Mirja Elstner und Niels-Martin Paulsen (ein Paulsen (!)-Sizilianer) führte Weiß einen zu überhasteten Angriff, ohne die Eröffnungsphase komplett abzuschließen. Niels-Martin konnte die Attacke leicht abwehren und zum Konter übergehen, der dann (Turmgewinn) den zwischenzeitlichen Ausgleich herstellte.

Blieb noch das Spitzenbrett zwischen Hauke Schwerdtfeger und Philip Szafran. Das Zweispringerspiel im Nachzug war gefordert bei der Philip versuchte, der weißen Königstellung zu Leibe zu rücken. Doch dieser Angriffsversuch schlug nicht durch und in Folge entstand ein Turmendspiel, welches an sich mit 2 oder 3 Mehrbauern für Weiß klar gewonnen war. Aber eben nur "an sich". Im Bemühung der Vereinfachung entstand schließlich (wenn ich mich recht erinnere) folgende Stellung:

Nach mehreren abgewehrten Gewinnbemühungen einigte man sich schließlich auf Remis. Man kann ja mal den Weg zum Ziel selbst suchen - wenn es einen gibt. Jedenfall können beide Teams mir dem 2:2 gut leben.

Das andere Derby war in Bad Schwartau die Landesligaansetzung zwischen SV Bad Schwartau und LSV III. Als ich hinkam, lag überraschend LSV III mit 3,5 zu 1,5 vorn. Aber es liefen noch 3 Partien. Alles Endspiele und alle drei aus LSV-Sicht (jeweils 1 Minusbauer) "schwierig", wenn auch durchaus mit gewissen theoretischen und praktischen Remischancen. 

Boris Gruzmann konnte mit seinem schlechten Läufer gegen den flexiblen Springer von Thomas Schmid nicht bestehen - 2,5:3,5. Doch dann konnte Ulrich Böttcher mit Schwarz gegen Thomas Tönniges zu einem K, S, T gegen K, T, 2B abwickeln was zum 3:4 gegeben wurde.

Den Mannschaftssieg machte schließlich Samuel Oltzen perfekt. Nachdem er irgendwann es geschafft hatte, seinen Turm hinter den gegnerischen Freibauern zu bekommen, willigte Christopher Simon in die Punkteteilung ein.

Ein durchaus nicht erwartetes Resultat, zumal die Gastgeber ihre top 8 an die Bretter bringen konnten. Keine ganz unwichtigen Punkte, wenn es um den Klassenerhalt geht.