Am 28.Juli startete die 31.Auflage des Kieler Opens. Das A-Open war mit 95 Teilnehmern bis zum Maximum gefüllt, wohingegen das B-Open mit 41 Teilnehmern in die Startlöcher ging. Des weiteren konnte das A-Turnier, in dem ich selber mitspielte, zwölf Titelträger vorweisen (4x GM, 3x IM, 5x FM) somit war es auch theoretisch möglich Normen zu ergattern. Der Spielort war wie üblich das Clubhaus der Rudergesellschaft Germania, welche sich direkt am Hafen Kiels befand und den Schachspielern oft einen angenehmen Wind besorgen konnte, falls es im Spielsaal heiß wurde.

Im A-Turnier bildeten die zwei Chinesen Zeng Chongsheng auf Rang 1 und WanYunguo auf Rang 2 der Tabelle die Favoriten des Turniers. Dennoch lauerten weitere starke Spieler wie Benedikt Krause und Zigurds Lanka hinter ihnen, mit denen auch durchaus gerechnet werden musste!

Außerdem waren auch mir sehr viele bekannte Gesichter vertreten, wie z.B. Cliff Wichmann, Mats Beeck u.v.m. Alles in Allem ein stark besetztes Turnier!

Mein Turnier begann mit einem starken Auftakt von 2 schnellen Siegen aus zwei Runden. Daraufhin musste ich gegen den GM Zigurds Lanka ran, welcher mich tatsächlich auch während eines Kieler Opens als Trainer durch das Turnier begleitet hatte. Nichtsdestotrotz bleibt in jedem Spiel der Sieg mein Ziel.

In der vierten Runde gewann ich gegen Alexander Berenstein und hatte somit 3 Siege aus 4 Runden. Somit ging es in eine sehr spannende fünfte Runde gegen Alexander Pluska. Ich hatte Weiß und bereitete mich auf Sizilianisch vor, allerdings spielte Alexander Französisch. Wir gelangen in die Bauergewinnvariante, in welcher Schwarz einen Bauern opfert, allerdings sehr viel Kompensation für den Minusbauern besitzt. Die Variante ist auch schon analysiert bis zum geht nicht mehr, wobei rauskommt das Weiß bei bestem Spiel nicht mehr hat als ein Remis. Auch unsere Partie mündete in ein ausgeglichenes Doppelturm-Springer gegen Doppelturm-Läufer Endspiel. Ich gelangte etwas Angriff, und überschätze meine Stellung. Dadurch gelangte ich schlussendlich in ein Doppelturmendspiel mit drei Bauern weniger, welches mein Gegner ohne Probleme für sich entscheiden konnte.

Auch die sechste Runde hatte es in sich: Diesmal mit Schwarz gegen Julian Rieper, der mich netterweise am Ende des Turniers noch mit dem Auto zum Bahnhof gebracht hat, sodass ich meinen Zug nachhause pünktlich gekriegt habe.

Nach diesem Unentschieden hatte ich nun 3,5 aus 6. Ab jetzt musste ich mich zusammenreißen, damit das Turnier nicht in einer Katastrophe endet. In der nächsten Runde spielte ich wieder gegen einen Jugendlichen, diesmal vom Flensburger SK: Benjamin Isler. Und auch diese Partie gewann ich sehr schnell taktisch in 23 Zügen. Der Gegner der 8.Runde lautete Alexander Haffner. Beim Vorbereiten fiel mir auf, dass er bereits 2002 in Kiel gegen Magnus Carlsen gespielt und verloren hatte. Auch gegen ihn gewann ich sehr schnell in 20 Zügen, in einer sehr schönen Partie.

Nun hatte ich 5,5 aus 8. Vor dem Kieler Open hatte ich an dem St.Pauli Open teilgenommen, welches ich mit 5,5 aus 9 und +- 0 ELO beendete. Daher musste ich die nächste Runde gewinnen. Denn dadurch würde ich nicht nur meiner ELO Zahl stark steigern, sondern auch Chancen auch Preisgeld haben!

Am Ende des Turniers konnte sich IM Benedikt, Krause als Favorit durchsetzen. Das Interessante an der Siegerehrung war, dass sich die zwei Chinesen aufregten über die Buchholz Auswertung. Denn diese waren anscheinend eine andere Art der Ausrechnung der Buchholz gewohnt gewesen, sodass Sie auch nicht auf der Bühne erschienen und strikt protestierten. Diese Proteste brachten allerdings keinen Nutzen, da es bei dieser Entscheidung blieb, dass Benedikt den 1.Platz belegt. Auch ich spielte ein sehr starkes Turnier: Ich belegte mit 6.5 Punkten aus 9 Runden den 7.Platz und gewann sogar 100 €.

Es gab in diesem Turnier viele starke, und vor allem aufschlussreiche Partien. Ich empfehle den Blick auf die Turnierseite. Es lohnt sich!