Am 15.April kam es auch für den LSV VI zur letzten Partie der Saison. Jedoch konnten wir leider nur zu siebt nach Geesthacht fahren, da Knut krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste. Zum Glück fiel dieser 0-1-Rückstand nicht mehr besonders ins Gewicht, da es, wie der Mannschaftsführer der Geesthachter treffend bemerkte, nur noch um die „goldene Ananas“ ging, beide Mannschaften konnten den Abstieg bereits abwenden.
Die erste Spannung entstand an Brett 7, an dem Brahim mit weiß zunächst ein unaufgeregtes Vierspringerspiel auf dem Brett hatte. Während sich die anderen Bretter noch in der Eröffnungsphase befanden, ging es dann plötzlich hoch her, Brahims Gegner hatte - unklar ob aus kühnem Kalkül oder ausversehen - einen Turmverlust in Kauf genommen um einen Angriff auf den weißen König zu starten. Ewig währten danach die Diskussionen, ob schwarz dabei einen lucky punch gehabt hätte oder nicht. Ich eröffnete an Brett 3 meine Partie mit 1.d4, schwarz reagierte mit einem sehr passiven Aufbau, frühzeitig erlangte ich Raumvorteil. An Brett 1 bekam Lukas den Königsinder zu Gesicht, schwarz machte allerdings recht schnell den Damenflügel dicht, so dass sich eine sehr geschlossene Manövrierstellung entwickelte, in der, so mein Eindruck, schwarz langfristigen Vorteil haben sollte. Ganz anders sah das Brett 2 aus, in einer offenen Struktur war Paco dem aktiven Figurenspiel des Geesthachter Mannschaftsführers ausgesetzt. Mein Gegner versuchte nun, seine passive Position aufzubrechen, stieß im Zentrum vor und entblöste seinen König, was sich als Bumerang herausstellte. Ich gewann Material und konnte seinen ungeschützten König zur Strecke bringen.
Kurz darauf beobachtete ich die Bretter 4 und 6, die gut für uns aussahen: Alexandra wickelte ein sehr durchdachtes Spiel in ein vorteilhaftes Endspiel (mit Läufer gegen Springer bei einem Mehrbauern) ab. Sehr rasch überspielte Sie daraufhin ihren Gegner, etwa zeitgleich mit Brett 6, wo Jalel einen recht unproblematischen Sieg holte: Der Stand war gedreht, wir lagen 3-1 in Führung. Auch die so wild begonne Partie von Brahim an 7 beruhigte sich inzwischen. Brahim wehrte die Angriffe gegen seinen König ab und erspielte mit überwältigendem Materialvorteil das 4-1.
Joas Partie an Brett 5 hielt sich lange im ungefähren Gleichgewicht, immer aber mit guten Chancen für Joa. Sein Gegner jedoch verschärfte die Partie mit einem Springeropfer, was Weiß todesmutig annahm. Nach ein paar Komplikationen konnte Joa diese Partie gewinnen. Somit fiel es zum Glück nicht mehr besonders ins Gewicht, dass unsere beiden Spitzenbretter weiterhin starkem Druck ausgesetzt waren. Leider konnten Lukas an 1 und Paco an 2 ihre Stellungen nicht mehr verteidigen. Mit 5-3 gewannen wir damit die letzte Partie der Saison und sind nun in der Abschlusstabelle immerhin auf Platz 7 mit 8 Manschaftspunkten gelandet. Insbesondere Joa hat eine starke Saison hinter sich, aus 8 Spielen holte er 6 Punkte, blieb dabei ungeschlagen - all das trotz nominell teils weit stärkerer Gegner.
Leider gab es zeitweise Probleme mit der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Das bezieht sich auch und vor allem auf den Autor dieses Berichts, der für die nächste Saison sofortige und unfassende Besserung feierlich gelobt.