Am 28.01. stand der 4. Spieltag der Frauenregionalliga auf dem Programm. Unsere erste Mannschaft hatte die kurze Winterpause an der Tabellenspitze verbracht, in Norderstedt empfing uns nun mit der Zweiten von TuRa Harksheide eine junge Mannschaft, deren Spielerinnen schwer einzuschätzen sind, aber gewiss deutlich mehr drauf haben, als ihre Wertungszahlen auf den ersten Blick vermuten lassen.

Zur Feier des Tages traten wir erstmalig in dieser Saison in Bestbesetzung an – und hatten mit Ulli Krause auch noch einen extra Glücksbringer dabei. Diese Konstellation war in der vergangenen Saison in Hamburg schon einmal spektakulär in die Grütze gegangen, dennoch war ich so tollkühn, mir für die Begegnung folgendes Szenario zu erhoffen: Nicole Freytag würde an 1 ein wenig Angst und vielleicht sogar Schrecken verbreiten, Alva Glinzner und Alexandra Mundt würden im Mittelfeld souverän punkten und ich würde am letzten Brett den Laden zusammenhalten. Und was soll ich sagen, fast genauso kam es dann auch:

Nicole, die ihre Bedenkzeit aufgrund mangelnder Spielpraxis etwas gründlicher ausnutzte als wir anderen, fragte nach gar nicht mal so vielen Zügen, bis wieviel Minuten sie eigentlich mitschreiben müsse; derweil zauberte ich – irritiert von meiner munter aufspielenden Gegnerin – Züge aufs Brett, für die mich Augenzeugen zurecht herzlich verspotteten; und Alexandra hatte zwischenzeitlich ein schwindelerregendes Garnichtgut auf dem Brett, das sie damit erklärte, dass sie kurz die Springer der Gegnerin „ausgeblendet“ habe. Dank hochprofessioneller Fortsetzung waren einige Züge nach dem Gabel-Inferno dann aber doch nicht zwei Quallen und zwei Bauern futsch, sondern Alexandra hatte zwei Figuren für einen Turm, bei einem (oder zwei?) Minusbauern. Ein Lichtblick zu diesem Zeitpunkt war Alva, die so souverän spielte, wie es der DWZ-Unterschied erwarten ließ – und nach dem Gewinn einer zweiten Figur die Gratulation ihrer Gegnerin entgegennehmen durfte. Bald (?) darauf musste allerdings Nicole die Waffen strecken. In Zeitnot war ein Turm verlorengegangen. Passiert…. Inzwischen schob mir meine Gegnerin auf der D-Linie frech einen Freibauern entgegen, was vielleicht gar nicht das Beste war, mich aber wirksam schockierte. Einige Fehlentscheidungen später gab ich entnervt eine Qualität, um den fiesen Bauern endlich loszuwerden – und vertraute dabei darauf, irgendwie irgendwo irgendwann schon noch ein Dauerschach zu ergaunern. Genau darauf wiederum wollte / durfte sich die Gegenseite nicht einlassen. Glück im Unglück für mich, denn so gelang es mir schließlich, die Qualle zurückerobern. Da ich mit demselben Manöver auch gleich noch die Dame tauschen konnte, gelangte ich unversehens in ein Bauernendspiel (5 gegen 3), das sich praktisch von selbst gewann. Als damit nach 4 Stunden der 2. Punkt eingeholt war, hatte ich genug Drama und verzichtete darauf, Alexandra durch meine Präsenz bei der Bearbeitung ihrer Tagesaufgabe zu verunsichern. Es dauerte noch ein Weilchen, aber schließlich kam sie mit Honigkuchepferdchengrinsen in den Analyseraum geeilt, um unseren Mannschaftssieg zu verkünden. Tatsächlich stand sie wohl sogar leicht besser, als sie das Remis-Angebot der Gegnerin zum 2,5:1,5 für uns annahm.

Durch diesen hart erkämpften Sieg führen wir die Tabelle weiter mit 2 Mannschaftspunkten vor unserem nächsten und letzten Gegner HSK an. Beim Heimspiel am 18. Februar reicht uns gegen unseren direkten Verfolger ein 2:2 zum Staffelsieg. Sofern sich die 2. Mannschaft der Hamburger in der 2. Bundesliga halten kann (wonach es derzeit aussieht), würden wir aber wohl selbst bei einer Niederlage aufstiegen dürfen.

Zahlen zu unserer Regionalliga-Staffel Nord gibt es hier.

Höchst erfolgreich verlief der Spieltag auch für unsere Landesliga-Mannschaft…

Leider liegen mir zu deren Begegnung bislang nur die Infos vor, die im Ergebnisdienst dokumentiert sind: Anna Zech, für die verhinderte Freja Svane am Spitzenbrett eingesprungen, gewann wohl am ersten Brett kampflos. An den Brettern 2 und 3 gewannen die Gossing-Schwestern Marie und Maxi. Und auch Helene Hellenbroich steuerte einen vollen Punkt bei. Es war bereits der zweite 4-0-Heimsieg der Saison!

Vor der letzten Runde ist unsere Zweite damit ebenfalls Tabellenführer. Nur bei einer 0-4-Schlappe in Bad Schwartau und gleichzeitigem 4-0-Sieg von Bad Oldesloe in Segeberg könnten sie noch abgefangen werden. Allerdings wird die Landesliga in dieser Saison in zwei Staffeln gespielt – vor einem möglichen Aufstieg stünde somit noch ein Plazierungsspiel gegen den Sieger der Parallelstaffel.

Die Geschicke der Landesliga-Mannschaft können hier verfolgt werden.

Harksheide1

Harksheide2

Harksheide3