Ein Sieg und zwei Niederlagen. Es gibt sicher bessere Möglichkeiten in die Saison zu starten. Nachdem LSV VIII in der Bezirkslasse Ost A gegen SK Kaltenkirchen II siegreich war und in Runde 2 den Ratzeburger Inselspringern unterlag wurde am 12. 11.17 in den Ausweichräumen der Diakonie "Wilhelmine Possehl" das Team vom Möllner SV II erwartet, die natürlich nach dem Abstieg aus der Bezirksliga Ost A auf Wiederaufstieg programmiert waren.

Unser Gegner war mit einem 6:2-Sieg in Runde 1 über SV Bad Oldesloe II zunächst sicher in der Spur, um dann in Runde 2 mit einer (jedenfalls in dieser Höhe) überraschenden 1,5-6,5-Heimniederlage durch SC Barsbüttel auf ein Nebengleis geschoben zu werden.

Gegen LSV VIII war man auf Wiedergutmachung aus. Das gelang mehr als deutlich (trotz ungefährer DWZ-Parität) gegen eine LSV-Mannschaft, die an diesem nasskalten Novembertag nicht so recht bei der Sache war.

"Verdiente Niederlage, vielleicht etwas zu hoch", oft, sehr oft konnte man diese Aussge bei deutlichen Verlusten (zumeist von der Verliererseite) lesen. Mit einem ähnlichen Satz wollte ich eigentlich den Bericht beginnen. Aber da ich nicht das Phrasenschwein füllen wollte, lasse ich ihn lieber weg.

Sehr früh gingen unsere Gäste an Brett 5 in Führung. Niklas B. Senechal hatte gerade vor 2 Tagen seinen 12. Geburtstag gefeiert und knüpfte seinem Gegner bereits in der "spanischen" Eröffnungsphase einen Bauern ab. Aber dann muss Niklas etwas missverstanden haben. Wenn man Geburtstag hat bekommt man Geschenke und verteilt nicht welche. Schnell gespielt und schnell war ein Turm weg (0:1).

Mittlerweile kam am Spitzenbrett Unruhe auf. Hier saßen sich Albert Gruber und Dragan Guzvic gegenüber. Leider gab es keine Einzeltische und die 8 Bretter wurden auf vier (allerdings auch hinreichend großen) Tischen platziert. Diese relative Dichte führte dazu, dass Rechtshänder Albert einige Male die falsche Uhr bediente, was an Brett 2 (Dr. Arnold gegen Weyland) naturgemäß als wenig spassig empfunden wurde. Kurzerhand wurde dieses Brett auf einen schnell herbeigeschafften Extra-Tisch verlegt. So konnte es dann ungestört weitergehen. Sollte Alberts Hand nun unbotmäßig nach rechts zucken, griff sie jetzt ins Leere.

Damit waren aus LSV-Sicht die Höhepunkte dieses Kampfes erzählt. An 3 und 4 ging Mölln mit 3:0 in Führung. Niels Paulsen kämpfte mit Minusqualle zwar tapfer weiter, doch irgendwann waren auch keine Pläne mehr zu finden Ihm folgte Kolja, der einen schönen Angriff aufgebaut hatte, der Hoffnungen schürte. Diese allerdings schwand, als einzügug ein Matt übersehen wurde. Das 0:4 schließlich kam von Vater Hauke. Auch hier führte im Partieverlauf Materialverlust zur Niederlage - jedenfalls ich das von Brett 5 übersehen konnte. Dann das Remis am Sondertisch. Dr. Arnold hatte in einer französisch angelegten Partie mit einem Bauernopfer im 15. Zug versucht, die remisliche Lage zu  beleben, aber es reichte nicht zum Sieg. Also Remis - 0,5:4,5. Rein rechnerisch war alles entschieden, doch an drei Brettern wurde noch gespielt. Allerdings nicht sehr lange. Der Berichterstatter bereicherte mit eine weiteren 0 diese Auseinandersetzung. Nach etwa 20 Zügen in einem geschlossenen Sizilianer wurde mein "Ich versuch mal was" ausgekontert. In beklagenswerter Position krönte ich meine Tagesleistung mit einem Figureneinsteller in Zug 30. Das war das 0,5:5,5 und nur etwas später erhöhte D. Guzvic an Tisch 1 auf 0,5:6,5. Die anfängliche Debatte um die "doppelte Uhr" mag auch sein Leistungsvermögen gemindert haben.

Team Capain Konstantin Schultz oblag es schließlich das Debakel etwas erträglicher zu gestalten. In einem etwas chaotischen Benoni, konnte Konstantin zwar einen Läufer gewinnen, doch sein König war in der Mitte stecken geblieben. Statt zu versuchen, diesem König mit weiteren Kräften beizukommen, wurde auf e6 unerklärlicherweise die Damen getauscht, was die Sache doch übersichtlicher machte und Konstantin hatte dann auch wenig Mühe, den Siegpunkt einzufahren.

Glückwunsch nach Mölln. Es wahrte damit seine Aufstiegschance. Und was bleibt? Eine verdiente Niederlage, vielleicht etwas...Ach nein, ist schon in Ordnung.

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