Mannschaftskampf Lübecker SV VI gegen Segeberger SF II/Gibt es die Überraschung in der Bezirksliga Ost A?

Puhhh, an Spieltag vier, in der Tabelle auf Platz 8, einen Rang vor dem Abstiegsplatz, den Tabellenführer zu Gast zu haben, ist alles andere als beruhigend. Die Saison liefert uns bisher keine klare Einschätzung, zu was der LSV VI wirklich fähig ist, Niederlagen gegen den LSV V und gegen Ahrensburg, sowie ein Sieg gegen Bad Schwartau, zieren unseren Spielverlauf. Was sagt uns das? Wir können es uns nicht erlauben, Punkte zu verschenken! Die nominell 200 Punkte stärkeren Schachfreunde aus Segeberg hingegen spielen bis dato eine tadellose Saison, drei Spiele, zwei Siege und ein Unentschieden. Genug der Vorworte, wir mussten in Topaufstellung ran.

Chronologisch geordnet gingen für Lübeck Gosch, Zaikin, Arnold, Jalel Silini, Valverde, Stülcken, Brahim Silini und Nagy ins Rennen. Und es begann alles andere als optimal. Zaikin konnte sich gegen den Schachfreund Wolfgang Reher nicht behaupten und brachte uns somit in Rückstand. Auch Philipp Stülcken konnte nicht mehr zeigen, in einem remisträchtigen Endspiel entschied er sich seinem Gegner, Peter Solar, einen Bauern zu isolieren, welcher jedoch ein Freibauer war. Es stellte sich heraus, dass Philipp das Endspiel falsch abgeschätzt hatte und der Freibauer die Partie entschied. 2:0 für die Tabellenführer.

Doch jetzt war unsere Zeit gekommen, besser gesagt, erst einmal meine, ich gewann meine Weißpartie reibungslos. Hier die Partie

Aber endlich blieb der positive Trend! Jalel entschied eine brillante Partie gegen seinen 1800 DWZ starken Gegner im ausgeklügelten Köningsangriff für sich. Sein Vater wusste zum dem Zeitpunkt noch nicht, dass seine Partie um Stunden länger dauern würde, aber der Stolz war ihm anzusehen. Während Jalel sich die Zeit ab dort mit einem Harry-Potter Roman vertrieb, hieß es für den Rest weiterhin schwitzen.

Die positive Entwicklung des Matches war aber auch wirklich zu schön gewesen, um wahr zu sein… Arnold und Gosch gaben beinahe zeitgleich auf. Ein schwerer Schlag für das Team, mehr als das Mannschaftsremis war nun keinesfalls drin. Ein zweistündiger Krimi bahnte sich an, Valverde und Brahim Silni hatten beide eine Qualität mehr, aber ein Remis von einem der beiden bedeutete die Mannschaftsniederlage, und die Endspiele waren alles andere als klar. Doch Valverde fand den Weg zum Sieg, nachdem er mehrere Remisangebote abgelehnt hatte. Und Brahim? Er brachte sich zwar in Zeitnot und machte es sich komplizierter als nötig, aber alles was zählt ist: Er gewann! 70 Züge und so manchen Liter Schweiß von einem übermüdeten Papa Silini zahlten sich aus. Sieg gegen einen 300 Punkte stärkeren Gegner. Die Silinis retten den Tag beinahe im Alleingang. Nichts desto trotz eine Bärenleistung von allen, Remis gegen den Tabellenführer und den ein oder anderen stärkeren Gegner besiegt, ein erfolgreicher Sonntag durch und durch. Übringes, Dank des Remis ermöglichten wir Lübeck V die Übernahme der Tabellenspitze, diese gewannen 6,5 zu 1,5 gegen Bad Oldesloe.

Nächsten Monat sind wir dann beim Schwarzenbeker SV zu Gast, mal sehen, ob eine weitere Kampfleistung möglich sein wird.