Vorzeitiger Titelgewinn
Einen Spieltag vor Saisonende hat LSV VII die Meisterschaft in der Bezirksliga B Ost erreicht. Im Schlüsselspiel gegen den ärgsten, aber auch einzigen Verfolger SC Fehmarn holten wir einen doch eindeutigen 4,5:1,5-Heimsieg und ließen am Titelgewinn keine Zweifel aufkommen.
Souverän pflügten wir durch die Mannschaftskämpfe, jedenfalls wenn man nur auf die Ergebnisse blickt: Dreimal 6:0, zweimal 5:1 ergaben ein doch feines Brettpunkt-Polster. Allein Fehmarn (zweimal 6:0, wenn auch einmal davon kampflos) konnte uns folgen, setzte sich aber mit einem 3:3 gegen Travemünde unter Zugzwang. Weil die Insel-Schacher in der letzten Runde spielfrei sind, hätten sie uns zumindest ein Unentschieden abknöpfen und dann für die Begegnung Eutin – LSV die Daumen richtig kneten müssen. Doch von einem Punktgewinn war Fehmarn weit entfernt.
Das Spiel Reuß gegen Haserodt wurde bereits auf der Eröffnungsgeraden in ein Unentschieden gelenkt. Geraume Zeit später folgte Clemens gegen Schulz ein weiteres Remis, auch dort war der Kampf noch nicht richtig entbrannt. Dann war Zeit für ein paar Züge. Ich brachte mich durch ein ziemlich einfaches Übersehen ein wenig in Bedrängnis, schöpfte aber Kraft aus den drei noch verbleibenden Partien. Als ich dann dachte, dass Jankowiak gegen Lafrentz den ersten vollen Zähler ergab, war es in Wahrheit schon der zweite ganze Punkt für uns. Etwas überraschend hatte Schröder gegen Weiss aufgegeben. In der Sache lag er sicher richtig, aber frühzeitig war es schon. Michael hatte die Stellung ziemlich unter Kontrolle und wollte sich gerade dem gegnerischen König widmen – da lag ein Mattangriff in der Luft oder Materialgewinn im Zentrum oder ein verwaister Damenflügel: Der Gegner verzichtete aber darauf, sich das Ergebnis in den nächsten 20 Zügen zeigen zulassen.
Franks Partie sah von Beginn an nach einer Schachtelstellung aus – Weiß versuchte alles zu blockieren, klemmte sich aber selbst Turm und Springer ab. Die Schwerfigur fiel dann auch gleich und der Widerstand währte nicht mehr lange.
Mein Blick auf die Partie Erich gegen Böhnke stimmte mich dann völlig zuversichtlich, auch weil ich meine Stellung inzwischen wenigstens für ausgeglichen hielt. Jürgen hatte eine Figur gewonnen, stellte diese aber wenige Züger später wieder ein, blieb aber noch im Mattangriff, den der Gegner offenbar unterschätzte. Dass sich der Gästespieler aber scheinbar mehrfach klar im Vorteil sah, scheint mir auf einer Fehleinschätzung zu basieren.
Mannschaftskampf gewonnen. Statt noch eine Stunde zu spielen, bot ich Remis an. Höper zeigte aber einen Moment lang Biss, doch meine Abwicklung sah extrem nach Unentschieden aus, so dass er kurz darauf das Angebot zurückgab.
Besten Dank noch einmal an Ecki, der für den erkrankten Martin einsprang. Besten Dank auch an alle meine Mitspieler, die mich die Saison doch durchgeschleppt haben und die wichtigen Punkte in den Mannschaftskämpfen holten. Jetzt bleibt noch der Auswärtskampf in Eutin. Auf der Rückfahrt werde ich meisterhaft laut grölen und singen. Hört ja keiner auf der Autobahn in der Nacht.