In der Jugendlandesliga stand in der dritten Runde eine besondere Paarung auf dem Spielplan. LSV II musste gegen den Ortsnachbarn aus Bad Schwartau ran. Ein Derby, sozusagen.

„Wieso heißt das Derby Lokalderby? Weil da 21 Flaschen spielen und ich“ so Mario Basler 1997 zum damaligen SAT – 1 Sportchef Reinhold Beckmann.

Wie auch immer, Spannung war jedenfalls angesagt. Unsere Gäste in Bestbesetzung laut Meldeliste, lediglich Jan Malte Kagel fehlte, der allerdings in der laufenden Saison noch nicht eingesetzt wurde. Leichte DWZ-Vorteile auf Schwartauer Seite, doch was heißt das schon.

Nach einer Stunde jedenfalls lagen wir 0:1 zurück. Aus welchen (noch zu prüfenden Gründen) war Rouven Per Trede nicht erschienen. Vermutlich war da in der Kommunikation was schiefgelaufen. Wie auch immer. Das Schwartauer Brett 1 Johannes Reinhardt freute sich (oder auch nicht) über einen kampflosen Punkt.

Den Anschluss stellte an Brett 6 Knut Kloerss gegen Anton Gabriel Schwerdt her. Knut ging sehr gewissenhaft ans Werk und überspielte den Schwartauer bereits in der Eröffnung und nach einem Figurenverlust warf A.-G. Schwerdt das Handtuch.

Nach diesem Ausgleich tat sich lange nicht viel. Zwischen Philipp Stülcken und Jaro Pöschmann kam es dann zur Punkteilung. In der Partie war keine Partei nennenswert in Vorteil gekommen. Das Remis war okay. Ebenso an Brett 5 zwischen MF Lukas Nagy und Alwin-Elias Schwerdt. Zwar lehnte Lukas die Remisofferte ab, doch das Turmendspiel war perspektivlos.

Beim Stand von 2:2 waren noch Max Dörp (gegen Patrick Saß) und Anton Kroschel (gegen Henning Rost) am Werk. In beiden Partien ging es hoch her. Anton und sein Gegner hatten heterogen rochiert. Doch während der Schwartauer Angriff versandete, konnte Anton mit seinen Schwerfiguren in die Rochadestellung eindringen und zur 3:2-Führung verwandeln.

Blieb also noch die Paarung an Brett 2. Was sich hier tat, spottet im Grunde jeder Beschreibung. Patrick Saß hatte einen furiosen Angriff mit schwarz gestartet, der den König von Max auf freies Feld zwang. Doch Max konnte kontern und nach einem taktischen Gemetzel hatte er eine Mehrfigur nebst einer handvoll Bauern mehr. Alle (jedenfalls die Lübecker Seite) erwarteten die Schwartauer Aufgabe zum 4:2-Endstand. Doch Max war in Zeitnot und so wurde weiter gespielt. Bekanntlich ist es nie zu spät, eine gewonnene Stellung noch in den Sand zu setzen. So auch hier. Kurz vor der Zeitkontrolle stellte Max seine Mehrfigur weg. Jetzt stand er zwar nicht mehr so klar auf Gewinn, aber immer noch besser. Doch dann, ein drohender Läuferspieß wurde missachtet und so ging nach dem Läufer auch noch ein Turm und letztlich die Partie flöten.

Endstand also 3:3. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Angesichts des Umstandes, dass LSV II in Unterzahl antrat, vielleicht eher ein kleiner Erfolg. Doch es war mehr drin!

Zitieren wir nochmal Mario Basler: „Jede Seite hat zwei Medaillen“. Ich denke, das ist es!

 

JLL29.11.15 009      JLL29.11.15 004

Die ersten vier Bretter des Derbys                             Auch LSV V war in der Verbandsliga B am Werk, verlor etwas unglücklich 1,5:2,5 gegen SF Segeberg II