Die zweite Runde in der Bezirksliga Ost B ist schnell erzählt. Sehr schnell sogar, denn wenige Minuten nach (nennen wir es mal so) Spielbeginn hatte LSV VII den Kampf beim TSV Kücknitz 6:0 gewonnen. Was war passiert? Nun, die Gäste hatten für dieses Spiel gerade mal 4 Spieler aufgetrieben und die hatten auch keine Lust und "boten" ein (aus Kücknitzer Sicht) 0:6 an. Man fühlte sich an den "Paten" erinnert: „I’m going to make him an offer he can’t refuse.“ 

So wurde nach wenigen Minuten Spielzeit der Deckel zugemacht und einige der angereisten Spieler bekamen so die Möglichkeit, noch in die an diesem Abend durchgeführte Blitz-Vereinsmeisterschaft einzusteigen.

Deshalb gibt es von diesem "Wettkampf" auch keine präsentationswerte Partie. Statt dessen eine Anmerkung: Es sieht fast so aus, als sollte wir hier schon wieder den Niedergang eines Lübecker Schachvereins erleben. Langsam wird die Hansestadt zum Brachland. Als ich dem LSV im Jahre 1968 als Mitglied beitrat, tummelten sich zu diesem Zeitpunkt (oder etwas später) eine bunte Reihe von Vereinen. SG Moisling, Lübecker Schachgesellschaft, Post Lübeck, TSV Siems, Minerva Lübeck, Schachgruppe Deutsche Bundesbahn, Holstentor, Gourmenia, SV Schlutup sind nur eine Auswahl versunkener Vertreter eines attraktiven Bezirkslebens. Letztlich führte dieser Niedergang zwangsläufig zu der jetzt bestehenden Fusion mit dem Bezirk Süd zum Bezirk Ost. Wünschen wir den Kücknitzer Schachfreunden, dass sie nochmal die Kurve kriegen - es wäre zu schade!