Auch 2015 standen die LSV Senioren wieder im Endspiel des Mannschaftspokals. In den beiden letzten Jahren war das ebenso der Fall und sowohl 2013 als auch 2014 konnten wir uns im Finale gegen den Schwarzenbeker SK durchsetzen. Im Vorjahr hatte Sergey Salov 2 Pokale für diesen Wettbewerb gestiftet und es gibt neuerdings für die Finalisten auch einen Geldpreis.
In dieser Saison erreichten wir über SK Kaltenkirchen (kampflos), Husumer SV (3:1) und VHS Rendsburg (3.!) das Endspiel. Die KSG verfuhr ähnlich mit 3:1-Siegen über Agon Neumünster, Turm Kiel und MTV Leck.
Am 05.07.15 fand dieses Finale im Generationentreff "Wik-Aktiv" in der Holtenauer Straße statt. Vier Spieler und der leicht adipöse Mannschaftsführer zwängten sich in Stephan Lübecks (Kleinster Einser) BMW 114i und machten sich auf in die Landeshauptstadt. Dank der Ortskenntnisse von Horst war die Spielstätte rasch gefunden und wir wurden dort von unserem Gegner herzlich begrüßt. Kaffee, Wasser, Säfte gab es kostenlos und so konnte es mit folgender Besetzung los gehen:
1. Joachim Neumann-Boris Gruzmann
2. Hans-Jürgen Hahne-Sergey Salov
3. Franz Felser-Dr. Stephan Lübeck
4. Manfred Zimmermann-Prof. Dr. Horst Mentlein
Beide Mannschaften hatten also stark aufgestellt. Bei der KSG fehlte eigentlich nur Dr. Joachim Kornrumpf (Urlaub). Das versprach ein enges Match mit einem durchaus offenen Ende. Und tatsächlich ging das Duell über die gesamte Zeitdistanz, also fünf Stunden. Dann, aber auch erst dann standen wir mit einem 2,5:1,5 als (sehr) glücklicher Sieger fest.
Kiel ging durch "Altmeister" Franz Felser mit 1:0 in Führung. In einer Pirc-Verteidigung kamen beide Spieler zum Angriff, doch letzten Endes kam der von Franz Felser entscheidend früher. Eine Turmverdoppelung auf der 7. Reihe, verbunden mit einem hübschen Qualitäts (Schein-) Opfer veranlasste Stephan, seine Hand zur Aufgabe zu reichen.
Zu diesem Zeitpunkt stand Horst allerdings gut bis sehr gut. Mal wieder "Englisch" auf dem Brett. Horst konnte am Damenflügel viel Druck entfachen, einen Bauern gewinnen und Zug um Zug seine Position verstärken. Das Ende kam recht prosaisch zum Thema "letzter Zug vor der Zeitkontrolle". Manfred Zimmermann lief in eine Bauerngabel - das war´s.
1:1 also und an den Brettern 1 und 2 war wenig Greifbares zu entdecken. Die Partie von Sergey gegen Hahne (Alapin) landete in einem "totremis" eingeschätzen Endspiel mit den Bauern h2, f4 + Springer auf f4 (Hahne) und f6, g7, h7 + Läufer auf g6. Einziger "Vorteil" für Sergey war der Umstand, dass seine Bauern am Brettrand standen, dennd die Zahl der Felder, die ein Springer betreten kann, nimmt am Brettrand und noch stärker in der Ecke ab.
Trotzdem, die Punkteteilung schien als kaum vermeidbar. Sizilianisches Duell auch an Brett 1. Auch hier hatten sich die Reihen soweit gelichtet, dass das Remis Zug um Zug sozusagen immer wahrscheinlicher wurde. Enttäuschte Mienen auf Lübecker Seite, denn die Berliner Wertung sah aufgrund des Sieges an Brett 3 die KSG als Pokalsieger.
Aber, wie sagt das englische Sprichwort: "It ain't over till the fat lady sings." oder "Es ist nie zu spät, eine Partie noch in den Sand zu setzten". Ein Fehlgriff von Hahne im 54. Zug g5? Le2 (und dem "richtig-farbigen" Läufer) ließ zur Freude der einen und zum Kummer der anderen Partei eine kaum zu gewinnende Stellung zum Erfolg führen. Man sehe:
Kurz nach diesem dramatischen Verlauf war auch an Brett 1 alles klar, nachdem, bei jeweils hängenden Blättchen, nur noch die beiden Könige auf dem Schlachtfeld verblieben.
2,5:1,5 - Durcharmen. Seniorerenreferent Gerhard Maiwald war die ganze Zeit vor Ort und führte auch die Siegerehrung durch. Das war als nach 2013 und 2014 Sieg Nummero 3! Hierzu, und das sollte nicht unerwähnt bleiben, haben auch Ulrich Böttcher und Mikhail Schneider beigetragen. Ihnen gebührt der Pokal in gleicher Weise wie der Mannschaft, die das Endspiel bestriitt.
