Aus dem Auswärtsspiel in Wildeshausen bringt die erste Jugendmannschaft leider nur zwei Brettpunkte und eine Niederlage im Wettkampf mit nach Hause. Der Wettkampf stand unter keinem guten Stern. Frederik mussten wir ersetzen und Sonntag morgen meldete sich Tigran dann noch krank. Mit Fieber sollte man sich aber auch wirklich nicht mehr ans Brett setzen, an dieser Stelle daher: Gute Besserung.

Auf den zwei Stunden Fahrt nach Wildeshausen hatte dann Alexander noch Zeit zu überlegen, ob er Brett 3 mit Weiß oder Brett 4 mit Schwarz spielen wollte. Er wählte Weiß, was im nachhinein auch die richtige Entscheidung war, und wir ließen Brett 4 frei.

Trotz des Startes mit 0:1 konnten wir von Lübecker Seite nach etwa anderthalb Stunden positiv auf die Stellungen sehen. An den hinteren Brettern Ausgleich und vorne Kevin im Angriffsmodus, Martin mit zwei Bauern mehr, Alexander mit Figur mehr, da sollte doch was Zählbares rausspringen.

Dann kam leider der unerwartete Knock-out an Brett 1. Kevin hatte sich mit DEM-Teilnehmer Spartak Grigorian in ein Theorie-Duell im Najdorf-Sizilianer begeben und hier eine Figur für zwei Bauern und Angriff gegen den schwarzen König investiert. Spartak fand nicht immer die besten Verteidigungsmöglichkeiten und so konnte Kevin bei anhaltendem Angriff noch weiteres Bauernmaterial einsacken. In der anschließenden Analyse sah das doch einige Zeit so aus, dass die Stellung für Schwarz nicht mehr zu halten sei. Vielleicht hatte Kevin auch einfach zu viele Möglichkeiten. Er entschied sich dann leider für eine Fortsetzung, in der Schwarz einen versteckten Mattangriff hatte, so dass er aufgeben musste.

Den Anschlußtreffer erzielte dann Martin. Sein Gegner hatte schon früh zwei Bauern gegeben für etwas Spiel in der offenen b-Linie. Das zwang Martin zwar in die Verteidigung, doch seine Stellung war sicher und als dem Wildeshausener Spieler auch noch eine Figur abhanden kam, war das 1:2 da.

Den Ausgleich zum 2:2 schaffte dann Alexander mit einer schönen Partie, die er allerdings zweimal gewinnen musste:

Das Endspiel mit zwei Türmen gegen die Dame spielte Alexander dann exzellent. Am Ende waren alle schwarzen Bauern verschwunden, Alexander hatte noch drei und der gegnerische König zappelte im Mattnetz.

Damit war dann aber leider auch die Luft raus aus dem Lübecker Spiel. An den Brettern 5 und 6 konnten wir im fortgeschrittenen Mittelspiel kein aktives Spiel aufziehen und so konnten sich die Wildeshausener Spieler mit ihren konkreten Ideen durchsetzen und beide Punkte zum 4:2 Endstand für Wildeshausen sichern. So ist der Sieg für Wildeshausen letztlich auch verdient, sie haben ihre Chancen besser genutzt.

Auf der Rückfahrt stellte Alexander dann die Frage: "Und was lernen wir jetzt daraus?" Aus individuellen Fehlern wird jeder einzelne seine Lehren ziehen. Auch in einem Wettkampf, der mit Rückstand beginnt, ist noch ein Erfolg zu erzielen. Die Verpflichtung zur Chancenverwertung steigt dann natürlich, das hat heute (noch) nicht geklappt. Ich bin mir aber sicher, das Team wird auch an dieser Erfahrung wachsen.