Neue Saison, neue Liga, alte Spaßmannschaft. Hätte man uns vor zwei Jahren gesagt, dass wir in der Saison 25/26 unser Debüt in der Landesliga feiern würden, hätten wir das vermutlich als amüsanten Kalauer abgetan. Als wir damals in der Bezirksliga als LSV VI starteten, kam der Aufstieg in die Verbandsliga sehr unerwartet. Mit Tom als neuen Spitzenspieler schlugen wir uns auch in der Verbandsliga entgegen der Skepsis des Ligaorakels sehr erfreulich und verpassten den Aufstieg nur um einen halben Brettpunkt. Nach einigen Diskussionen und dramatischen Wendungen wurden wir nun aber dennoch unter dem neuen Label LSV III in die Landesliga befördert.
Mit Eryk, Ida Klara und Alexandra konnten wir unsere Mannschaft mit alten und neuen Gesichtern verstärken. Die beiden Alibi-FMs, die wir für besondere Anlässe an den vorderen Brettern aufgestellt haben, sorgten dafür, dass uns ausgerechnet in diesem Jahr das Ligaorakel wohlgesonnen gegenübersteht und uns 3% sowohl für den Aufstieg als auch für den Abstieg zugesteht. Das wirkt etwas optimistisch, aber noch ist alles offen. Dass gegen LSV II die Punkte eher weniger in Scharen zu uns kommen würden, war uns jedoch im Vorfeld bewusst. Da wir diese Runde auf Ruben, Alexandra und Hanno verzichten mussten, lag unser Schnitt über 200 Punkte unter dem Gegnerschnitt. Es wurde trotzdem ein recht langer Kampf. Die meisten Partien starteten ruhig in die ersten beiden Stunden. Nur am 7. Brett wählte Stephan eine scharfe Variante und zeigte sich äußerst opferbereit. Es entstand eine sehr unübersichtliche Stellung, in welcher Stephan schließlich der Durchbruch gelang und er die „Gastgeber“ in Führung brachte.
Nach etwa 2 Stunden einigten sich Ullrich und Rouven am dritten Brett auf remis, was nach kurzer Analyse beider Seiten ein faires Ergebnis zu sein schien. Bei anderen Partien ließen sich dagegen höchstens leichte Tendenzen ableiten. Tom hatte am ersten Brett einen Mehrbauern vorzuweisen, ebenso wie Klaus am vierten Brett gegen Ida. Die Stellungen von Benjamin, Helene und mir wirkten ausgeglichen. Eryk befand sich mal wieder in einer komplizierten Stellung, bei der ich mir kein Urteil erlauben wollte. Nur seine Zeit bereitete mir etwas Sorgen. Erst nach vier Stunden Spielzeit ergaben sich aus der Zeitnot heraus einige Entscheidungen. Benjamin übersah im Endspiel eine Springergabel und musste die Waffen gegen Christoph strecken. Tom musste nach langem Kneten des Endspiels, letztlich die Punkteteilung akzeptieren.
Idas Endspiel ließ sich mit Minusbauern trotz zäher Verteidigung am Ende nicht mehr halten, da Klaus seine Züge mit der Genauigkeit eines rechnungsprüfenden Kassenwarts ausführte. Eine halbe Stunde später konnte Eckart das Turmendspiel am achten Brett für sich entscheiden, auch wenn Helene es ihrem 300 Punkte stärkeren Gegner sehr schwer machte. Eryk landete nach seiner Zeitnotphase ebenfalls in einem Turmendspiel mit Minusbauern, was oberflächlich noch haltbar aussah, aber Michael dann doch sehr sauber runterspielte.
Nun blieb nur noch meine Partie gegen El Presidente höchstpersönlich. Nach einer unspektakulären Eröffnung, hatten wir im Mittelspiel beide Chancen auf Vorteil, die wir nur bedingt verwerteten. Nach der Zeitgutschrift befanden wir uns in einem in einem ausgeglichenen Leichtfiguren-Endspiel, was aufgrund knapper Zeit aber recht spannend wurde. Am Ende ließ sich Thilo nach 5 Stunden auf ein Remis ein, nachdem sein letzter „Trick“ nicht funktionierte.
So wurde es letztlich mit 1,5/6,5 ein recht deutliches Ergebnis. Die Qualität der Partien machte uns jedoch Mut, dass es gegen die weniger übermächtigen Gegner der Liga deutlich besser laufen sollte.
