Beginnen wir mit einigen Zitaten:

“Ich spiele lieber 960 als klassisches Schach" (Wesley So)

„Ich würde gerne mehr Schach960 spielen und erwarte, dass sich das automatisch ergeben wird“ (Parham Maghsoodloo)

„Das Schach der Zukunft“ (Nihal Sarin)

„We believe that Fischer Random is a positive innovation: it injects new energies an ethusiasm in our game“ (Arkardy Dvorkovich)

Viele Ausnahmekönner haben sich positiv zu dieser Besonderheit des Schachspiels geäußert. Und doch viele Amateure sehen diese Modifikation eher als skurril und bizarr und stehen diesem Phänomen eher skeptisch gegenüber.

Gleichwohl, zurzeit erlebt diese Turnierform einige Höhenflüge. Sei es das im Vorjahr durchgeführte Turnier im Gut Weißenhaus oder das momentan in Las Vegas stattfindende erste Freestyle Chess Grand Slam Spektakel.

So entstand der Wunsch, in diesem Halbjahr auch einmal mit chess960 anzubieten und am vergangenen Freitag war es soweit.

Mit dem in Las Vegas ausgelobten Preisgeld von 200.000 Dollar konnten wir allerdings nicht mithalten. Unser Preistisch fiel ein klein wenig bescheidener aus…

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Ich war selbst überrascht. 16 Teilnehmer hatten sich dafür im LSV-Klubheim eingefunden. Soweit, so klar. Eigentlich bedurften nur die Rochaderegelungen näherer Erklärungen, dann konnte es losgehen.

Gespielt wurde wie bei unseren Schnellschachturnieren. Also 12 Min plus 3 Sek. Inkrement. 5 Runden und 3-Punkte-Zählung.

Am Ende setzten sich dann auch in dieser Disziplin die Spieler durch, die immer (bzw. häufig) ohnehin ganz vorne in der Tabelle zu finden sind.

Souverän der Ranglistenerste FM Joa Max Bornholdt. Er gewann alle Partien. Eine saubere und überzeugende Leistung.

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Überhaupt stand für Joa dieses verlängerte Wochenende ganz im LSV-Einsatz. Am Donnerstag Mitorganisator des MuK-Turniers. Anderntags widmete er sich nachmittags dem Jugendtraining und am Sonntag stand er im Team, das den 1. Lübecker Jugendcup organisierte.

Entscheidend war die vierte Runde, wo Joa seinen härtesten Konkurrenten Dr. Michael Negele besiegte. Michael kam mit 12 Punkten auf den alleinigen zweiten Rang, während der dritte (10 Punkte) nach der Zweitwertung vergeben wurde.

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Hier hatte Klaus Besenthal einen kleinen Vorsprung vor Eryk Janiak.

Ergebnisse

Das war es also. Alle durften sich vom Preistisch bedienen. Sei es als Belohnung oder als Trost.

Abschließend noch ein Zitat von Levon Aronjan, dem Las-Vegas-Finalisten:

„Chess960 ist gesund und gut für Ihr Schach. Wenn du dich darauf einlässt und nicht nur die Figuren bewegst, um bekannte Positionen zu erreichen, verbessert das wirklich deine Schachvision.“