Das letzte Auswärtsspiel der Saison führte uns zu DB Kiel IV, und dass uns ein schwerer Kampf bevorstand, ließ sich leicht an der um insgesamt über 800 DWZ-Punkte besser bewerteten Truppe der Nordlichter ermessen – bezogen auf deren Bretter 1-6, die hinteren beiden mussten die Gastgeber unbesetzt lassen.

Den ersten vollen Punkt für die LSVer holte Jörg Bohner (Brett 5) nach nur 2,5 Stunden Spielzeit und lediglich 20 Zügen. Sein Gegner hatte nach einem Figurenopfer [für 3 Bauern, später waren es sogar 4] auf die vermeintlich offene Königstellung des Lübeckers spekuliert, dabei jedoch seine komplett rückständige Entwicklung nicht beachtet [oder falsch eingeschätzt], und musste nach dessen sehenswerten Zügen die Waffen strecken.

Das folgende Stellungsbild entstand nach 7.... e6

Vyacheslav Berdichevskij (Brett 1) fand sich nach Eröffnung und Mittelspiel in einem nur leicht nachteiligen Endspiel wieder, das sein Gegner jedoch mit viel Geduld und Umsicht in eine Gewinnstellung verwandelte. Den nächsten halben Punkt steuerte Boris Gruzmann (Brett 3) bei. Eine über die gesamte Strecke ausgeglichene Partie mündete in einem Endspiel, das keinem Spieler noch irgendeine Gewinnchance bot: Man einigte sich nach fast 4 Stunden Spielzeit auf eine Punkteteilung.

Damit kamen wir einem vor dem Kampf nicht zu erwartenden Unentschieden schon ziemlich nahe. Dass Stephan Schiebuhr (Brett 2) seine heroische Abwehrschlacht letztlich nicht zu einer Punkteteilung umsetzen konnte, lag ebenfalls an Geduld und Umsicht seines spielstarken Gegners (siehe Brett 1). Stand: 2,5:3,5 zu unseren Gunsten.

Den erlösenden Punkt zum überraschenden Mannschaftssieg steuerte Stephan Lübeck (Brett 6) bei. In einem damenlosen Mittelspiel opferte sein Gegner – auf Chance? –  die Qualität (für 2 Bauern), konnte jedoch nicht verhindern, dass der Lübecker seinen Materialvorteil durch geduldiges und umsichtiges Spiel in eine Gewinnstellung verwandelte. Damit war der Mannschaftssieg unter Dach und Fach, und es war zu verschmerzen, dass Knut Kloerss (Brett 4) nach starkem Spiel sein auf Gewinn stehendes Endspiel nicht in einen vollen Punkt umsetzen konnte und am Ende sogar noch verlor.