In der Verbandsliga war es in dieser Saison bislang eher die Mannschaft von Frank, die über Ausfälle oder Probleme bei der Mannschaftsaufstellung klagen musste. Wir wurden die letzten 1,5 Jahre davon immer verschont, dafür traf es uns dieses Mal mit voller Breitseite. Bereits im Vorfeld hatten wir eine Absage und einen Spieler, den wir an die Erste abgeben mussten. Für die Krankmeldung am Freitag konnten mir mit Enes kurzfristig noch Ersatz finden, drei weitere Krankmeldungen am Samstag zerschossen uns jedoch alle weiteren Bemühungen. So war die Stimmung bei uns ähnlich trist wie der Sonntagmorgen als wir nur zu fünft gegen Harksheide aufliefen. Mannschaftsführerin Nicole erbarmte sich daher, ihr Debüt in der Verbandsliga zu geben, sodass wir zumindest zu sechst waren. Die Mannschaft von TuRa war jedoch ebenfalls von der Grippewelle nicht verschont geblieben und kam ebenfalls zu Sechst. Somit war der Zwischenstand um 10:00 bereits 2:2 und es gab nur vier Bretter an denen sich die Hände gegeben wurden.

Von den Partien kann ich nicht so viel berichten, da mich mein Gegner mit schnellen Zügen meist an meinen Sitz fesselte und meine sonst üblichen Spaziergänge durch die Spielsäle kaum möglich waren. Bei Helene deutete sich früh ein scharfes Spiel im Zuge heterogener Rochaden an. Beide Seiten starten ihre Flügelangriffe in einem engen Rennen, am Ende war Helenes Gegnerin jedoch etwas zügiger und das Matt war nicht mehr zu parieren. Enes gab sein Debüt gegen einen 350 Punkte stärkeren Gegner, der lange mit Enes präzisen Verteidigungsideen zu kämpfen hatte, nach drei Stunden aber in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Die spätere Analyse ergab, dass Enes lange Zeit sogar besser stand, insofern lieferte er eine starke Vorstellung. Da es nun bereits 2-4 stand, waren Tom und ich nun aber zum Gewinn verpflichtet.

Da Paul und Hanno dieses Mal nicht anwesend waren, wurde mir anscheinend die Rolle des Würfelspielers zu Teil. Es gelang mir mich nach 13 Zügen in eine Stellung zu manövrieren, in der ich zwar nicht wirklich schlechter stand, aber auch keinen Zug mehr fand. 40 Minuten Grübeln halfen mir nicht weiter auch wenn der gespielte Zug laut Engine wohl der Beste war, unterlief mir nur ein Zug später ein ärgerlicher Fingerfehler, der einen Bauern kostete. Als noch ein zweiter Bauer stiften ging und meine Figuren alle passiv standen, war meine Hand schon halb zur Aufgabe ausgestreckt. Vor dem 20. Zug wollte ich dann aber doch nicht aufgeben, um das Team nicht zu demoralisieren und so spielte ich lustlos noch ein paar Züge. Erstaunlicherweise leistete sich mein Gegner trotz deutlichem Zeitvorteil einige Ungenauigkeiten, sodass ich zunächst Kompensation erhielt und Ende mit einem Hütchentrick sogar gewinnen konnte.

Nun lag es bei Tom die erste Niederlage von LSV VI seit 1,5 Jahren zu verhindern. Mit einer kreativen Idee konnte er in der frühen Spielphase einen Bauern gewinnen. Dieser Mehrbauer hielt sich für den Rest der Partie, doch das Turmendspiel 3 gegen 2 Bauern auf einem Flügel konnte trotz TT-Masterclass-Technik nicht zu einem Sieg umgemünzt werden. Somit 3,5 – 4,5 der Endstand. Immerhin stehen wir mit dem 2. Tabellenplatz weiterhin sehr gut dar, insofern bleibt noch alles offen. In der nächsten Runde kommt es zum erstaunlich späten Vereinsduell.