Ein Lebenszeichen von LSV V
Eigentlich wollte ich diese Runde den non-playing-Mannschaftsführer geben und nur einspringen, wenn jemand ausfällt. Das hat schon früher eher selten geklappt und so war es auch dieses Mal. Wir spielten wieder im Tryp-Hotel, da kamen ungute Erinnerungen an das Spielt zu fünft gegen Mölln hoch. Bei vielleicht witzig gemeinten Nachfragen meiner Mannschaftskameraden, ob wir denn heute zu acht seien, konnte ich auch nur leicht gequält lächeln. Ich hatte das Vertrauen in meinen Achter und wurde nicht enttäuscht. Norderstedt II und auch LSV V traten vollständig an.
Nach etwa 1,5 Stunden machte Wolfgang an Brett 8 remis. An Brett 3 spielte Horst gegen Jo Gerks, dem ja eine gewisse Remistendenz nachgesagt wird. Horst stand meiner Meinung nach optisch ganz nett, aber leider war da nicht mehr zu holen. Irgendwann wurde hier ein Remis vereinbart.
An Brett 1 spielte eines der schachlichen Schwergewichte Norderstedts gegen Iddel Berger. Das Schwergewicht hat sich durchgesetzt. Wie es Celina an Brett 4 gegen Wegemund im einzelnen ergangen ist, habe ich nicht mitbekommen. Der DWZ-Vorteil kam auch hier zum Tragen.
Aber wir wehrten uns. Axel an Brett 6 hielt uns im Spiel.
Beim Stand von 2:3 vernahm ich aus dem Augenwinkel, dass auch Oliver an Brett 5 die Gratulation seines Gegners entgegennehmen konnte. Das Training beim Open in Bad Schwartau beginnt, Früchte zu tragen.
Nach der Zeitkontrolle schaute ich kurz bei Matthias an Brett 2 vorbei. Wenn ich richtig gezählt habe, was heute nicht unbedingt meine Stärke war, hatte er einen Bauern weniger, das sah also nicht gut aus. Später ging auch diese Partie an Norderstedt (3:4).
Der Ausgang dieses Mannschaftskampfes sollte also von meiner Partie abhängen. Schach hat also doch mit Würfeln zu tun.
Die Partie ist nichts für schwache Nerven oder Schachspieler, die eine feine, positionelle Klinge führen können. Und jedes Mal wundere ich mich, wenn mir in einem Mannschaftskampf das Morra-Gambit aufgetischt wird. Dieses Gambit ist im Lübecker Schachverein nicht ganz unbekannt. Am Freitag habe ich Ede noch darauf aufmerksam gemacht, dass laut SCHACH Matthias Wahls das Morra-Gambit widerlegt hat. Aber geholfen hat mir das ja auch alles nicht.
Wir haben uns gewehrt und es hat sich gelohnt, wir haben einen unerwarteten Punkt eingefahren. Ja, etwas Glück in der einen oder anderen Partie muss ja erlaubt sein. Wir sind zwar immer noch Letzter, wir versuchen aber dennoch, den Anschluss zu finden und vom Tabellenende wegzukommen.