Wenn man bei den Kollegen abschreibt, hat man etwas Gutes gefunden. Diesmal bediene ich mal beim Fußball. Aufgepasst: „Er ist ein sehr körperlicher Spieler aus der Kategorie ‚Mentalitätsspieler‘. Gerade auf der ‚Sechs‘ ist es gut, noch jemanden dabei zu haben, der auch mal dazwischenhauen kann“. So kann ich die Mannschaftsaufstellung doch gut vervollständigen.
An Brett 1 sitzt mit Michael Ehrke ein „Goldenes LSV-Mitglied“ mit Marathonqualitäten, an Brett 2 mit Stefan Lindemann ein „ganz feiner Spieler“ – übrigens auch ein „Goldenes LSV-Mitglied“, an Brett drei mit Christoph Stäblein ein Schachtrainer und Turnierleiter, an Brett 4 der große Vorsitzende Thilo Koop, an Brett 5 mit Andreas Hein ein Landesmeister, an Brett 6 findet sich Ecki Reuß wieder, der ja gerne auch mal betont, dass er Bezirksblitzmeister ist (und so viel mehr) und zum Schluss Torsten Gehrke als Vorsitzender des Fördervereins an Brett 7. Was will ich dann an Brett 8, außer meinen Tisch von diesen ganzen Riege etwas abrücken.
So fragte ich dann auch schnell mal nach, ob etwas gegen ein Remis sprechen würde, zumal sich mein Brett sehr schnell sehr übersichtlich zeigte. Je mit Türmen und Läuferpaar ausgestattet, hätten aber beide Seiten sicher noch lange weiterspielen können. Aber so gegen 12.30 Uhr bot ich doch die Punkteteilung an, weil Christoph eine Qualität gewonnen hatte und die Stellung bei Torsten so aus sah, als ob da in gegnerischer Zeitnot – ja, wirklich – mal etwas abfallen würde. Allerdings gewann zunächst Thilo in knapp 25 Zügen. Weil, äh…, ach, ich bedien mich mal bei Jan Gustafsson: „So ein harter Typ bin ich nicht. Da sieht man auch die fehlende 1. e4-Kultur.“ Also, ich für meinen Teil kann so etwas nicht spielen.
Die weiteren Ereignisse zogen sich über die Zeitkontrolle hin. Ich handle das dann mal von oben ab. Michael Ehrke gewinnt nach einem interessanten Kampf schließlich recht schnell. Was für Manöver. Stefan Lindemann gab an, einen Zug übersehen zu haben und war dann mit einem Remis zufrieden. Übrigens – auch keine Stellung für mich. Christoph Stäblein spielte die längste Partie und gewann im Endspiel. Sicher etwas für das Lehrbuch.
Andreas Hein setzte voll auf seinen Freibauern und behielt recht damit. Hätte ich mich nicht getraut. Ecki Reuß unterschätzte wohl den Gegenschlag im Zentrum und scheiterte später am gegnerischen Freibauern. Die Aufgabe kam ein bisschen früh. Torsten Gehrke spielte mit etwas zu leichter Hand und musste sich dann etwas strecken. Aber Philidor lässt noch grüßen.
Das ergibt einen 5,5-Sieg für uns und ich glaube, das Ergebnis ist auch gerecht. Für die Landesliga bedeutet der vergangene Spieltag, das beide LSV-Mannschaften mit acht bzw. sieben Punkten die restlichen vier Punktspiele wohl ohne Ambitionen, aber auch ohne Sorgen angehen können.