Nicht so glatt wie es aussieht….

Im dritten Heimkampf der Saison hatten wir die leicht favorisierten Harksheider zu Gast, die allerdings auf Christian Schmidt verzichteten.

Erstaunlicher- und erfreulicherweise gab es in unserem Team keine kurzfristigen Absagen, die in jüngster Zeit schon beinahe zum „Normalfall“ gehörten.

Der Auftakt verlief verheißungsvoll:

Stephan Lübeck (Brett 7) und Heiko Rickert (Brett 4) konnten die ersten Punkte einsammeln. Ersterer konnte sein vorteilhaftes Endspiel ganz sicher nach Hause bringen, und an Brett 4 konnte Heiko den Nachziehenden nach und nach überspielen.

Den „Anschlusstreffer“ verbuchten die Gäste an Brett 3: Der Berichterstatter musste im Endspiel nach einem Qualitätsverlust wenige Züge später die Waffen strecken.

An Brett 5 lieferten sich Andreas Teska und Anna-Blume Giede einen komplizierten Positionskampf, der die Kontrahenten fast die gesamte Bedenkzeit kostete. Als beide nur noch Sekunden auf der Uhr hatten, einigten sie sich auf eine Punkteteilung.

Eine (aus LSV-Sicht) kluge Entscheidung, da wenig später Martin Herrnkind (Brett 8) erfolgreich war. Stand: 3,5:1,5 – das sah vielversprechend aus. Es sollte sich jedoch bis zum Sieg noch lange hinziehen.

Jörg Bohner (Brett 6) spielte wie immer sehr „unternehmungslustig“. Nach einem doppelten (!) Figurenopfer (das zweite nahm der Nachziehende nicht an und stand anschließend auf Verlust) wurde es sehr unübersichtlich mit großem Vorteil mal für die eine, mal für die andere Seite. Letztlich ergab sich ein völlig gleichstehendes T/L-Endspiel, das der  Harksheider, der ein Remis-Angebot ablehnte, durch einen Figureneinsteller zum Verlust verdarb.

Diese war jedoch die nach über 5 Stunden Spielzeit zuletzt beendete Partie – zuvor hatten Artur Kevorkov (Brett 2) und Vacheslav Berdichevskiy (Brett 1) gegen ihre „zahlenmäßig“ überlegenen Gegner aus Harksheide zu bestehen.

Ersterem gelang es über lange Zeit, die Stellung am Damenflügel sorgfältig gegen die Angriffsversuche seines Gegners zusammenzuhalten. Dessen Entscheidung, mittels Turm- und Damentausch an seinen Gewinnversuchen festzuhalten, erwies sich als fatale Fehleinschätzung. Nach einigen genauen Zügen Arturs war die Endspielstellung nicht mehr zu halten. Der Siegpunkt zum 4,5 war geschafft.

Unser Spitzenbrett lieferte sich gegen die Harksheider Nr.1 eine  schwerblütige Positionspartie, in der sich nach einem Qualitätsgewinn im Mittelspiel die Waagschale zugunsten des Lübeckers zu neigen schien. Seine offene Königstellung plus die hochgradige Zeitnot ließen die spannende Partie jedoch nach einem Remisangebot friedlich enden.

Den Schlusspunkt setzte Jörg Bohner (s.o.) zu einem zu hoch ausgefallenen 6:2 Sieg. Ende Februar geht es zum Tabellenführer nach Kiel.