Schachspieler sind Gewohnheitstiere
Auch diesmal brauchte ich Ersatzleute, ich war schon auf der Suche, als Matthias Fenski anbot, dass sein Sohn Ole bei uns spielen könnte. Aber gerne doch! Auch Jens schaffte es trotz Bahnstreik, nach Lübeck zu kommen.
Matthias und ich wollten vom Bahnhof fahren, Horst und Jens wollten direkt nach Mölln. Ich gab die Anschrift ins Navi und eine halbe Stunde später waren Axel und ich am gewünschten Zielort. Große Verwirrung, kein Lübecker, großes Schulgelände, kein Anzeichen von Leben. Und früher hat doch Mölln woanders gespielt? Was war geschehen? Manfred Luchs erlöste uns aus der Ungewissheit, wir beide waren richtig. Mölln hat seit einem Jahr ein neues Spiellokal. Matthias und Horst waren zum bekannten (also alten) Spielort gefahren. Jens fand noch den direkten Weg.
Ich bedanke mich bei den Möllnern, dass sie mit unserer Orientierungslosigkeit Mitleid hatten und uns ins Ruhe ankommen ließen. Mit einer kleinen Verspätung ging es los.
Mölln ist vor allem im oberen Bereich gut besetzt. Unserem Schnellspieler Mher Sahakyan an Brett 1 wurde das als Erstem klar. Er ging taktisch gegen Wolfgang Krüger unter, das war es gerade 11:15 Uhr. Eine halbe Stunde später wurde Jens‘ Wanderkönig von Alexander Bodnar erlegt. Ole Fenski an Brett 8 hatte seinen Gegner angegriffen und cool nach Bauerngewinnen ins Turmendspiel abgetauscht, sein Sieg war ein Hoffnungsschimmer. Gegen halb eins wurde der Schimmer runtergedimmt, Horst und Matthias gaben ihre Partien auf. Mölln führte 4:1.
Beim Stand von 4:0 bekam Axel an Brett 6 ein Remisangebot, das er auch nicht ablehnen konnte. Samuel an Brett 5 hatte viel Zeit investiert, aber leider auch am Ende die Segel streichen müssen.
Es lief nur noch meine Partie, die die Niederlage (2,5:5,5) etwas erträglicher machte.
Auch hier waren wir Lübecker Gewohnheitstiere, die letzten Punktspiele gegen Mölln haben wir ebenfalls verloren. Mund abputzen, in 3 Wochen kommt Eutin.