Da an diesem Wochenende die 2.Bundesliga unsere Vereins-Räumlichkeiten „besetzt“ hielt, mussten wir in die Mensa des Johanneums ausweichen: kein Problem. Vielen Dank an dieser Stelle an Nicole und ihre zahlreichen Helfer m/w für die perfekte Organisation der 4 (!) Mannschaftskämpfe.

Im letzten Punktspiel des Jahres hatten die ‚Vierte’ den SV Mölln I zu Gast, und wie so oft gegen diesen starken Gegner ging es an den Brettern bis weit in die „Nachspielzeit“, bis das Resultat schließlich feststand.
Und es gab viel von dem zu sehen, was das Schachspiel so zu bieten hat:
- Ein kampfloser Punkt für unsere Gäste durch einen „unerwünschten  Telefonjoker“
- Ein glatt verschenkter Sieg durch Denkfaulheit
- Ein übersehenes Dauerschach in überlegener Stellung, das uns einen halben Punkt kostete
- Ein 1-zügiges Matt zu unseren Gunsten in glatt verlorener Stellung
Aber der Reihe nach:
Ein klingelndes Telefon warf uns nach knapp 30 Min. mit 0:1 zurück – nicht gerade das, was man sich zu Beginn eines MS-Kampfes wünscht.
Tilo Rietschel (Brett 1) und Vyacheslav Berdichevskiy (Brett 2) erhielten von ihren Gegnern in ausgeglichener Stellung Remis-Angebote, die sie – nach Rücksprache – annahmen. An dieser Stelle vielen Dank an Tilo für seine Einsatzbereitschaft nach längerer „Wettkampfpause“.
Auch an Brett 8 einigte sich Martin Herrnkind wenig später auf eine Punkteteilung. Näheres zum Spielverlauf entzieht sich meiner Kenntnis.
Stand jetzt: 1,5:2,5.
Ulrich Mittelbachert (Brett 4) hielt den gegnerischen König mit einem Qualitätsopfer in der Brettmitte fest. Im weiteren Verlauf verschenkte er durch einen unbedachten Zug den Sieg, indem er einen (unwichtigen!) Bauern schlug (dabei einen weiteren mit Schach bedrohte!), anstatt den Gegner mit einem stillen Springerzug vor unlösbare Probleme zu stellen. (Nach dem Motto: Gier frisst Hirn...)

Einige Züge später ging die Partie dann den Bach hinunter:

1,5:3,5 - das sah nicht gut für uns aus.

Allerdings hatte sich Stephan Lübeck (Brett 7) mit seiner Bauernmehrheit am Damenflügel eine mehr als aussichtsreiche Stellung erspielt, und auch Jörg Bohner (Brett 7) war mit seiner Mehrfigur [für 2 Bauern] auf dem Weg zu einem ganzen Punkt.

Heiko Rickert (Brett 5) hatte ein (höchstens) remisliches Endspiel auf dem Brett, es war also noch nicht alles verloren.

Stephan Lübeck konnte bald darauf - und sehr sicher - den ganzen Punkt einfahren.

Jörg Bohner allerdings ließ seinen Gegner entwischen, der sich in ein Dauerschach rettete. Stand jetzt leider 3:4 gegen uns und ein nicht zu gewinnendes Turm-/Läuferendspiel an Brett 5.

Da es keine Rolle spielt, ob man letztlich 3:5 oder „nur“ 3,5:4,5 verliert, lehnte Heiko ein Remisangebot ab und ging trotz eines  unkalkulierbaren Risikos aufs Ganze. Ein löbliches Vorgehen, um im Sinn der Mannschaft alles zu versuchen. Und Kompliment für diese Einstellung.

„Natürlich“ musste er dabei überziehen und fand sich folgerichtig in einer Verluststellung wieder.

Ein am Ende glückliches Unentschieden für unsere Vierte.