1989 war nicht nur das Jahr des Mauerfalls, sondern in diesem Jahr wurde in Lauenburg an der Elbe vom heimischen Schachverein ein neues Event im nordeutschen Raum ins Leben gerufen.

 

Eigentlich hätte das Open in diesem Jahr seine 35. Auflage erleben sollen, aber auch hier legte Corona seine Zügel an. Von 2020 bis 2022 war Pause. Doch jetzt geht es wieder los.

Etwas ungewohnt der Spieltag. Der 21.10. 23.war ein Samstag. In der Regel erwartet man eher den Sonntag als Spieltag und mittlerweile gewöhnungsbedürftig die Bedenkzeit. Jedem Spieler standen über Runden 30 Minuten zur Verfügung. Also kein Inkrement wie allgemein üblich. Aber Traditionen verdienen es in Ehren gehalten zu werden und auf diese Weise kamen auch mal wieder mechanische Schachuhren zum Einsatz.

In aller Herrgottsfrühe (quasi im unmittelbaren Anschluss zum Vereinsabend) machten sich Christoph Stäblein,

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Benjamin Borukhson,

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Ida Rosin

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und der Berichterstatter auf den Weg. in die südlichste Stadt Schleswig-Holstein, gelegen im Dreiländerereck unseres Bundeslandes, Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsens.

Der Austragungsort Hotel Bellevue, unmittelbar am Elbufer, ist auch das Ligaspiellokal des Veranstalters.

38 Teilnehmer hatten sich in die Meldeliste eingetragen, von denen allerdings deren 4 das Turnier vorzeitig (aus welchen Gründen auch immer) beendeten. Darunter auch ein "Alt-LSVer", Karl-Heinz Geißler (jetzt vom  Hamburger Verein Mümmelsmannberg) war in den späten 80gern Jahren sogar als Kassenwart im Vorstand. Nicht nur deswegen erinnerte ich mich noch gut an ihn, sondern auch deshalb, weil ich ihm mal am Vereinstresen (damals noch in der Stavenstraße) ein Bein gebrochen hatte - versehentlich, versteht sich.

Mit Thomas Rieling (TWZ 2085, Diogenes Hamburg) gab es neben 3 weiteren Spielern jenseits der TWZ 2000 - Grenze einen Setzplatzfavoriten. Dieser hatte allerdings mit der Preisvergabe nichts zu tun, holte "nur" 50 % und belegte am Ende den, für ihn sicherlich enttäuschenden, 21. Platz.

Kurz nach 10.00 Uhr und nach einer herzlichen Begrüßung

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ging es los und gegen 19.00 Uhr (zwischenzeitlich eine etwa 1 stündige Mittagspause) wurde das Turnier mit der Siegerehrung beendet.

Christoph schnitt mit 4,5 Punkten von der Lübecker Truppe auf Rang 5 am besten ab und kam mit dieser Platzierung auch noch in die Preisränge.

Ich selbst holte ebenfalls 4,5 P. bei schlechterer (eigentlich der schlechtesten aller 4,5er) Zweitwertung, doch das reichte für einen TOP-10-Platz. Folglich fuhr ich sehr zufrieden wieder nach Hause. Eingeplant hatte ich als 16. in der Setzliste 50%, doch dieses hatte ich nach 6 Runden bereits erreicht. In Runde 7 wurde von einem TWZ-1923 das Morra Gambit erstmals in dem Turnier angenommen

Nicht nur Christoph kam in die Preisränge, sondern auch Benjamin und Ida, die beide die ausgelobten Jugendpreise (Benjamin 3 P. (26)) und Ida 2,5 P. (29.)) kassierten. Sie profitierten indes auch davon, dass keine Doppelpreise vergeben wurden, denn auf dem 1. Rang ging der Kieler Jugendspieler Alexander Bräutigam über die Ziellinie vor Rico Hunstock vom heimischen Lauenburger SV und Amran Parinda (SK Altona).

Der Turnierablauf verlief von ein bis zwei kleineren Protesten störungsfrei. Die Entscheidung der Turnierleitung, ohne zeitliches Inkrement zu spielen, führte zuweilen auch zu Partieergebnissen, die sicher mit Inkrement anders ausgefallen wären. Davon durfte in der letzten Runde auch Christoph erfahren, als sein Gegner einn Edspiel von K + T gegen K+T unbedingt deswegen weiter spielen wollte, weil Christoph nur noch ca, 90 Sekunden auf der Uhr hatte. Lediglich das Beharren von Christoph, dass der Schiri am Brett bleibt, brachte sein Gegenüber dann doch noch zum Einlenken.