In der Rückrunde der Bezirksklassensaison stand am 19.03.23 eine kleine Vorentscheidung an. Sowohl der SV Bad Schwartau IV als auch LSV IX waren durchweg siegreich – mit einer wichtigen Ausnahme. Das interne Duell aus der Vorrunde ging klar mit 6:2 an das Schwartauer Team.

Also war klar, wenn es überhaupt noch eine Chance auf den Titelgewinn dieser Klasse gab, dann, das Rückspiel zu gewinnen.

Um es gleich vorweg zu sagen. Daraus wurde nichts. Absolut nichts. Auch diesmal hieß es 6:2 zu Gunsten der Lübecker Vorstädter.

Beide Mannschaften hatten für diesen vorentscheidenden Vergleich etwas umgebaut, doch bereits frühzeitig ließ der Spielverlauf erkennen: Das wird heute nichts.

Abgesehen von Brett 7, wo der zur Zeit formstarke Horst Radünz sich schnell positionelle, dann auch materielle Vorteile erspielte, war zunächst nicht wirklich zu erkennen, wo wir an diesem Sonntag hätten punkten können.

Das Brett 1 mit Sergey Salov verflachte sehr schnell zu einer beidseitig perspektivlosen Lage und damit zum remis.

Die zweite Punkteteilung steuerte Dr. Hans Arnold bei, der von unserer Mannschaft noch am längsten am Brett saß.

Alles andere wurde spielerisch entschieden – und leider nicht, wie gewünscht.

Zwar konnte Horst seine deutliche Überlegenheit am Damenflügel in einen vollen Punkt verwandeln, doch das war es auch schon.

Michael Weiss an Brett 2 hatte sehr viel riskiert, doch der erhoffte Königsangriff wurde angegriffen. Am Ende besiegelte die Minusfigur das Ende.

Sowohl Jannik Heimann als auch Tom Otto konnten sich aus ihren gedrückten, passiven Stellungen nicht befreien und ich selbst hatte mich im Sizilianer mit dem Grand-Prix-Angriff (allerdings mit 3. Lc4 statt 3. Lb5) auseinanderzusetzen.

Ich bemühte mich zu erinnern, wie man als Schwarzer solche Positionen gegen den GP behandelt, aber letztlich musste ich mich auf das oft trügerische Stellungsgefühl verlassen. Und doch sah mich die Engine später noch im 22. Zug im Vorteil, aber...

Auch Joachim Rieckhoff unterlief an Brett 8 gegen Jonas Hiecke ein seltener Fall von Schachblindheit. Den Zuschauern offenbarte sich (ungefähr, aber in der Abwicklung korrekt) folgendes Stellungsbild:

Das dreizügige Matt mit 1.... Lg2+ 2. Kg1 Lc5+ 3. Se3 Lxe3 und matt wäre ein schöner Absch(l)uss gewesen.

Konjunktive! Es hat nicht sollen sein. Damit stehen die Schwartauer als Aufsteiger in die Bezirksliga praktisch fest, auch wenn die Spielzeit noch andauert. Platz 2 reicht vielleicht immerhin für einen Freiplatzantrag - wenn man denn will!