Ich weiß nicht, ob Flintbek schon einmal zu einem Auswärtsspiel gegen LSV IV nach Lübeck musste. Gefühlt spielen wir immer in Flintbek. Aufgrund der Sperrung der B404 gönnte ich uns eine Hinfahrt, die uns durch Brügge führte. Ich muss gleich noch einmal nachsehen, was es da mit dem Mammut auf sich hat.
Sehr pünktlich waren wir vor Ort. Normalerweise spiele ich gegen den Flintbeker Mannschaftsführer Dirk Semmler, der heute allerdings an Brett 7 gegen Samuel Oltzen spielte. Zu Dirks Überraschung hatte er auch nicht Weiß, sondern musste mit Schwarz spielen. Vielleicht brachte ihn das aus dem Konzept, jedenfalls hatte Samuel in einer kurzen Partie bereits vor Ablauf der ersten Stunde gewonnen.
Horst an Brett 6 bekam ein Remisgebot, das war ihm aber zu früh. Vor Ablauf der zweiten Stunden war das dann unser zweiter Sieg.
Kurze Zeit später waren auch die Partien an den Brettern 1 und 2 beendet. Klaus und Hartmut gewannen und brachten uns mit 4:0 in Führung.
So konnte es ja nicht weitergehen. Ich hatte es an Brett 8 mit dem Morra-Gambit zu tun, das im LSV jeder kennt. Ich dachte, ich hätte die Sache im Griff, sah aber schon früh ein Gespenst und stellte mich unnötig passiv auf. Später übersah ich dann ein taktisches Motiv und damit war die Partie vorbei.
Iddel Berger gewann aber wieder und machte den Mannschaftssieg klar.
Alexandra hatte deutlich mehr Figuren auf dem Brett als Minuten auf der Uhr. Alles kompliziert und keine Zeit, aber da kam eine Stellungswiederholung zur Aufführung oder jedenfalls eine Einigung auf Remis. Es stand nun 5,5:1,5 und nur Lisa spielte noch. Es gab ein Endspiel mit 6 Bauern und Lisa hatte einen Läufer gegen einen Springer. Lisa versuchte vieles, sogar ein zwischenzeitliches Bauernopfer. Wir Kiebitze schätzen die Stellung remis ein. Lisa lehnte jedoch ein Remisangebot ihres Gegners ab. Und letztlich setzte sich die Jugend durch. Sie holte sich den Bauern zurück, Torsten Bahr stellte seinen Springer direkt ins Zentrum. Sah gut aus, hatte aber den Nachteil, dass nach dem Tausch gegen den Läufer das Bauernendspiel für Lisa gewonnen war. Ihr Freibauer würde die Partie entscheiden. Ein schönes Beispiel für Galgenhumor gab Torsten mit seiner Anmerkung an die Umstehenden unmittelbar vor der Aufgabe: „Ich habe aber einen Bauern mehr“.
So fuhren wir mit einem 6,5:1,5 im Gepäck nach Lübeck zurück. Immer noch Tabellenführer.