Die gute Nachricht, überbracht von Bundesnachwuchstrainer Bernd Völker, war super, aber damit war es nicht getan. Denn schlagartig begannen die Vorbereitungen.

Nicht etwa die schachlichen Vorbereitungen, sondern die Umsetzung der technischen Vorgaben, die standesgemäße Kleidung, sowie die neutrale Gestaltung des Zimmers; bereit zum Filmen um es „der ganzen Welt“ zu präsentieren.

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Während wir Eltern in den letzten Tagen den Home-Office Bereich einrichteten, das neue Hemd bügelten, die Kamera ausrichteten und Levis Trainer, CM Wolfgang Krüger, live dabei über Skype überprüfte, ob mit dem Ausrichten der Deckenlampen diese nicht blendeten, und ihn damit vom Training abhielten, schaute Levi sehnsüchtig auf die frisch aufgezogene Schachbettwäsche und fragte, ob er nach dem Turnier darunter auch schlafen dürfe, oder ob diese nur Dekoration sei.  :-)

Frage: „Levi, bist du gar nicht aufgeregt und musst du dich nicht vorbereiten?“

Levis Antwort: „Mama, die sind so viel besser von ihrer Zahl; ich bin froh dass ich dabei sein darf, ich spiele einfach Schach. Ich darf gegen die ganz Großen spielen und das werde ich genießen“

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Ich bewundere das. Diese Freude, die Levi hat. Diese Freude, die ganz tief von innen aus ihm kommt. Und es ist die gleiche Freude und Begeisterung, mit der er Anfang Dezember auf dem Schach-Nikolausturnier seiner Schule spielen wird, einfach weil es ihm Spaß bringt, einfach weil er Schach spielen möchte.

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Der große Tag war da. Alles war bereit, es ging los. Levi spielte in seinem ordnungsgemäß präparierten Zimmer eine Partie nach der anderen, während wir Eltern das Finale im Wohnzimmer auf Twitch TV verfolgten. Netterweise moderieren WGM Jana Schneider und WIM Sonja Maria Bluhm über Stunden dieses Finale und kommentierten alle Partien Live. Für uns Eltern eine schöne Möglichkeit dabei zu sein und unseren Sohn sowie die anderen Teilnehmer über ihre Kameras live im Internet zu verfolgen, denn den Spielraum, Levis Zimmer, durften wir laut Regularien natürlich nicht betreten.

Frage: „Levi, nun erzähl doch mal was war besonders schön? Was soll ich in den Bericht schreiben?“

Levis Antwort: „Mama, ich habe jede einzelne Partie genossen, ich durfte dabei sein und es ist ein schönes Gefühl, dass ich, wie ich es mir auch gewünscht habe, nicht null Punkte habe.“

Das ist typisch Levi! Keine großen Worte, nur strahlende Augen, die einfach alles sagen.

Übrigens „durfte“ Levi natürlich in der Schachbettwäsche, die nicht nur Dekoration war, schlafen und träumte vermutlich bereits von seinen nächsten Schachturnieren.

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Die Abschlusstabelle kann auf der Seite des Deutschen Schachbundes gefunden werden.