Vorletzte Runde in der Bezirksliga A Ost am 01.05.22. Der „Tag der Arbeit“ ist eigentlich ein gesetzlicher Feiertag, andererseits aber auch ein normaler Sonntag. Ein Umstand, der sich auch auf das Mannschaftsgefüge der LSV-Mannschaften unheilvoll auswirkte. Bereits frühzeitig war abzusehen, dass es mal mehr, mal weniger zu Personalproblemen kommen würde.{jcomments off}
Um alles so einigermaßen hinzubekommen, hatte es das Team um LSV VI doch ziemlich zerfleddert, um den Auffrischungswünschen höherer Mannschaften nachzukommen. Andererseits ist natürlich die Ersatzspielerbank genau für so etwas vorgesehen.
Immerhin, 8 Spieler konnten sich auf nach Bargteheide machen, um sich dort mit deren zweiter Garnitur zu messen. Wir konnten das gelassen angehen. Mit Abstiegsszenarien hatten wir nichts zu tun und der Aufstiegsplatz war im Grunde nur mit sehr viel Optimismus zu erhoffen.
Im Spiellokal angekommen, präsentierte man uns eine Überraschung. Zwar ließ man Brett 1 unbesetzt, dann aber hatten unsere Gastgeber aus dem Kreis Stormarn für uns das stärkste Team dabei, das in dieser Saison bisher an die Bretter gegangen ist.
Nach dem kampflosen 1:0 konnte sich Prof. Dr. Hans Arnold frühzeitig verabschieden und es dauerte nicht lange, da bescherte uns an Brett Horst-Michael Radünz an Brett 6 den zweiten Punkt.
Nach einem etwas merkwürdigen Eröffnungsverlauf (1. e4 c5; 2. a3 Sc6; 3. b4 cxb4 4. axb4 e5 5. b5 Sd4 6. c3 Se6), den ich mal als „unregelmäßig“ benennen will, kam es nach 20 Zügen zu dem folgenden Stellungsbild.
Nach kurzer Überlegung folgte 21. Se3?? und „Dr. Best“ griff a tempo zu – 21. Shf4x! Dieser weiße „Blunder“ brachte uns zwar 2:0 in Front, doch Bargteheide holte rasch mit einem schnellen Sieg an Brett 4 und einem etwas späteren an Brett 7 auf.
Zwischendurch ein ganzes wichtiges Remis zwischen Konstantin Schultz und dem Bargteheider Teamchef Bernd Kaeding.
Immerhin trennten beide gute 300 DWZ-Punkte. Aber Konstantin spielte bedacht, ging keine Risiken ein und hielt die Partie schön im Gleichgewicht. So kam irgendwann das Remisangebot und damit ein durchaus wertvoller halber Punkt auf unser Konto.
Den zweiten steuerte Philipp Stülcken mit den schwarzen Steinen gegen Stefan Kroll an Brett 2 bei. Viel Lavierei, soweit ich das mitbekommen hatte, verbunden mit gegenseitigen feinen Nadelstichen. Der „Big point“ wollte aber weder dem einen noch dem anderen gelingen und so reichte man sich friedlich die Hände.
Ich selbst hatte es mit Sönke Wehnsen...
...zu tun. Ein alter Bekannter aus uralten, glorreichen „Utspaan-Zeiten“ (wahrscheinlich kann sich nur noch die 60ger Generation an die legänderen nächtlichen Blitzevents erinnern). Um den 15. Zug herum verlor ich nicht nur die Übersicht, sondern in Folge auch 2 Bauern – allerdings nicht die Contenance! Ab Zug 30 ging es offenbar in ähnlicher Weise Sönke, der binnen weniger Züge das Ding zu seinen Ungunsten versenkte.
Beim Stand von 4:3 spielte an Brett 8 noch Joachim Rieckhoff...
... gegen Max Fransson, dessen Vater (starker Spieler) vor vielen, vielen Jahren die LSV-Farben vertrat, sich dann aber leider vom Schachsport zurückzog. Jochen konnte auf einen Mehrbauern pochen zu dem sich nach einem Generalabtausch noch ein weiterer gesellte und zudem zu einem gefährlichen Freibauern wurde.
Endstand also ein kaum erwarteter 5:3 Sieg. Nur wenige Schritte vom Spiellokal eine Maikundgebung, dessen Redner uns von schlechten Zügen ablenkte. In der Tabelle liegen wir vor der jetzt hinter dem SV Bad Schwartau II (10 P.) und den Segeberger SF (9 P.) gemeinsam mit dem SK Kaltenkirchen (je 8 (27,5 P.)) auf Platz 3.
Letzte Spiel am 22.05.22 zu Hause gegen den SV Bad Oldesloe. Platz 3 ist immer noch drin – mindestens?