Es ist immer wieder erstaunlich, wie jede LJEM auf ihre Art und Weise vertraut und zugleich einzigartig ist. Auch die elfte Landesmeisterschaft bei der ich dabei war hatte wieder neue Facetten zu bieten, welche dieses Turnier im Gedächtnis bleiben lassen und im Folgenden nicht unerwähnt bleiben sollen. Die LJEM 2022 ist nun vorbei und der LSV kann zufrieden sein.

Wir treten nun mit sechs Spielern (zusätzlich zu den Spielern, die sich auf diesem Turnier qualifizieren konnten, hat auch Lisa Sickmann bereits aufgrund eines Freiplatzes ein Ticket nach Willingen) bei der Deutschen Meisterschaft in Willingen an und können dort hoffentlich Akzente setzen.

Aber der Reihe nach:

Wie jedes Jahr nach Ostern wird in Neumünster das jährliche Qualifikationsturnier für die Deutsche Schachmeisterschaft in Willingen ausgetragen. Dieses findet auch statt zur Ermittlung der jeweiligen Landesmeister*Innen in den Altersklassen U10, U12, U14, U16 und U18. Wie gesagt, es war wie immer und doch irgendwie anders. Es wurde kein offenes Turnier gespielt, sondern jede Altersstufe spielte eine Meisterklasse mit maximal 10 Spielern. Kurz vor Turnierbeginn war klar, dass wir 19 Spieler stellen konnten und damit die personenstärkste Fraktion stellten. Diese wollte natürlich betreut werden und so konnten wir ein erfolgreiches Team zusammenstellen:
Zum einen das Trainerteam
- TT als intensiver Analysator mit tiefgehenden Vorbereitungsfähigkeiten (wobei sich TT auch als sehr launiger und ausgelassener Mitspieler für zahlreiche Spiele neben dem Schachspiel entpuppte)
- und mir (Philipp), der sich besonders um die etwas jüngeren mitgereisten Spieler kümmerte. 

Des Weiteren natürlich das Betreuungsteam neben dem Brett bestehend aus uns (Nicole und Philipp)  und den mitgereisten Eltern. Uns war es wichtig, neben schachlichen Erfolgen auch eine nette Atmosphäre zu schaffen und dass wir einfach in dieser Woche Spaß haben werden.

Unterstützt wurde die Fahrt von der Michael-Haukohl-Stiftung, bei dem wir uns auf diesem Wege wieder herzlich bedanken möchten für die großzügige und großartige Unterstützung unseres Sports. 

Kurz vor Fahrtantritt wurden leider zwei unserer Spieler noch krank.

Hier die mitgereisten Spieler:

Mit insgesamt 17 LSV Spielern ging es nun auch nach Neumünster und in allen Altersstufen und Klassen waren wir vertreten. Zeit eine Bilanz zu ziehen und wir möchten mit unseren jüngsten Spielern starten.

 

U10

In der U10 traten mit Alfred HellenbroichHenning Jasper Kutz und sein älterer Bruder Paul Matti Kutz drei Lübecker Spieler an.

Alfred (noch U8) spielte seine erste LJEM und konnte zwar keine Punkte, aber einen großen Zugewinn an Erfahrung verbuchen. Besonders im Überraschungsschach erwies er sich für den ein oder anderen (auch Lübecker Spieler) als überraschend starker Gegner.

Henning konnte als weiterer U8-Spieler zwei Partien siegreich beenden, was im Kreis der stärksten Spieler bis U10 ein großer Erfolg ist. Wir sind gespannt, was unsere jüngsten in den nächsten Jahren "noch aufs Brett zaubern". 

Paul war favorisiert und zeigte eine souveräne Vorstellung. Mit 9 Punkten aus 9 Runde erzielte er ein perfektes Ergebnis und sicherte sich damit verdient den Landesmeistertitel.

         
Alfred Hellenbroich
Persönliches Highlight:
Werwolfspielen und Ü-Schach gegen Boris
 

Henning Jasper Kutz
Persönliches Highlight:
Das Tischtennis spielen und der Bewegungsraum.

  Paul Matti Kutz (Landesmeister cool)
Persönliches Highlight:
Die Risikorunden, Tischtennis und der Bewegungsraum.

 

U12

Auch in der u12 traten Hanno HellenbroichIlias Petridis und Ludwig Idel drei Spielern für den LSV an, was aufgrund einiger kurzfristiger Absagen in dieser Altersklasse etwa der Hälfte aller Teilnehmer entsprach.

Da Levi bereits einen Freiplatz hatte und es drei weitere Plätze für die Deutsche Meisterschaft zu vergeben gab, sahen die Wahrscheinlichkeiten vielversprechend für uns aus.

Einen dieser Plätze konnte Hanno ergattern, der lediglich gegen Levi einen Punkt liegen lassen musste und gegen den Drittplatzieren Lennik remisierte und so klar den zweiten Platz in der U12 erreichte.

Ilias hatte mit drei Niederlagen zu Beginn einen holprigen Start erwischt, doch er kämpfte sich zurück und fand sich am Ende auf dem geteilten 4. Platz mit Luxuan wieder. Da auch die Feinwertung der beiden identisch ausfiel, wird am 24.04. ein Stichkampf um den letzten Qualifikationsplatz ausgetragen. Nachrichtlich: Luxuan hat den Stichkampf gewonnen. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Spass in Willingen!

Ludwig spielte in seinen Partien meist besseres Schach als seine Gegner und sich hatte viele aussichtsreiche Stellungen erkämpft. Leider kam es dann immer wieder zu einer entscheidenden Ungenauigkeit, welche dann die Partie kostete. Ich denke solche Turniere kennen wir alle….

         
Hanno Hellenbroich
Persönliches Highlight:
Bewegungsraum, die letzte Runde des Turniers und Tischtennisspielen


 

Ilias Petridis
Persönliches Highlight:
Werwolfrunden


  Ludwig Tobias Idel
Persönliches Highlight:
Am besten gefallen hat mir, dass ich endlich wieder so viele verschiedene Sachen mit vielen Kindern spielen konnte.

 

U10/U12w

In der u12w traten mit Ida Klara Kutz und Wioletta Janniak zwei Spielerinnen für den LSV an.

Ida Klara war Titelverteidigerin und auch in diesem Jahr wieder favorisiert. Abgesehen von einem Ausrutscher lieferte Ida eine überzeugende Vorstellung und holte 8 Punkte aus 9 Runden. Damit gab es den zweiten Landesmeistertitel für Lübeck und die Familie Kutz.

Unser Neuzugang Wioletta spielte ein schönes Turnier und holte fünf Punkte, womit sie genau ihren Setzlistenplatz erreichen konnte.

         
Ida Klara Kutz (Landesmeisterin cool)
Persönliches Highlight:
Der komfortable Platz am Brett, das Tischtennis und der Bewegungsraum.
  Wioletta Janiak
Persönliches Highlight:
das Essen
   

 

U14

In der u14 kamen mit Andre Petrow, Ida Rosin, Justus Sommer und Ole Fenski sogar gleich vier Spielerinnen und Spieler vom LSV.

Bis zu letzten Runde war es in dieser Altersklasse ein spannendes Rennen.

Andre setzte mit zweierlei Punkteteilungen gegen Justus und Bjarne starke Akzente und erreichte am Ende mit 5,5 Punkten den 5. Platz. Nun darf er sich über seine erste DWZ freuen.

Für Ida war es nicht das beste Turnier und man merkte bei einigen Partien, dass sie viele guten Ideen hatte, die mit etwas Spielpraxis sicher wieder zu besseren Ergebnissen führen.

Justus befand sich als Favorit zunächst auf gutem Kurs, doch die erste Doppelrunde des Turniers brachte ihn mit einem remis gegen Vereinskollegen Andre und einer Niederlage in einem komplizierten Turmendspiel gegen Bjarne in eine unangenehme Lage. Da Bjarne gegen Alexander verlor und ebenfalls gegen Andre einen halben Punkt abgab, waren am Ende beide Spieler punktgleich, allerdings konnte Justus dank dem remis gegen Alexander einen halben SoBerg-Punkt mehr aufweisen und so reichte es noch für die Qualifikation und den Vizelandesmeistertitel.

Für Ole war es ein durchmischtes Turnier und er blieb aufgrund einiger vermeidbarer Fehler etwas hinter seinen Erwartungen zurück.

         
Andre Petrow
Persönliches Highlight:
Mischung zwischen Schach und anderen Sportarten z.B. Tischtennis. Konzentration beim Schach und auch Teamgeist.
  Ida Rosin
Persönliches Highlight:
fand die Werwolfrunden eigentlich immer ganz cool
   

 

 

         
Justus Sommer
Persönliches Highlight:
Die verbrannte Pizza für 5,20€ war schon ziemlich gut, aber ich denke, dass Ü-Schachturnier und die Tischtennisplatte übertrifft das gerade noch😉
  Ole Fenski
Persönliches Highlight:
das Essen
   

 

U16

In der U16 traten mit Frieder Poetzsch-HeffterHelene Hellenbroich und Marie-Sophie Gossing drei Lübecker Vereinsmitglieder an.

Frieder konnte zwar seine Negativserie der letzten Monate beenden, allerdings verhinderten zwei Niederlagen gegen seine Vereinskolleginnen Helene und Marie eine höhere Platzierung als den 7. Platz, auf welchem er am Ende landete. Erwähnenswert ist jedoch seine Partie in der letzten Runde gegen den klar favorisierten Frido, dem er einen halben Punkt abnahm und zuvor sogar deutlich besser stand.

Helene überzeugte mit einem schönen Sieg gegen Alexander und einigen weiteren aussichtsreichen Stellungen. Kleinigkeiten wie die Fehleinschätzung des En-Passants gegen Vanessa oder dem Übersehen einer Dauerschachidee gegen Emma trübten leider auch hier ein wenig das Ergebnis ein.

Einen halben Punkt mehr holte Marie, wodurch sie hinter Vanessa zweibestes Mädchen in der Altersklasse wurde. Auch hier gab einige vertane Chancen, aber das gehört zum Alltag des Schachspielens dazu.

 

         
Frieder Poetzsch-Heffter
Persönliches Highlight:
Tischtennis zwischen den Runden

  Helene Hellenbroich
Persönliches Highlight:
das Blitz-Turnier

  Marie-Sophie Gossing
Persönliches Highlight:
Am schönsten fand ich die Gemeinschaftspiele abends.

 

U18

In der U18 kamen mit Boris Monakhov und Joa Max Bornholdt zwei Spieler vom LSV.

Bei Boris war dieses Jahr alles dabei: Ein potenzielles Matt in 10 gegen Joa in der Zeitnotschlacht, eine vermeintliche 0 CPL Partie (wurde bereits vorgestellt), eine tatsächlich sehr dominante Partie, eine „Denunziation“ und ein Remis in +5 Stellung. Insgesamt erzielte er vier Punkte, womit er ein starkes Ergebnis erzielte, was auch durch die 100 zusätzlichen DWZ untermauert ist.

Hier war Joa der Setzlistenerste und spielte auch dementsprechend stark auf. Zwei remis gegen Taron und Ornella bei sieben gewonnenen Partien reichten am Ende mit einem Punkt Vorsprung für den Landesmeistertitel. Vollkommen zurecht darf er sich deshalb über einen DWZ Zuwachs von zwei Punkten freuen.

         
Boris Monakhov
Persönliches Highlight:
Die Vorbereitung für Fridda gegen Vanessa mit TT, Joa, Philipp und mir. Das Beste war daran die ausgeglichene Stellung für Schwarz zu bezeugen, welches TT durch viele Partien erwies. Leider ist die Vorbereitung nicht bei Fridda aufs Brett gekommen.
 

Joa Max Bornholdt (Landesmeister cool)
Persönliches Highlight:
TT bei der Vorbereitung auf Vanessa Foos und auch beim Activity.

 

 

   

 

Betreut wurden die Partien von Philipp Stülcken und Thomas Thanheiser

 Trainer

         
Philipp Stülcken
Persönliches Highlight:
Das Tick-Tack-Boom mit Boris (waren leider nur 2 Minuten), Activity mit TT, der Bewegungsraum oder die abendliche, angeheiterte Vorbereitung von TT für Frieder...

 
Thomas Thanheiser
Persönliches Highlight:
Mein Highlight war - neben der Activity-Runde - das Vorbereitungsmatch Hannos gegen seinen Vater, in dem es Yorck nahezu perfekt gelang, die schwache Verteidigung von Hannos Gegner am Folgetag vorweg zu nehmen.

   

 

Bilder der Siegehrung

 

  U10 mit dem Landesmeister Paul Matti Kutz

 U12 mit dem Vizelandesmeister Hanno Hellenbroich und dem fünftplazierten Ilias Petridis

 U12w mit der Landesmeisterin Ida Klara Kutz

 U14 mit dem Vizelandesmeister Justus Sommer

 U18 mit dem Landesmeister Joa Max Bornholdt

 

Mit drei Landesmeistertiteln und zwei Vizetiteln war die Meisterschaft aus Lübecker Sicht sehr erfolgreich. Doch auch abseits der Hauptturniere war es ein sehr schönes Turnier. Einerseits waren wir dank einigen edlen Spendern im Besitz einer großen Brettspielsammlung, die zwischen den Runden und vor allem Abends häufig zum Einsatz kamen. Hier kam es zu jeder Menger legendärer Szenen, die in Erinnerung geblieben sind, wie eine viertägige Risikorunde, Activity mit TT, Marie als Wächterin bei Mogelmotte, wo innerhalb weniger Minuten über 20 Karten unter den Tisch geschummelt wurden oder Alfreds und Hennings eigene Tierbezeichnungen bei Krasse Kacke. ("Es war nicht mein Wein Wein (Schildkröte), sondern ein Grins Grins (Hamster).")

Anderseits fand das dieses Jahr dünn besetzte Teamer-Team erfreulicherweise noch genügend Zeit, um einige Rahmenveranstaltungen anzubieten. Diese Veranstaltungen wurden von Lübeckern stets gut besetzt und auch hier gab es viele schöne und witzige Momente. Sei es beim Tandem-Turnier die private Challenge zwischen mir und Joa um eine Portion Süßkartoffelpommes, wer in seiner Partie jeweils die meisten Turmzüge schaffte nebst der Spitzenpaarung "Xunde gegen Lübeck gegen Lübeck", beim Überraschungsschach der Sieg von Alfred über Boris oder das hochseriöse Outfit von Boris und Joa.

Die fehlende Bewegung musste dieses Jahr aufgrund des schlechten Wetters und des fehlenden Sportplatzes durch den Bewegungsraum kompensiert werden, was auch hervorragend funktioniert hat. An einigen Stellen wurde es zwar etwas brenzlig, aber letztlich überstanden alle Beteiligten unbeschadet die wilde Action (den Raum miteingeschlossen). Die erwähnten Highlights lassen sich weiter unten im Bericht in Form einer kleinen Galerie einsehen.

Abschließend möchten wir auch nochmal der SJSH für die tolle Organisation und Betreuung des Turniers danken!!

Wir freuen uns auf die nächste LJEM!!

 

Hier nun noch einige weitere Eindrücke aus dem Turnier:

 

Tandemturnier

       

      

 

Blitzturnier/ Ü-Schach

       

 

Bewegungsraum

 

       

       

 

Tischtennis