Punkt gewonnen - Punkt verloren? So hieß es am Sonntag in der LN. Zwar nicht zu unserem Spiel gegen Norderstedt, sondern zu einem anderen Spiel, aber ich dachte mir, die Überschrift passt perfekt.
Was war passiert gegen Norderstedt II?
Hätte man uns vor dem Spiel gesagt, dass wir mit einem Punkt nach Hause gehen, wären wir sicherlich alle zufrieden gewesen, und hätten das gerne unterschrieben, aber tatsächlich war es so, dass wir an diesem Tag eine große Chance auf zwei Punkte hatten. Erstmalig in dieser Saison, und ich weiß gar nicht, ob das je in der dritten Mannschaft vorgekommen war, spielten wir mit den ersten Acht, während Norderstedt doch etwas ersatzgeschwächt antrat.
Nominell waren wir stärker aufgestellt als Norderstedt, und der Spielstärkeunterschied wurde auch in den Partien deutlich, nur die Chancenauswertung lies zu wünschen übrig - und das gilt auch ausdrücklich für den Berichterstatter...
Max Dörp hatte es wider erwarten gegen Joachim Gerks zu tun, und wer Joachim kennt, der kennt auch das Ergebnis... Max fühlte sich unwohl in der Stellung, und nahm das frühzeitige Remisangebot seines Gegners an.
Dann passierte lange Zeit nichts, außer auf den Brettern natürlich. Andreas Teska hatte eine aussichtsreiche Position erspielt und stand - laut eigener Aussage, und das war auch mein Eindruck, deutlich besser. Er hatte Druck aufgebaut, und hatte Spiel.
Ich (Jörg Bohner) hatte ein Gambit gespielt, daher einen Bauern weniger, konnte diesen im Mittelspiel zurückgewinnen. Ich schaute mir die Stellung an, sah ein Qulitätsopfer, fand aber bei der Berechnung der Varianten nicht einen eindeutigen Gewinnweg - Verzeihung Thomas, am Mittwoch vorher hatten wir Qualitätsopfer als Thema, und hier rechnete ich und rechnete...
Da ich keinen Gewinnweg sah, schaute ich mir erst mal die anderen Partien an. Andreas steht auf Gewinn, Stephan Schiebuhr steht ebenfalls ganz gut,
Heiko Rickert hatte auch mehr Druck und einen Bauern mehr.
Boris Gruzmann stand m.E ebenfalls besser, und das bei besserer Zeit. Der Rest stand halbwegs ausgeglichen, bei Sergej Salov konnte ich das aber nicht so einschätzen. "Sollte klappen", dachte ich mir, für die Mannschaft kein unnötiges Risiko eingehen, also kein Qualitätsopfer...
Dann die Überraschung: Andreas lies gegen Björn-Andreas Schröder - laut eigener Aussage mehrere - Gewinnzüge aus und verlor die Partie. Stephan Schiebuhr glich gegen Enrico Eichstedt aus, ich nahm gegen Burkhart Venzke das Remisangebot in absoluter Remisstellung an, hier bedauerte ich schon das nicht durchgeführte Qualitätsopfer. Auch Uli Mittelbachert spielte gegen Mehmet Deniz Remis. Schließlich holte Heiko Rickert in einer schönen Partie gegen die holländische Verteidigung den vollen Punkt gegen Hubert Wegemund.
Führung, es spielten jetzt nur noch Boris Gruzmann und Sergej Salov.
Boris hatte meine interessante Stellung und Zeitvorteil auf dem Brett. Sein Gegner Ralf Bohnsack hatte zeitweise nur noch eine Minute auf der Uhr. Die Partie würde ich gerne noch mal analysieren, aber irgend etwas war da im Busch, denn Boris wickelte in eine Zugwiederholung ab. Jetzt stand es 4 : 3 für uns und unser IM Sergej Salov stand gegen Oliver Zierke leider etwas schlechter. Er hatte einen Bauern weniger, aber es ist unheimlich schwierig gegen Sergej solche Stellungen zu gewinnen.
Sergej versuchte alles, stellte Fallen, doch letzten Endes hatte Oliver Zierke das bessere Ende. 4:4 es wäre mehr drin gewesen, aber trotz allem denke ich, dass wir zufrieden sein können.