... war nur ein wundersames Ereignis, dass sich am letzten Jugendspieltag des LSV in diesem Jahr ereignete. Es muss daran gelegen haben, dass der Weihnachtsmann anwesend war.
Wir hatten zum Abschluß des Jahres noch ein Überraschungssimultan angekündigt. Und es wurde überraschend in mehrfacher Hinsicht.
Die einen waren ganz gespannt, wer den der geheim gehaltene Simultanspieler sei. Tilo Rietschel wollte mit Fragen "Kommt der aus Lübeck?" und Vermutungen "Wahrscheinlich kommt Ullrich Krause zu Besuch" schon vorher dem Jugendwart entlocken, wer der Unbekannte ist. Die anderen waren überrascht, dass Simultan war. Und schließlich gesellte sich auch noch der Weihnachtsmann dazu, wie hier zu sehen ist:
Einige ältere Jugendliche behaupteten zwar es sei Fabian Schnell, aber das stimmt nicht. Bei jedem Zug, den der Weihnachtsmann ausführte, bimmelte ein Glöckchen und es geschahen einige Wunder. Zum Beispiel hatte Yanis Toma plötzlich unsichtbare Beine:
Insgesamt 19 Spieler traten zum Simultan an. Punkt 16 Uhr war es dann soweit: Die Tür ging auf und herein kam der Simultanspieler - Tigran Poghosyan. Gespielt wurde ein Uhrensimultan, 1 Stunde für jeden. Und Tigran hatte die Eröffnung vorgegeben. Er spielte alle Partien mit Schwarz, Sizilianisch, Najdorfvariante (1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 war die Ausgangsstellung).
Eine anspruchsvolle Aufgabe und Tigran spielte auch sehr ambitioniert. Wofür er zu Beginn wohl etwas zuviel Zeit in Anspruch nahm, so dass er am Ende einige Partien nach Zeit verlor. Aber er punktete natürlich auch ordentlich.
Drei Spielern gelang es Tigran schachlich zu bezwingen. Dazu gehörte natürlich als Erster der Weihnachtsmann, der Tigran mit einem überfallartigen Matt in Drei überraschte.
Als Zweiter gewann Lukas Nagy in der kuriosesten Partie des Tages mit den drei Springern in der Ecke. Das Eckspringerverhältnis von 2:1 für Lukas hielt Tigran zunächst als vorteilhaft für sich. Denn Lukas musste so zwei Springer aus den Ecken wieder rausholen. Das war zwar prinzipiell richtig, nur darf man dann keinen Fast-Eck-Läufer (auf h2) einstellen. So hatte am Ende Lukas das bessere Ende für sich - aber seht selbst:
In der letzten Partie überhaupt gewann dann noch Tilo Rietschel. Hier hatten beide in einer scharf geführten Partie bei entgegengesetzten Rochaden den jeweils gegnerischen König ins Visier genommen. Sich dabei auch um die eigene Verteidigung zu kümmern hielten beide nun wohl eher als "Feigheit vor dem Feinde". In hoher Zeitnot zum Ende warfen sich dann beide mit jedem Halbzug den vollen Punkt zu - mit dem besseren Ende schließlich für Tilo. Die anschließende Analyse der beiden brachte dem Jugendwart dann noch erhellende und amüsante Einblicke in die Gedankenwelt unserer Jugendlichen (siehe unten in der Partie). Und schließlich konnte er dann bei Erstellung dieses Berichtes noch feststellen, dass Tigran gar nicht wegen des "undeckbaren Matts auf h7" hätte aufgeben müssen - es hätte noch eine wundersame Rettung gegeben. Und da sage noch einer, es gebe keinen Weihnachtsmann. Aber seht selbst: