Am Dienstag wurde unserem Vereinsheim eine besondere Ehre zuteil. Der äußerst prominente GM Max Marian Dörp stimmte nach langer Diskussion zu, gegen eine ausgewählte Delegation vielversprechender Talente unseres Vereins Simultan zu spielen. Ohne große Umschweife wurde an 6 Brettern versucht, den GM in Schwierigkeiten zu bringen. Ich griff dieses Mal ganz tief in meine Eröffnungstrickkiste und brachte eine italienische Partie auf das Brett. Damit schien ich meinen Gegner komplett aus seiner Vorbereitung gebracht zu haben und er verlor wichtige Sekunden.
Offenbar noch so in Gedanken vertieft, was er gegen Lc4 unternehmen konnte, geriet GM Dörp gegen das gefürchtete Hellenbroich-Special (Von Amateuren Schottisches Gambit genannt) sehr schnell unter die Räder und gab auf.
Selbstverständlich kannte er die richtigen Verteidigungszüge (in der Stellung geht noch Le6), aber das gehörte zu seinem ausgeklügelten Plan, seine Gegner in Sicherheit wiegen zu lassen. Die beiden dynamischen Damen, die an dieser Stelle nicht namentlich erwähnt werden wollen, hatten sich bereits im Vorfeld intensiv vorbereitet und brachten Max mit verschachtelten Nebenvarianten zum Grübeln.
Doch viel Zeit blieb dafür nicht, schließlich spielte der GM an jedem Brett nur mit 20 Minuten. So geriet er gegen mich ziemlich unter Zeitnot, sodass ich ihm dank meinen exzellentem Endspielkenntnissen einen halben Punkt abnehmen konnte. Kurz darauf kam es zur erbitterten Zeitschlacht zwischen Dörp und FM Poetzsch-Heffter, wo der GM als Gewinner hervorging, da er taktisch einen Turm opferte und so seinen Gegner dermaßen verwirrte, dass er seine Zeit außer Acht ließ.
Dann kam es zum gefürchteten Turmendspiel zwischen Illias und Max. Nachdem ich behauptete, dass alle Turmendspiele Remis seien, wollte Max mir wohl das Gegenteil beweisen und gab einige seiner Bauern her. Illias war nun eigentlich im Bauernrennen einen Zug schneller, doch verwunderlicher Weise wandelten beide Spieler ihren Bauern im selben Zug um. Erst nach tiefgründiger Analyse wurde festgestellt, dass Illias einen Zug für das Betreten der 8. Reihe brauchte, sowie einen weiteren Zug für das Umwandeln des Bauern in eine Dame benötigte. Als fairer Sportsmann gewährte Max ihm trotzdem den Sieg.
Hanno war nach einem Glas Cola wohl derart in Höchstform, dass er ein zweites Mal gegen den GM gewinnen konnte. Insgesamt sieht die Lübecker Bilanz damit sehr erfreulich aus und lässt auf weitere Erfolge in der Zukunft hoffen.
Wenn ihr in Zukunft auch gegen Großmeister gewinnen und allgemein bei coolen Events dabei sein wollt, solltet ihr in Zukunft regelmäßig das Dienstagstraining von 16-17 Uhr besuchen.