oder auch das Ende der Glückssträhne
Doppelbauer Kiel ist schwer einzuschätzen, es hängt stark davon ab, in welcher Aufstellung man es mit dieser Mannschaft zu tun bekommt. Heute waren sie pünktlich, vollständig und in einer eher starken Aufstellung zu uns in die Diakonie in den Mönkhofer Weg gekommen.
Nach 2 Stunden bot ich meinem jungen Gegner Levi Malinowsky remis an. Ich hatte in der Eröffnung nicht genau gespielt, fühlte mich daraufhin sehr unwohl und konnte froh sein, dass meine Stellung sich schon wieder verbessert hatte. Aber mit einem von einem Springer blockierten Isolani fiel es mir schwer, die Partie im Gewinnsinne weiterzuspielen. Schlimmer erging es Joa, der kurze Zeit später mit Minusfigur aufgeben musste. Torsten Gerke lehnte ein sehr frühes Remisangebot ab, stand wohl dann ganz gut, aber etwas später auf Verlust. Nur durch Trickserei gelang es ihm, kein Material zu verlieren, das Remis war dann in Ordnung.
Nach etwa 3 Stunden hatte Hartmut Nehls seine Mehrbauern nicht nur gehalten, sondern in eine Mehrfigur umgemünzt. Das Anstrengende für mich war dabei sein Zeitverbrauch, aber entscheidend war, dass am Ende der Ausgleich zum 2:2 für uns dabei heraussprang. Axel Jakobi hatte sich einen Läufer auf a1 einmauern lassen. Er versuchte, dem gegnerischen König taktisch beizukommen, aber der Schuss ging leider nach hinten los, es war sein König, der matt gesetzt wurde. Alexandra hatte sich auf eine sehr taktische Partie mit ihrem Gegner eingelassen. Beide hatten lang rochiert, beide drohten allerlei, ich blickte nicht so richtig durch, auch ihr Gegner fand die Stellung nicht so leicht und erreichte nicht rechtzeitig die Zeitkontrolle (3:3).
Iddel Berger und Alva Glinzner gaben alles, um für uns noch etwas zu retten. Iddel spielte eine schöne Partie, gewann einen Bauern, übersah aber beim vermeintlichen Gewinn des 2. Bauern eine Springergabel, die ihn Mehrbauern und die Qualität kostete. Bis zum Schluss leistete er Widerstand, am Ende verlor er das Endspiel K, L gegen K, T. Auch Alva wehrte sich nach Kräften. Sie stand sehr früh schon sehr verdächtig, am Ende versuchte sie noch zu tricksen. Aber ich vermute, sie hat nicht mehr so recht an ihre Chancen geglaubt oder vielleicht war es auch einfach der Druck der Uhr, sie lebte am Ende nur noch vom Inkrement. Jedenfalls hat ihr Gegner in der folgenden Stellung nicht einfach b3 mit Gewinn gespielt, sondern Tg3.
Alva mit insgesamt 32s auf der Uhr spielte nun leider nicht Td5:+ mit Vorteil, sondern einen anderen Zug und gab kurze Zeit später auf. Merke: Es ist nie zu spät, eine verlorene Partie zu retten! Wir hatten heute alle Chancen, aber leider lief es nicht gut für uns wie bisher in der Saison. Wir sind zwar weiter Tabellenführer, aber unser schöner Vorsprung ist dahin.