Große Personalsorgen für LSV VII in der vierten Runde der Bezirksliga Ost A. Es stand die Auswärtsbegegnung beim SC Barsbüttel an und neben Knut Kloerss mussten wir auch auf Reiner Noreisch und Justus Sommer verzichten.

Da weitere ins Auge gefassten Ersatzspieler aus gesundheitlichen Gründen passen mussten, konnte das Fehl nur durch Nachmeldung einiger Jugendspieler aufgefangen werden.

Am 08.12.19 ging es also tief in Stormans Süden, dicht an die Hamburger Landesgrenze und nach gut 4 Stunden Spielzeit hatten wir 6,5:1,5 gewonnen. Okay auf Seiten unserer Gegner fehlte mit Dennis Wilde ihr Spitzenbrett und auch Vadim Andris sowie Nico Böttcher scheinen in dieser Spielzeit nicht zum Einsatz zu kommen. Dennoch überraschte dieser hohe Sieg nicht nur uns und im Grunde fiel er auch ein wenig glücklich aus.

Das allerdings betrifft nicht Brett 1, wo Hans Arnold auf den um etwa 250 DWZ-stärkeren Nils Westphal traf. Doch von einer Barsbütteler Überlegenheit keine Spur und ich war erstaunt und natürlich auch erfreut, mit welcher Leichtigkeit der Sizilianer überspielt wurde.

Das war es aber dann auch mit den angenehmen Aspekten. Fast, denn an Brett 6 machte Horst Radünz  (Damenindisch) kurzen Prozess. Heterogene Rochaden, 2 Bauern geopfert und die weiße Königstellung brach zusammen.

Reichlich unklar ging es an Brett 3 zur Sache, wo Mohammed Alkasir zu der Polerio-Variante in der Preussischen Partie 1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 4. Sg5 (!?) d5 5. exd5 Sa5 6. Lb5+ c6 7. dxc6 bxc6 8. Df3 (?!) griff. 

Rouven Trede hatte weißen Zugfolge 1. d2–d4 d7–d5 2. Lc1–f4 Lc8–Lf5 (Londoner System) so seine Probleme.

Der Gegner von Marie Sophie Gossing hatte in der englischen Eröffnung eine Figur geopfert und Marie musste sich mit einem scharfen Königsangriff auseinandersetzen und an Brett 8 hatte Boris Monakhov Spanisch auf dem Brett. Sein Gegner hatte prächtiges Spiel am Damenflügel mit einem starken Springer auf c4 und Boris war dabei seine Leichtfiguren auf die schwarze Königstellung in Marsch zu setzen.

Bei mir selbst sah es mittlerweile übel aus. Im 19. Zug eines Tarrasch-Franzosen lief ich in einen Spieß, der mir auf f1 die Qualität kostete. Im weiteren Fortgang strebte mein Gegner danach, alles abzutauschen, was auf Dauer auch nicht gut zu verhindern war. Im Gegenzug bemühte ich mich, mit den beiden mir verbliebenen Figuren eine möglichst optimale Position zu erreichen.

Und plötzlich stand es aus LSV-Sicht 3:0. Bei Boris kam der Anschlusstreffer, als er in aussichtsreicher Stellung mittels Springergabel eine Figur verlor. Dafür hatte Marie alle Angriffsbemühungen kaltblütig abgewehrt – 4,5:0,5, denn mittlerweile ging an Brett 4 das Match (Damengambit) von Wolfgang Clemens remis aus.

Schließlich gar das 5,5:0,5. In der „Preussischen“ hatte Mohammed plötzlich ein Endspiel mit Mehrturm auf dem Brett.

Als letzter kämpfte an Brett 2 noch Rouven Trede und hier sah es so aus, dass Rouven sich in einer Position von Turm gegen 4 verbundene Bauern erweisen musste. Dieser Kelch allerdings ging an ihm vorbei. Rouven hatte zwar eine Handvoll Bauern weniger, pochte aber auf seine beiden schwarzen Freibauern auf a3 und b3.

Nach der Partie befragt, warum er (Valentin Andris) nicht das Remis gewählt habe meinte er: "Der Wettkampf war eh schon verloren und deshalb wolte ich mal was ausprobieren". Irgendwie nachvollziehbar.

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Also ein unerwartetes 6,5:1,5 und sicher auch ein zu hohes, denn an einigen Brettern, und insbesondere am meinen, hätte es auch anders ausgehen können (vielleicht sogar müssen). Egal, 2 wichtige Punkte zum Klassenerhalt. und momentan Tabellenrang 2!. Am 19.01.20 zieht die Krawanne weiter. Allen ein frohes Fest.