Das Schicksal (oder wer/was auch immer) lässt sich manche Vorlagen nicht entgehen. Hatte ich mich nach dem Punktspiel gegen Doppelbauer noch darüber beklagt, dass in der Verbandsliga B so viele Partien kampflos entschieden werden, hat LSV IV heute selbst (nach sehr langer Zeit mal wieder) eine kampflose Partie zu verantworten. Nach schwieriger Aufstellungsphase (Ersatz nach oben, selbst mehrere Absagen von Stammspielern) hatte ich eigentlich eine Mannschaft zusammen. Hier noch einmal vielen Dank an Thomas und Joa für das Aushelfen! Hinter dem Einsatz von Detlef Pohl stand allerdings von vornherein ein kleines Fragezeichen, aus dem dann am Sonntag um 9:00 Uhr eine klare telefonische Absage aus gesundheitlichen Gründen wurde. Zum Glück hatte Alva ihren Skiurlaub unbeschadet überstanden.
Schwarzenbek trat allerdings auch nicht in Bestbesetzung an. Sie waren zwar vollständig, dafür hat aber ihre 2. Mannschaft ihr Punktspiel (mangels Spieler) gänzlich absagen müssen. Unser DWZ-Durchschnitt lag zwar um 90 Punkte höher, dafür führte Schwarzenbek nach einer Stunde mit 1:0. Der überall gut zu hörende Joachim Gerks ließ es sich nicht nehmen, uns darauf hinzuweisen, dass die Karenzzeit von 1 Stunde abgelaufen war.
Zum Spielgeschehen kann ich nicht viele Details beisteuern. Torsten (Brett 5) einigte sich ziemlich früh remis mit seinem Gegner, von Alvas Gegner (Brett 2) hörte ich irgendwann den schönen Satz: „Den Zug habe ich ja gar nicht gesehen.“ Ihre weiße Dame schaute von d4 aus in die luftige schwarze Königsstellung, ihr Springer drohte unangenehm matt auf h6. Eine grundlegende Reparatur der Stellung ist ihm dann auch nicht mehr gelungen, Ausgleich zum 1,5:1,5. Thomas an Brett 4 und Joa an Brett 8 gewannen ihre Partien, Axel (Brett 6) musste sich mit remis zufrieden geben (4:2). In meiner Partie an Brett 3 nutzte ich einige gewonnene Tempi in der Eröffnung, um meinen Springer schlecht zu stellen. Auch ein Bauernvormarsch im Zentrum ging eher nach hinten los. Ich stand zwischenzeitlich richtig schlecht. Dann ließ mir mein Gegner aber etwas Luft zum Atmen, die ich zum Schachgeben mit der Dame nutzte. Nach etwas mehr als 40 Zügen konnte ich 3-malige Stellungswiederholung reklamieren. Die Reklamation allein nutzte erstmal nichts, aber nach Rekonstruktion der Partie unter kritischen Augen schickte sich mein Gegner in sein Schicksal, ein Remis zum Gewinn, wir lagen 4,5:2,5 in Führung. Da spielte es dann keine Rolle mehr, dass Joachim Berger heute am ungewohnten Spitzenbrett seine Partie verlor. Nach diesem knappen Erfolg (in einem Kampf um die goldene Ananas) liegen wir auf Platz 2 der Verbandsliga B. Diesen Platz zu verteidigen, sollte uns Motivation genug sein, um im letzten Spiel gegen Flintbek im Mai nochmal alles (mögliche) zu geben.