Am 16. November war in der Bezirksliga B Ost (sog. Wochenliga) der SV Bad Schwartau III zu Gast. Top-Duell. Schließlich standen hier der Tabellenzweite und der aktuelle Spitzenreiter gegenüber. Nun gut, Scherz beiseite. Wer nach Runde 1 die Ligaführung innehat ist von nur von sehr geringen Aussagewert in Bezug auf eine mögliche Platzierung am Saisonende.
Der Saisonabschluss im Vorjahr sah dann LSV VII auf 1 und unser Gast auf 6 in einem Feld von 8 Mannschaften. Insoweit waren wir schon klar favorisiert. Jedenfalls von der trügerischen Aussagekraft der Wertungszahlen und natürlich auch abhängig, welche Spielstärken sich schlussendlich gegenüber sitzen.
Der SV Bad Schwartau rückte mit einem recht ordentlichen Sechser an Aber auch LSV VII war an diesem Abend, nicht gerade „schwach“ aufgestellt. Und da das DWZ-Gefälle relativ gering.war, konnte oder wollte sich zunächst niemand der Anwesenden über den sicher Ausgang äußern.
Das am Ende ein 5,5:0,5 – Sieg für uns raussprang war doch für die Meisten überraschend.
Zunächst allerdings, und zwar bis zum 3:0-Zwischenstand, schien tatsächlich der Zug in diese Richtung zu rollen. An Brett 4 kam J.-H. Plackmeyer gegen Bernd Möller zu einem baldigen Materialgewinn (Qualitätsgewinn), den er sicher zum Punkt umsetzte und an Brett 6 schien es, dass A. Gruber mit einem schnellen Mattangriff gegen Günther Schwarz zum Zuge kam. Doch am Ende gab es nur ein Endspiel, das leicht zum Sieg führte. Den dritten Punkt schließlich vermeldete an Brett 1 E. Reuß, der in einem Doppelturmendspiel den Damenflügel von Michael Bielfeldt paralysiert hatte und bevor dieser (der Damenflügel notabene) abgeräumt wurde, gab Weiß („Das gucke ich mir nicht mehr an“) auf.
3:0 also, da sollte nicht mehr viel passieren, zumal sich Placky mit den Worten „Sieht alles gut aus – 6:0“ verabschiedete.
Vielleicht wollte unser 2. Turnierleiter vielleicht auch nur ein Späßchen machen, denn die nachfolgenden Kundschafter, kehrten mit höchst wechselseitigen Botschaften zurück.
„Zwei stehen gut, einer schlecht“
„Drei stehen schlecht“
„Einer steht gut, zwei schlecht“
Variatio delectat!
Immerhin, da kam allmählich mehr Spannung auf, als beim Verfolgen des sechsten Remis zwischen Carlsen und Caruana, was man via Beamer auf der "Großleinwand" im Saal nebenan verfolgen konnte/durfte/musste.
Schließlich ging es aber doch eher flott zu Ende. An Brett 3 gewann F. Jankowiak („Stand zwischendurch richtig bedenklich, konnte das aber doch noch reparieren“) gegen Georg Berner durch Zeitüberschreitung und zur Partie an Brett 2 zwischen M. Herrnkind und Manfred Heitmann kommen wir gleich.
Das Remis kam an Brett 5 zwischen W. Clemens und Volker Schindel zu Stande. Wolfgang hatte mehrfach versucht am gegnerischen Königflügel etwas Zählbares herauszuholen, doch Volker Schindel konnte alles gut zusammenhalten und im Gegenzug auch einen gefährlichen Freibauern generieren. So vermeldeten es die vorausgeschickten Defätisten und Schwarzmaler. Mag sein, aber ein Generalabtausch führte zum Endspiel K, B gegen K und da Letzterer in Opposition zum sK stand, war das elementar unentschieden.
Zurück an Tisch 2, wo es Martin Herrnkind mit Manfred Heitmann zu tun bekam.
Manfred Heitmann hatte sich in früheren Jahren einen Namen als herausragender Fernschach-Spezialist gemacht und es in dieser Disziplin sogar zum Internationalen Meister (1992) gebracht. All dies spricht zumindest für gute Eröffnungskenntnisse. Und in der Tat, es wurde ein hochinteressantes Kräftemessen und Martin war so freundlich uns die Partie (nebst einigen Anmerkungen) zur Verfügung zu stellen.
Mit diesem Ergebnis sind wir von LSV VII an die Spitze gewandert und am 30.11. geht es zum TSV Travemünde.