Schwarz oder weiß, das ist hier die Frage,
ob‘s edler im Gemüt…, das ist jedoch eine andere Baustelle. Wie auf einer Baustelle kam ich mir vor dem Spieltag vor, da wir ziemlich improvisieren mussten, um die Mannschaften möglichst vollständig antreten zu lassen. Am Freitagabend trudelte bei mir eine Krankmeldung ein, da es zu spät zum Telefonieren war, mailte ich einen potentiellen Ersatzmann an, was mir einen morgendlichen Anruf von Ede einbrachte, wieso ich einfach so seinen Stammspieler einsetzen wollte. Als das geklärt war, rief mich Thilo als Mannschaftsführer von LSV II an und wollte von mir einen Spieler, um seine eigenen Reihen zu schließen. Abends um 18:00 Uhr stand unsere Aufstellung dann endlich fest, vielen Dank an Axel und Jens, dass sie bei LSV IV so kurzfristig ausgeholfen haben!
Aber auch bei Eutin war die Aufstellung wohl erst kurz vorher in trockenen Tüchern. Aber schließlich saßen wir uns fast alle gegenüber, nur Jens Eisheh ließ ein wenig auf sich warten. Kurz nach 10:00 Uhr kam er, setzte sich und spielte, bis zum Glück Volker Gülke feststellte, dass an seinem Brett 8 mit vertauschten Farben gespielt wurde. Regelgerecht wurde diese Partie ein 2. Mal angepfiffen, da noch keine 10 Züge gespielt waren, diesmal mit den richtigen Farben.
Kurz darauf hatten Berger und Ulrich an Brett 3 ihre Friedensverhandlungen erfolgreich abgeschlossen. Beide widmeten sich danach der Analyse der laufenden Partien und weiteren wichtigen Fragen (Abstieg oder Nichtabstieg).
Nach etwa 1 Stunde war an meinen Brett 6 die Luft raus. Frank Schmidt und ich hatten nach Leichtfiguren- und Damentausch keine Lust herauszufinden, ob mein Isolanifreibauer nun schwach oder stark war. Auch Stephan Schiebuhr gegen Volker Gülke (Brett 1) und Hartmut Nehls gegen Rolf Bohl (Brett 5) stellten die „Kampfhandlungen“ ein.
Kritisch stand da bereits Berdi an Brett 2 gegen Rainer Gehrmann. Widerstand war zwecklos, diese Partie ging später zum 2:3 Zwischenstand an Eutin.
Samuel Oltzen stand derweil an Brett 4 optisch gut gegen Markus Heiden. Markus stand sehr gedrückt, hatte wenig Raum, beide hatten ihre Türme auf der halboffenen d-Linie verdoppelt, aber es ging für Samuel nicht so recht weiter. Jens Eisheh hatte gegen Hartwig einen Bauern weniger, stand wohl mal ganz gut, verdoppelte dann aber seine Türme auf der a-Linie, wo sie nichts zu tun hatten und sein Gegner schien alles dicht zu machen. Axel Jakobi an Brett 7 gegen Dorit Gehrmann hatte auch einen Bauern weniger, dafür aber Kompensation durch einen Riesenspringer und eine gedrängte gegnerische Stellung. Aber ein Gewinn war hier auch noch nicht zu sehen. Ich wäre hier mit einem 4:4 sehr zufrieden gewesen. Es tat sich aber lange nichts.
Bei mir trat ein weiteres Schwarz-Weiß-Problem auf. Einige Eutiner waren um Samuels Brett versammelt, Samuel saß nicht an seinem Platz, auf dem Spielformular waren 40 Züge von Weiß und 39 von Schwarz notiert und ich sah Samuels Uhr ablaufen. Katastrophe! Als ich Samuel mitteilte, dass er durch Zeitüberschreitung verloren hätte, klärte er mich schnell auf, dass er Weiß hatte und alles ok sei. Vielleicht werde ich doch zu alt für den nervenaufreibenden Job eines Mannschaftsführers.
Axel konnte seine Partie schließlich doch gewinnen.
Partie Jakobi-Gehrmann
Auch bei Jens kippte die Partie nach einem Angriff auf dem Königsflügel zu unseren Gunsten. Wir lagen 4:3 in Führung.
Leider hatte Samuel beim Bemühen, doch etwas zu erreichen, einen zentralen Bauern verloren. Kurz danach folgten weitere, er spielte das verlorene Turmendspiel bis zur letzten Chance weiter, aber es war nichts mehr zu machen.
Tja, ein 4:4 ist weder Schwarz noch Weiß, es ist grau, aber wer weiß, wozu der Punkt am Ende gut ist. Es scheint auch das normale Ergebnis zwischen Eutin und LSV IV zu sein, in den letzten 6 Begegnungen gab es das 4-mal und es war immer hart erkämpft. Die beiden kurzfristig verpflichteten Ersatzspieler haben uns diesen Punkt gerettet, nochmal vielen Dank! Für die weiteren Punkte sorgen wir dann hoffentlich im Lauf der Saison selbst.