Blutiger Mond und Schnellschach

Als Turnierleiter und Schlüsselmeister war ich natürlich pünktlich zur Stelle, aber dann sah es lange Zeit so aus, als ob niemand Interesse am Schnellschach aufbringen wollte. Nicht verwunderlich bei der Wärme. Dann kamen aber doch noch 13 Schachspieler an die Bretter. Als Favorit entpuppte sich natürlich Martin Kololli, ein eher seltener Gast beim Schnellschach, der am Ende auch triumphierte. Martin nutzte dabei die letzten Stunden seiner Jugendlichkeit und ging startgeldfrei ins Rennen. Als Turnierleiter – und sonst wohl auch - war mir dann natürlich sofort klar: Der gute Mann hat morgen Geburtstag und wird 18. Daher hier noch mal Herzlichen Glückwunsch.

Längst volljährig ist Rainer Kunz, der leicht verärgert darauf hinwies, dass sein Name seit – ja es müssen nun schon Jahrzehnte sein – also seit ewig falsch geschrieben wird. “Reiner mit e, so ist es gesetzlich”, sagt er und daher ändere ich die Namensliste natürlich. Aber nur für das Turnier, in die Datenbank kann ich nicht eingreifen.

Das Turnier verlief blutrünstig, wie der Mond sich präsentierte. Es gab im ganzen Turnier ein Remis, wenn ich mich recht entsinne. Ich war es, der in der Schlussrunde mit Martin den Punkt teilte. Martin hatte sich bis dahin mit 4:0 schadlos gehalten und legte seine Weißpartie klug an. Ich musste um den Ausgleich kämpfen, ihm konnte nicht viel passieren – auf dem Brett nicht und im Turnier nicht. Auf den Plätzen folgten Christoph Stäblein und Andreas Teska. Letzter wurde überraschend Frank Wirries, dem lediglich ein Freilospunkt zufiel.

Nach dem Turnier stürmen die Teilnehmer aus dem Saal – offensichtlich mondsüchtig. Dem Turnierleiter – mir also – floss die Siegerschokolade durch die Finger. Den echten Gewinnern allerdings auch.

Plätze 3 und 1. Christoph noch lunaticus?