Am 17. Juni 2017 fand in Lübeck das Finale im Senioren-Mannschaftspokal zwischen dem Ahrensburger TSV und dem LSV statt. Etwas mühselig (trotz des optisch glänzenden 4:0) wurde von uns der Titel verteidigt und der Pokal verblieb (zum wievielten Male eigentlich?) im Klubheim zurück.

Doch das ist eine Geschichte von gestern. Eine neue Seite dieses Wettbewerbs wurde am 26.11.17 in Neumünster aufgeschlagen. In der Jugendherberge "Kiek in" (seit vielen, vielen Jahren Heimal der LJEM) wurde zentral die erste Runde im Senioren-Mannschafts-Pokal ausgetragen. Ein Novum. War es doch bisher usus, dass von Anfang an dezentral gespielt wurde. Letzteres hatte natürlich den Vorteil, dass man wusste, mit welchem Gegner es man zu tun hatte. Die Farbverteilung war bekannt und man konnte sich vorbereiten, auch, wenn man nicht wusste auf wen man in concreto treffen konnte.

Doch die Seniorenspielkommission hatte Änderungen im Sinn. Runde 1 soll an einem festgelegten Termin zentral stattfinden und wer auf wen trifft, wird dem Losgeschick überlassen. Das erschwert natürlich die Vorbereitung und wenn man Pech hat, reist man mit einer topbesetzten Mannschaft an und darf gleich wieder die Heimreise antreten, weil man das "Freilos" gezogen hat. Andererseits vermeidet man dadurch die zuweilen komplizierte Terminfindung.

Nun, Top oder Nicht-Top. KLar war, dass wir auf Sergei Salov (weilt zur Zeit in Moskau) verzichten würden und so machten wir uns (Elke und Ulrich Böttcher, Horst Mentlein und der Berichterstatter) am 26.11.17 (Totensonntag) auf den Weg nach Neumünster.

10 Mannschaften waren angekündigt, doch der SV Eutin erschien nicht und so verblieben 9, von denen die Kieler SG gleich zwei Mannschaften (KSG I, KSG II) stellte. KSG I übrigens mit Neumann, Dittmann, Hahne und Kornrumpf bärenstark aufgestellt. Normalerweise hätte es jetzt 7 Freilose geben müssen, um für Runde 2 auf eine Zweierpotenz zu kommen. Das hielt man verständlicherweise für untunlich und schob das weitere Procedere in die nächste Runde.

So verblieb es zunächst bei einem Freilos (Ahrensburger TSV) und alle anderen durften an die Bretter. Die KSG blieb uns zwar erspart, doch der Schwarzenbeker SK (2015-Finalist) mit Klaus-Dieter Kühl, Gunnar Burmester, Manfred Dürer und Günther Kolbe war auch kein Zuckerschlecken.

Ulrich (Brett 2) spielte eine relativ unspektakuläre Partie und hielt sicher das Remis, Elke verlor (Brett 4). Sie hat leider im entscheidenden Moment die einzige ausgleichende Antwort verpasst. Mit einem Bauern weniger und schlechterer Stelung war die Niederlage nicht aufzuhalten. Ich (Brett 3) gewann. Stetig (Zug um Zug sozusagen) konnte ich meine Position verstärken, bis Manfred Dürer im 25. Zug aufgab. Das Hauptinteresse aber galt Brett 1, wo sich Horst Mentlein und Klaus-Dieter Kühl gegenüber saßen. In einem Pokalkampf, wo es im Falle eines 2:2, auf die "Berliner Wertung" ankommt, ist das Ergebnis an Brett 1 von ganz besonderen Gewicht.

Schauen wir uns die ersten 37 Züge an: 

Nach 37. Sd5 steht Horst trotz Minusqualle klar auf Gewinn. Es doht das Familienschach auf f6, sein Freibauer auf e6 ist riesig, und dass auf c3 die schwarze Dame einsteht ist auch kaum übersehbar. Doch bevor schwarz antworten konnte (vermutlich Dame auf irgendwas), versagte die Schachuhr. Dumme Sache und ärgerlich, aber man kriegte es wieder hin und man konnte das Spiel fortsetzen. Überraschenderweise rettete schwarz seine einstehende Dame nicht, zog irgendwas anderes und Horst revanchierte sich umgehend und nahm die Dame auch nicht. Ringsum fassungsloses Staunen. Beide Spieler schweer von der Amaurosis scacchistica erfasst.

Nun denn, die weiteren Züge sollen mal der Vergessenheit anheim fallen. Jedenfalls beendete Horst die Partie dann doch siegreich und so sind wir mit einem verdienten 2,5:1,5 eine Runde weiter.

Ansonsten spielten:

Kieler SG II-SV Husum 2:2 (3:1 Blitz)

Agon Neumünster-SV Bad Odesloe 2,5:1,5

SV VHS Rendsburg-Kieler SG I 1,5:2,5

Die Runde 2 ist für den 14.01.18 angesetzt. Es gibt aber nur ein Spiel: Der Ahrensburger TSV empfängt die Kieler SG II. Die anderen haben Freilos.