Freitag, 08.09.2017

Der Tag begann (eigentlich aber schon gestern) für die U12 mit einer unerfreulichen Botschaft: Freilos in Runde 3. Das ist bitter. Man war heiß und hätte sehr gerne gespielt. Auch unser fein ausgeklügeltes Aussetzsystem bekam Risse. Auch dadurch, dass Mattis wegen leichter Kopfschmerzen zweimal hintereinander pausierte. Immerhin ist klar, dass er jetzt durchspielen wird, sofern es keine gesundheitlichen Hemmnisse gibt.

 

U12

Wie gesagt – spielfrei. Ärgerlich, aber immerhin 2 Mannschaftspunkte. Als Ausgleich machen Marco und Jens mit Joa einen Spaziergang unter dem Motto „Unser schönes Magdeburg“ (Dom, Elbufer (Schleinufer), Hundertwasserhaus, Zitadelle usw. (nehme ich an)) sowie ein Schuhgeschäft (Marco) . Für die anderen verblieb in der JHB die Tischtennisplatten, die einiges zu leiden hatten.

U14

Derweil bekam es die U14 mit Mattnetz Berlin zu tun. DWZ-mäßig auf Augenhöhe (DWZ-Schnitt 1710 Berlin gegen 1720 LSV). Sollte also normalerweise remis enden oder in einem Sieg für die eine oder andere Mannschaft. Und genauso kam es denn auch.

Nach einer guten Stunde Spielzeit bekam Kolja ein Friedensangebot in schon eher schwieriger Stellung, nachdem ihm mittels einer kleinen Kombi der c2-Bauer aus der Grundlinie herausoperiert worden war. Zwar gab es noch eine kurze Beratung mit Tom, dann war die Punktteilung unter Dach und Fach.

Die verbliebenen Bretter ließen einen Lübecker Sieg nicht zwingend zu erhoffen. Jalel hatte zu früh (heißt: vor abgeschlossener Entwicklung) angegriffen, wurde gekontert und verblieb in einem letztlich hoffnungslosen Endspiel. Ähnlich schwierig die Lage bei Tom. Zwar hatte er in einen sizilianischen Najdorf mir 6….e5 einen Bauern gewonnen, aber statisch und ließ kaum Aktivität zu. So nahm er die Remisofferte lieber doch an. Da abzusehen war, dass Jalel die Partie kaum halten würde, war Tilo an Brett 2 mit weiß genötigt auf Sieg zu spielen. Das bereitete ihm aber auch keine nennenswerten Probleme. Sein Gegner behandelte den Franzosen (man beachte Zug 8) recht gewöhnungsbedürftig (Ullrich und Uhlmann hätte sich der Magen umgedreht). Das spektakuläre Finale spielte Tilo aber auch sehr gekonnt.

So geht es nach Mittagessen und kurzer Siesta in die Nachmittagsrunde. Wie könnte man diese passend umschreiben? Vielleicht so: „Das Elend kommt öfters auf drei Tage zu Besuch und bleibt gleich für hundert Jahre da.“

Was ist da geschehen? Der Reihe nach:

U12

Nachdem Mattis wieder fit ist und TuS Varrel mit einem DWZ-Schnitt von knapp 1100 zu den sog. Schlagbaren Gegnern gehört, setzte Joa als Folge des Mannschaftsbeschlusses aus. Dima, mit einem schier grenzenlosen Optimismus seiner Stellungen gesegnet rückte an 1 und da TuS Varrel ohnehin nur mir 3 Spielern angereist war, gingen wir durch Niklas 1:0 in Führung. Leider bald der Anschlusstreffer. Mattis hatte sich an eine vergifteten Bauern vergriffen, geriet in eine Art Kreuzfesselung, was zum Damenverlust und folgerichtig zum Verlust führte. Bei Robert war ein Endspiel (T,L) auf dem Brett mit Mehrbauer. Die gegnerische Nachfrage zur Punkteilung wurde auf Teamgeheiß abgelehnt und dann brachte Robert den Punkt doch recht sicher nach Hause. Mittlerweile war an Tisch 1 ein Damenendspiel auf dem Brett. Ein halber Punkt musste noch her. Da Roberts Gegner sich zum Dauerschach entschloss (Robert: „Ich habe ihn dazu gezwungen“ war der erste Sieg in Lübecker U12-Händen. Eigentlich der zweite, denn der kampflose Erfolg vom Vormittag zählt ja auch irgendwie. Angesichts der gegnerischen Unterbesetzung und dem Blick auf den DWZ-Schnitt kein geradezu glorreicher Sieg – aber sei es drum. Auch solche Siege zählen.

U14

Auch Rochade Göttingen mit knapp 1500 wurde als sog. Leichter Gegner taxiert.

Doch mit des Geschickes Mächten
Ist kein ewger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell.

Schiller hatte das damals mit seinem „Lied von der Glocke“ schon richtig erahnt. Kolja Maas, der mit 2,5:0,5 so toll in das Turnier gestartet war, produzierte zum Lübecker Leidwesen einen eher seltenen Aussetzer: 1. e4 e5 2. f4 f6 (???) 3. f4xe5 4. fex Dh5+ 5. g6 6. De5x+ De7 7. Dh8x

Kaum war das verdaut, meldete sich mit Bauchschmerzen Tom ab. Immerhin akzeptierte sein Gegner das „Notangebot“. Das war dann schon mal das 0,5:1,5 bevor dieser Kampf überhaupt Fahrt aufgenommen hat. Zwar legten sich Jalel und Tilo mächtig ins Zeug, doch dann bei Jalel ZÜ (gerechterweise in allerdings auch schon schwieriger Stellung). Jetzt verblieb nur noch Tilo, um die bereits feststehende Niederlage erträglich zu machen. Aber auch bei ihm sah es nicht gerade gewinnträchtig aus. 2 Minusbauern und keine erkennbares Gegenspiel. Dann kam in hoher Zeitnot noch ein Turmeinsteller.

Immerhin, Schiller bietet auch Trost:

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirne des Toren;
Im Herzen kündet es laut sich an,
    Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

So wollen wir es morgen angehen!