An diesem Wochenende fanden die zentralen Endrunden der Jugendbundesliga Nord, Staffel West, am Samstag und Sonntag im HSK-Schachzentrum statt. Der Hamburger SK holte sich dann auch den Meistertitel in einer spannenden Schlußrunde im Fotofinish vor Doppelbauer Kiel. Beide Teams kommen auf 15 Mannschaftspunkte und 35,5 Brettpunkte. Erst in der Drittwertung, dem direkten Vergleich hatte der HSK die Nase vorn. Knapp dahinter unser junges Team vom Lübecker SV 1. 14 Mannschaftspunkte und 37,5 Brettpunkte waren es am Ende. Das reichte dann für Treppchen und einen Pokal - nur leider nicht mehr für die DVM U20.

 

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Das Team vom Sonntag bei der Siegerehrung: Alva, Tigran, Kevin und Martin (nicht auf dem Bild: Tom Linus und Fin) mit Mannschaftsführer und Spielleiter.

Wir lagen vor den beiden Endrunden 2 Mannschaftspunkte hinter Kiel und einen Mannschaftspunkt hinter HSK und es war klar, dass wir schon auf einen Ausrutscher dieser beiden Teams warten mussten, um noch Chancen auf die DVM zu haben. An erster Stelle stand jedoch zunächst die eigenen beiden Wettkämpfe erfolgreich zu gestalten.

Den Wettkampf am Samstag gegen den Hagener SV hatten wir als den deutlich schwereren eingeschätzt und traten da mit Martin, Kevin, Tigran, Frederik, Fin und Tom Linus an. Doch dann kam alles anders.

Wir erinnern uns an das Unglück vor vier Jahren. Da hieß es in der Schlussrunde Lübeck - Hagen, damals bei Königsspringer Hamburg und ein Auto von uns wurde durch den Hamburg Marathon ausgebremst, wodurch drei Spieler nicht mehr innerhalb der Karenzzeit von einer Stunde erschienen. Wir verloren damals 1:5. An diesem Samstag traf das Pech nun den Hagener SV, der wegen einer Autopanne nicht mehr rechtzeitig den Spielort erreichte, wir bekamen ein kampfloses 6:0. HSK und Kiel gewannen ebenfalls ihre Wettkämpfe, so dass alles beim Alten blieb.

Die Brettpunkte vom Vortag halfen am Sonntag insofern, dass uns gegen Königsspringer Hamburg  bereits ein 3,5:2,5 genügen würde, wenn Kiel verliert oder der HSK Unentschieden spielt. Unser Gegner, der Tabellenletzte Königsspringer Hamburg war bereits abgestiegen, trat nicht mehr in Bestbesetzung und auch nur zu fünft an. Alva, die am Sonntag Frederik ersetzte kam so zum kampflosen Punkt. Tom Linus ließ ich dann ein Remisangebot annehmen, da mir seine Kompensation für den Minusbauern unklar erschien und ich dank der vorteilhaften Stellungen von Fin und Kevin bereits frühzeitig die 3,5 Punkte erwartete - zumindest diesen Druck konnten wir gegen Kiel und HSK aufbauen.

So kam es dann auch. Fin und Kevin konnten wenig später durch Figurengewinn ihre Gegner zur Aufgabe bewegen. Tigran hatte sich verzockt. In taktisch komplizierter Stellung hatte er dann aber noch einen versteckten Spieß gefunden. Er gab eine Figur, tauschte die Schwerfiguren und der finale Spieß brachte ihm dann die Figur zurück und das Remis war gerettet. Martins Gegner ließ sich dann auch noch eine Figur abnehmen, so das schließlich ein hoher 5:1-Erfolg gegen Königsspringer Hamburg erzielt wurde.

Doppelbauer Kiel und der Hamburger SK machten es dann spannend. Kiel-Hagen war ein sehr abwechslungsreicher Wettkampf, durchaus auch auf den einzelnen Brettern. Am Ende trennten sich beide Teams 3:3 Unentschieden, was den Doppelbauern gerade reichte. Auch ein gutes Kieler Pferd scheint nicht höher zu springen, als es muss.

Der Wettkampf des Hamburger SK gegen Wildeshausen war dann mehr als kurios. Wildeshausen war nur mit 4 Spielern angetreten und ein schneller Sieg brachte den HSK früh mit 3:0 in Führung. Nur in den verbliebenen drei Partien standen die Hamburger ziemlich auf dem Acker. Zwei Partien gingen dann auch verloren und am Ende konnten sie sich am Spitzenbrett noch ins Remis und damit zum 3,5:2,5 Mannschaftssieg retten. Der HSK und Kiel fahren damit zur DVM U20, wozu wir Ihnen viel Erfolg wünschen.

Wir sollten mit unserem dritten Platz zufrieden sein. Die Wettkämpfe gegen den HSK und Doppelbauer Kiel konnten wir zwar auf Augenhöhe bestreiten, gingen aber in beiden Fällen leer aus, so das der Endstand der Jugendbundesliga der Saison 2016/17 letztlich auch in Ordnung geht. Unser Team ist immer noch jung und kann noch ein paar Jahre spielen. Es kann schon in der nächsten Saison ganz anders aussehen.