Bei der Bundesvereinskonferenz, die vom 29.04.-01.05.2017 in Berlin stattfand, gab es diverse Workshops. Bei einem davon durfte ich den Zuhörern erläutern, wie es der Lübecker Schachverein geschafft hat, auf eine hohe Mitgliederzahl (180) zu kommen und diese über Jahre konstant zu halten, und das bei einem gleichbleibend hohen Anteil an Jugendlichen (80).
Das Geheimnis dieser Erfolgsgeschichte begann im Jahr 2006, als ein gewisser Michael Weiss beim Lübecker Altstadtfest an unserem Schachstand auftauchte. Wir waren damals noch rein ehrenamtlich aufgestellt und zugegebenermaßen etwas skeptisch, als er von "bezahltem Schachtraining" und "AGs an allen Lübecker Grundschulen" sprach. Es hat einige Zeit gedauert, bis uns klar wurde, dass diese Zusammenarbeit zwischen einer professionellen Schachschule und einem gemeinnützigen Schachverein für beide Seiten von Vorteil ist. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich am Anfang auch nicht so recht daran geglaubt habe, dass diese Kooperation funktionieren kann, da ich meine ersten und damit prägenden Jahre als Funktionär in den 80er Jahren erlebt habe, als es außer dem Ehrenamt keine andere Option gab, um im Jugendbereich zu agieren. Aber inzwischen kann ich dieses Modell allen Vereinen sehr ans Herz legen, die in der Jugendarbeit aktiv werden wollen.
Ich habe auf dem Workshop versucht, den Teilnehmern die Vorzüge dieser Symbiose zwischen dem Schachverein und der Schachschule nahezubringen. In der angehängten pdf-Datei findet man eine stichwortartige Zusammenfassung meines Vortrags. Mir ist vollkommen klar, dass dieses Konzept nicht für alle Vereine in Frage kommt, denn die große Anzahl an Kindern, die durch so eine Kooperation automatisch in den Verein gebracht werden, müssen dort auch ein entsprechendes Angebot vorfinden, sonst sind sie auch ganz automatisch wieder verschwunden. Aber die reine Größe des Vereins ist dabei nicht der entscheidende Faktor, wie man am Beispiel Oldesloe sieht, die dasselbe Konzept verfolgen und damit sehr erfolgreich sind. Wichtig ist, dass zwei oder drei (oder mehr) Leute im Verein bereit sind, den Kindern und Jugendlichen etwas anzubieten - eine "One-Man-Show" ist auf Dauer zum Scheitern verurteilt.
Alles Weitere findet man hier: Schachverein_und_Schachschule.pdf Viel Spaß beim Lesen und bei Fragen: