Mit einiger Verspätung („Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt!“ , Schiller, Wallenstein) folgt nun hier der Bericht zum Jugendspieltag vom 06. November. Ein Tag unter manchen Schwierigkeiten. Im LSV-Klubheim hatten wir an diesem Tag ein volles Haus mit 5 Heimspielen (davon zwei 6er-Teams) zu Gast.

Großkampftag an der Sophienstraße , wie man so schön sagt. Es gab also einiges zu sehen, aber das alles muss auch noch organisatorisch „gewuppt“ und ausgerechnet an diesem Tag mussten wir ohne unsere Jugendwarte auskommen Bernhard sammelte Punkte und Meriten im Bayern (Offene Bayerische Meisterschaften), Michael betreute auswärts unsere „Zehnte“ wie Konstantin die “Achte" und Jens, ansonsten immer helfend dabei, war verreist.

Dankenswerterweise sprangen Heiko Rickert und Wolfgang Schwerdtfeger dem ansonsten überforderten Berichterstatter zur Seite und so konnte das Gewusel doch gut bewältigt werden.

Rückschauend darf man festhalten: Es war ein recht erfolgreicher Tag für den LSV-Nachwuchs. Von 24 möglichen Mannschaftspunkten konnten 18 gesichert werden. 8 Siegen standen 2 Verluste und 2 Punkteteilungen gegenüber.

Blicken wir nochmal zurück:

Jugendbundesliga Nord

Der “Vize“ (LSV 1) der Vorsaison hatte den Gang nach Wildeshausen (Ranglistenfünfter) anzutreten und musste dabei gleich zwei Stammspieler ersetzen. Das ist immer eine ärgerliche Sache. Nicht nur, dass das eigene Team geschwächt wird, sondern trifft auch jene Mannschaften empfindlich, dies selbst vor schwierigen Aufgaben stehen. Sehr bedauerlich, aber leider nicht zu ändern. MF Bernhard Weber entschied, die abgebenden Mannschaften gleichermaßen zu belasten. Will heißen LSV 2 verzichtete auf Max Dörp und LSV 3 auf Tom Linus Bosselmann.

Auch Wildeshausen hatte offenbar mit einigen Personalnöten zu kämpfen und verzichtete auf ihre Bretter 3-5. Und nicht nur das. An den Brettern 5 und 6 trat niemand in Erscheinung und Max und Tom blieben arbeitslos. Hätte man das gewusst, hätte man sicher eine andere Lösung gefunden, aber man wusste es eben nicht!

Unterm Strich gab es einen komfortablen 5:1-Sieg. Neben den beiden kampflosen Zählern punkteten Martin Kololli, Tigran Poghosyan und Fin Niklas Tiedemann. Kevin Kololli verlor. Nach Augenzeugen hatte er sich in besserer Stellung veropfert und einen Zwischenzug, der die Mattsetzung verhinderte, übersehen.

Mit diesen beiden Siegen hat man vorerst die Tabellenführung inne und erwartet am 27. November Rekordmeister Hamburger SK. Ein besonderer Dank geht an Papa Bosselmann, der in seinem Großraumwagen das Team sicher hin und zurück chauffierte.

Im restlichen Ligabereich ging es disziplinierter zur Sache, wenn auch LSV 2 den Abzug von Max nicht mehr kompensieren konnte und damit kommen wir zur

Jugendlandesliga

Nach dem Bruderduell in Runde 1 (4,5:1,5) hatte LSV 2 an diesem Tag Doppelbauer Kiel 2 vor der Brust, die in dieser Liga wohl als Favorit anzusehen war. Insbesondere an den ersten drei Brettern waren die Gegner ziemlich klar favorisiert und holten mehr oder weniger sicher dann auch hier die wichtigen Punkte. Vielleicht hatte Lukas noch die beste Chance auf einen Punktgewinn, doch letztlich blieb auch hier der Punkt bei den Gästen. Den einzigen vollen Punkt steuerte Phillip Stülcken bei, der Josef Kögel taktisch überspielte. Fabian Schnell versuchte es mit der Brechstange (Figurenopfer), doch mehr als ein Dauerschach war nicht drin. 1,5:4,5 also. Ein verdienter Sieg und unsere Glückwünsche gehen nach Kiel. Ob das mit Max an 1 besser gelaufen wäre? Eine müßige Frage, die wir den Spekulanten überlassen.

2016 11 05 19.04.20 2016 11 05 19.04.24 2016 11 05 19.04.37

LSV III hatte den SV Bad Schwartau zu Gast, die in der Vorsaison Rang 2 belegt und in Runde 1 Aufsteiger SV Bad Oldesloe mit 4:2 besiegt hatten. Unser Ortsnachbar (ein Derby?) kam mit der in etwa erwarteten Aufstellung. Bei uns wurde der in Wildeshausen zuschauende Tom Bosselmann durch Alexandra Mundt (Brett 6) ersetzt.

Dieser Wettkampf entwickelte sich zunächst optisch zu Gunsten unserer Gäste. An Brett 1 wurde der Drachen von Tilo Rietschel (DWZ 1756) bei heterogenen Rochaden durch Johannes Reinhardt (DWZ 1879) heftig attackiert und relativ bald musste an 2 Jalel Silini gegen Patrick Saß die Segel streichen. Nicht viel besser sah es an Brett 3 aus wo Alva Glinzner sich gegen Jaro Pöschmann mit Minusqualle behaupten musste.

Hingegen kamen an 5 Kolja Maas (gegen Pascal Schindel) und Alexandra Mundt an 6 (gegen Anton Schwerdt) zunächst zu Materialvorteilen, die dann auch sehr sicher in vollen Punkten mündeten.

An Brett 4 wusste mittlerweile Vitus Nassat, was Sache ist. Wohl und Wehe des Kampfes würde möglicherweise an seinem Brett (gegen Alwin Schwerdt) entschieden. Vitus verfügte zwar über einen Mehrbauern, aber zur Verwertung war viel Arbeit von Nöten. Vitus aber behandelte die Stellung exzellent und nach dem Verlust eines weiteren Bauers reichte Alwin die Hand zur Aufgabe.

Mittlerweile brachte Alva trotz Minusqualität ihren Gegner mit einigen Tricksereien schier zur Verzweiflung.

Und was passierte zwischen Tilo Rietschel und Johannes Reinhardt? Hier hatte sich nach wechselhaften Verwicklungen das Bild gewendet. Tilo konnte die Angriffsbemühungen seines Gegners kontern und schritt nun seinerseits zur Mattsetzung. J. Reinhardt versuchte es noch mit Figurenopfer und Dauerschach, doch es war zu spät:

Beim Zwischenstand von 4:1 bot entnervt J. Pöschmann seinerseits Remis an, was Alva natürlich akzeptierte. Agon Neumünster und Doppelbauer Kiel 2 führen und LSV 2 und 3 folgen auf den Plätzen 3 und 4.

2016 11 05 19.03.05 1 2016 11 05 19.03.42 

Jugendverbandsliga B

Mit LSV 4, 5, und 6 hat der LSV in dieser Liga gleich drei Eisen im Feuer. Naturgemäß werden die vereinsinternen Paarungen an den Beginn der Saison gelegt. Trafen In Runde 1 LSV 4 und 5 aufeinander, so kreuzten in Runde 2 LSV 4 und LSV 6 die Klingen. Ein knappes Duell, in dem LSV 4 mit 2,5:1,5 die Oberhand behielt. Niels-Martin Paulsen und Jakob Weinell punkteten für LSV 4 und Freja Svane für LSV 6. Friedlich endete zwar die Paarung zwischen Luca Tom Rasmussen und Antonia Schmidt. Die 40 Züge waren lange dahin und in der zweiten Spielphase (nebenan fing man an das Spielmaterial abzuräumen) steuerte Luca Tom, der sich wie immer in exorbitanter Zeitnot befand, trotz zweier Mehrbauern auf den Blättchenfall zu. Doch dazu kam es nicht. Antonia konnte das Minusmaterial ausgleichen und man einigte sich dann auf Remis.

LSV 5 gegen TuRa Harksheide 2 hieß die andere Verbandsligapaarung, die im LSV-Klubheim ausgetragen wurde. Nach etwa einer halben Stunde führten wir 1:0. Timo Voigt konnte gar nicht so schnell das Material einsammeln, das ihn hingestellt wurde. Schließlich konnte er bei mittlerweile recht übersichtlichem Brett den auf g6 postierten schwarzen König matt setzen

Härter ging es bei den anderen Paarungen zu. Zwar ließ sich Anna Zech durch Thimo Baade austricksen, aber recht souverän agierte Elisabeth Schönweiler gegen Sebastian Ortmann. Den kappen Gesamtsieg von 2,5:1,5 sicherte schließlich Jakob Heikamp. Eigentlich hatte der Harksheider Cilian Frank in einem B- Endspiel bessere Chancen Jakob agierte aber geschickt und so wurde der Punkt geteilt.

LSV 5 und SF Bad Segeberg 2 haben je zweimal gewonnen und führen die Tabelle an. LSV 4 und LSV 6 rangieren auf den Plätze 4 und 5.

2016 11 05 19.05.07 2016 11 05 19.05.19 2016 11 05 19.10.32 1

Jugendbezirksliga Ost

Wir verlassen hier zunächst den Spielbereich in der Sophienstraße und wenden uns mit LSV 7 den an diesem Tag auswärts agierenden Mannschaften zu. LSV 7 ist mit einem 4:0 in die Saison gestartet und musste in Runde 2 gegen TSV Trittau eine (möglicherweise unnötige) 1,5:2,5-Niederlage hinnehmen. Nachdem LSV 6 eine Klasse höher gesprungen war, ist LSV 7 die einzige LSV-Mannschaft in dieser Liga.

In Runde 3 ging es zum Norderstedter SK, die an Brett 1 mit Björn-Andreas Schröder einen starken Mann (DWZ 1740) zu sitzen haben, der es mit Joa Max Bornholdt (DWZ 1201) zu tun bekam. Während der SK Norderstedt an Tisch 1 deutlich favorisiert war, lagen die Vorteile an den Brettern 2-4 leicht auf Lübecker Seite und Dima Dykukha, Paul Saage und Mattis Jannsen ließen mit ungefährdeten Siegen nichts anbrennen. 3:1 also? Keineswegs, Joa-Max nahm den Kampf gegen den vermeintlichen „DWZ-Riesen“ und nach 54 Zügen setzte er matt, wobei sein Gegner auch schon 10 Züge früher hätte aufgeben können bzw. müssen. Gerechterweise muss man allerdings auch sagen, dass der Norderstedter in Zug 30 das Blatt hätte durchaus wenden können. Bernhard Weber wie auch dessen Trainer Marco Frohberg waren von der Partie des11jährigen doch beeindruckt. Deshalb wollen wir diese hier auch nicht vorenthalten.

 

Mit diesem 4:0-Sieg liegt LSV 7 hinter TSV Trittau, punktgleich mit SV Bad Schwartau 2 doch besserer Brettpunkte auf dem zweiten Platz.  

Jugendbezirksklasse Ost      

Kommen wir zu den Jüngsten, aber nicht unbedingt Anfängern. Die Jugendbezirksklasse wird in zwei Leistungsgruppen (A/B) ausgetragen und spielt doppelrundig mit Hin- und Rückspiel. Aufgrund des starken Zulaufs im Verein startete in dieser Saison eine Mannschaft mehr (LSV 10) und wie es momentan aussieht, könnte in der Spielzeit 2017/18 das wahrscheinlich nochmal erhöht werden.

Gruppe A

LSV 8 – eine reine Mädchentruppe mit Anouk Alscher, den Schwestern Marie-Sophie und Maxi-Sophie sowie Helene Hellenbroich, reiste, betreut von Konstantin Schultz, nach Bad Odesloe und traf dort auf SV Bad Oldesloe 3. Wie gesagt, es wurde doppelrundig gespielt und im Hinspiel verbuchten die Mädchen einen 3:1-Erfolg durch Siege der Gossing-Sisters und Helene. Anouk musste zwar sich dem Odesloer beugen, aber nur in Hinspiel. Im Rückspiel konnte sie dann gewinnen. Leider reichte nicht für den Gesamterfolg, da nur Marie-Sophie noch ein Remis beisteuerte. 2:2 (4,5:3,5) also. Ein Wettkampf auf Augenhöhe.

Zurück zur Sophienstraße und zu LSV 9. Die hatten den SV Bad Schwartau, genauer gesagt deren vierte Jugendmannschaft, zu Gast. Hier machte LSV 9 davon Gebrauch, dass durchaus gewechselt werden kann. So ließ MF Thomas Widderich in Runde 1 Vigen Khechmyan, Jan Ole Widderich, Justus Sommer und Frieder Poetzsch-Hefter spielen und in der Rückrunde kam statt Justus Vigens Bruder Vahagn ins Team. Auch hier eine Begegnung auf Augenhöhe. Beide kämpfe endeten 2:2, wobei auf LSV-Seite erst Vigen und Frieder und in der Rückrunde nochmal Vigen und Frieder erfolgreich waren.

Platz 2 für LSV 9 und Platz 4 für LSV 8.

2016 11 05 19.03.26 1

Gruppe B

LSV 10 schließlich fuhr mit Betreuer Michael Weiss zum SV Bad Schwartau 8 und machte von der Wechselmöglichkeit diesmal keinen Gebrauch. Robert Matinyan, Niklas Schmitz, Benedikt Warmholdt und Julius Schmitz spielten durch und landeten zwei komfortable 4:0-Siege, die sie auf den dritten Tabellenplatz brachten.

Das war also der Jugendspieltag vom 06.11.16. Eigentlich sollte es ein kurzer Bericht werden, dann uferte er doch ein wenig aus. Wie schrieb mal J.-W. von Goethe (?):

„Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich für einen kurzen keine Zeit habe.“ Das ist es!