Die Jugend-Landesligasaison 2015/16 neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wir fanden uns vor der Endrunde, in der uns die zweite Mannschaft von Doppelbauer Kiel empfing, auf dem fünften Platz der Tabelle.
Aber mit einem Sieg wäre nach oben alles offen. In aller Frühe machten wir uns leider in Unterzahl auf den Weg nach Kiel, Anton war schulisch eingespannt. Wir ließen Brett zwei also frei und bescherten Magnus Arndt somit einen freien Sonntag.
Doch das restliche Team, bestehend aus Max, Philipp, mir, Knut und Fabian (Bretter in dieser Reinfolge), waren motiviert und spielbereit. Pünktlich um 9:30 kamen wir in Kiel an. Und tatsächlich hatten wir 1½ Stunden später bereits den Ausgleich in der Tasche. Fabian hatte in ein fragwürdiges Mittelspiel abgewickelt, er hatte zwei Leichtfiguren für Turm und zwei Bauern, auf lange Sicht sah es nach Vorteil für seinen Gegner aus. Aber Fabian spielte opferbereit und wurde mit einem effektiven Mattangriff belohnt, welcher ihm den Sieg einbrachte.
Knuts Gegner hatte ähnliches zu erdulden, ihm gelang ein durchaus solider Aufbau in der Eröffnung, übersah dann jedoch eine Fesselung, die ihm einen Bauern kosten sollte und Knut führte die Partie souverän zum Sieg. Das bedeutete einen Führungswechsel in der Gesamtwertung.
Philipp sagte mir zwischendurch, dass bei ihm nicht viel los sei, und damit sollte er Recht haben. Das Material war schon stark reduziert, aber plötzlich bot sich Philipp die Chance zu einem Bauerngewinn, welche er nicht ungeachtet ließ. Und zu seinem eigenen Überraschen reichte ihm der Bauer auch zum Sieg im Läufer-/Springerendspiel.
Ich bekam nun die Anweisung, ein Remis-Angebot zu unterbreiten, welches den Gesamtsieg bedeuten würde. Doch trotz leicht schlechterer Stellung lehnte mein Gegner dies ab, auch auf eine mögliche Stellungswiederholung ging er nicht ein. Doch er nutze sein Läuferpaar nicht effektiv genug und schwächte schwarze Felder um seinen König herum, bis ich schließlich mit Turm, Dame und Springer einen starken Angriff aufs Brett bekam, welcher zunächst nur einen Bauern gewann, aber schließlich die Figuren meines Gegners so in Abseits stellte, dass ein Springeropfer von mir im 32. Zug, das Aus für meinen Gegner bedeutete.
Max hatte gegen seinen um 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner eine gute Endspielabwicklung gefunden, doch das Ergebnis ließ sich sowieso nicht mehr verhindern und mit einem Remis konnten beide leben. Das Gesamtergebnis lautete also 4.5 zu 1.5.
In der Saisonbilanz bedeutete das also einen Tribünenplatz für uns, wir wurden Dritter.
Glückwunsch an die Sieger der Liga, TuRa Harksheide und an die zweitplatzierten SV Bad Schwartau. Mein Dank gilt der gesamten Mannschaft für die erfolgreiche Saison und auch ein herzlichen Dank an die Fahrer. Wer weiß, vielleicht ist nächste Saison ja noch mehr drin.