„Im Ausland , Neustadt an der Weinstraße"

Es muss ja einen Grund geben, warum das Pfalz Open jedes Jahr an Teilnehmern zulegt, dieses Jahr beim 7. Pfalz Open waren es knapp 500 Mitspieler, die den Faschingsfeiern entkommen wollten und sich lieber an die Bretter setzte.

In der A Gruppe gab es 206 Teilnehmern, u.a. 13 GM und 33 andere Titelträger. Die B Gruppe war mit 263 Teilnehmern noch etwas größer, ich war an 31 gesetzt. Das Turnier wurde an einer berufsbildenden Schule gespielt, und alles war sehr gut organisiert vom Ablauf bis zur Verpflegung und natürlich vom Preisgeld, worüber ich mich schließlich auch freuen durfte. Es begann Freitagabend nach einer Schweigeminute für einen Schiedsrichter/Jugendtrainer aus Baden-Baden. Dr Markus Keller, der völlig überraschend ein paar Tage vor dem Turnier verstorben ist und jahrelang alles mitorgansisiert hat . 

In der 1. Runde wurde mir eine Frau zugelost, es wurde skandinavisch, ich hatte weiss und kannte mich nicht aus! Es war eine spezielle Variante. Ich opferte erstmal einen Bauern und konnte ihn früh zurückgewinnen. Plötzlich bekam ich eine gute Stellung, doch irgendwie vermasselte ich es wieder, denn es war mittlerweile etwas später am Abend und ich wurde müde. Ich konzentrierte mich nochmals, fand einen gewagten Zug und gewann doch noch die Partie. Zur gleichen Zeit lief im A Turnier ein packendes Spiel Jana Schneider 103 gegen den an 1 gesetzten GM Ivanisevic und sie schaffte ein Remis !!!

Um 9 Uhr am Samstag ging es mit schwarz weiter, ich spielte einen „Dameninder“ aus dem ich mit einer guten Stellung rauskam. Doch dann übersah ich einen simplen Bauernzug und bekam eine schlechtere Stellung, dann sah ich, dass seine Dame keine Felder mehr hatte und so konnte ich sie erobern, das war der 2. Punkt aus 2. In der Nachmittagsrunde spielte ich gegen einen älteren Jugendlichen aus Pirmasens. Er verteidigte sich mit Caro Cann und griff früh an und spielte eine mir unbekannte Variante: er rochierte lang und riss seinen Königsflügel auf und gewann das Rennen um die Zeit, doch mein König wanderte über das Brett, er endete auf e2 und mein Gegner bot Remis.

Ich war ganz zufrieden mit 2,5 aus 3. Das Wetter tat sein Übriges mit 19 Grad und Sonne, daher wächst da so viel Wein….Am Sonntag sollte es nicht so schön weiter gehen, mein Gegner, ein weiterer U14 Spieler, hatte weiß und besetzte von Anfang an massiv das Zentrum, das ich nicht angreifen konnte und ich verlor, weil ich dämlich eine Figur eingestellt habe. Der nächste Gegner wurde ein Spieler, der das Turnier mit organisierte, er kam erst nach Rundenbeginn. Es wurde ein komisches Caro Cann, doch ich fand im Laufe der Partie ein taktisches Motiv, das mir zum Sieg verholfen hat. So behielt ich Anschluss an das vordere Drittel.

Am Montag traf ich auf einen Vereinskollegen von Vincent K. aus Gau- Algesheim. Vincent hatte leider dieses Jahr keinen guten Start mit 1 aus 4 und hat das Turnier abgebrochen. Es wurde eine Spanische Abtauschvariante, ich gewann einen Bauern und bekam ein Damenendspiel, das mir den Punkt brachte. Damit war ich schon 2. der U14 und nur ein Sieg in der letzten Runde konnte mich an die Spitze bringen. Mir wurde ein Spieler aus dem Iran zugelost: Abdullah…!?!?! Es wurde ein langer Kampf über die gesamte Zeit einschl. Zeitzuschlag von 30 Min. Mit weiß wurde es ein Franzose. Nachdem ich mit der üblichen Stellung nicht vorwärts kam, gruppierte ich die Figuren um und es tauschten sich einige. Dann opferte ich einen Springer und gewann die ganze Partie. Es musste gereicht haben, denn der bis dahin 1. der U14 hatte verloren. So konnten wir erst verspätet die Heimreise antreten, denn Pokal und Preis wurde nur persönlich übergeben. Insgesamt erreichte ich Platz 13.

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